Artikel 09/02/2015

Das jameda-Interview: 9 Fragen an Herrn Dr. Burgmann

Dr. Rafael Burgmann Zahnarzt
Dr. Rafael Burgmann
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellte jameda Dr. Burgmann interessante Fragen über kritische Patienten, Neuerungen in der Zahnmedizin und Defizite im Gesundheitssystem.

jameda: Herr Dr. Burgmann, was hat sie motiviert, Zahnarzt zu werden?
Herr Dr. Burgmann: Die Verbindung von Medizin, Technik und dabei Menschen mit z.B. Schmerzen, helfen zu können, stellte für mich die ideale Mischung dar. Im Laufe der Zeit bemerkte ich, dass mich das operative Fach besonders interessiert. Daher beschloss ich, Fachzahnarzt für Oralchirurgie zu werden.
 
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Burgmann: Die Erleichterung der Patienten zu sehen, wenn diese keine Schmerzen mehr haben und „die OP doch nicht so schlimm war“ wie vermutet. Die größte Herausforderung sehe ich in der Lösung auch schwieriger Fälle.
 
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Burgmann: Einige Patienten stellen sich ein Knochenaufbau unbegründet besonders schlimm vor und lehnen diesen daher zunächst ab.
 
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Dr. Burgmann: Wenn Patienten Angst vor dem Eingriff haben, können wir die Behandlung auch im Dämmerschlaf oder in Vollnarkose durchführen. Umfangreiche Rehabilitationen des Kausystems dauern wirklich viele Monate bis zum Teil Jahre. Jedoch lohnen sich die Geduld und das Durchhaltevermögen meistens, bevor eine Therapie mit z.B. einer zu kurzen Einheilungszeit (Bsp. Implantation) zum Misserfolg führt und man damit noch mehr Zeit benötigt.
 
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Burgmann: Dann nehme ich mir die Zeit und versuche, alles wiederholt deutlicher zu erklären. Jedoch gibt es in der Medizin oft mehrere Lösungswege – da müssen wir den wählen, den ein Patient auch mitgehen möchte.
 
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Burgmann: Ich fände es gerechter, wenn alle Erwerbstätigen einen prozentualen Anteil in eine soziale Krankenkasse einzahlen würden.
 
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Burgmann: Im Zuhören und sich in die Lage der Patienten zu versetzen.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Burgmann: Mit unserem 3D-Röntgengerät (DVT), eine Art dentales CT sowie unserem OP-Mikroskop mit bis zu 20facher Vergrößerung können wir einerseits die Diagnostik als auch die Präzision von z.B. Operationen von entzündeten Wurzelspitzen wesentlich erhöhen. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigten eine Erhöhung der Erfolgsrate von Wurzelspitzenresektionen von konventionell 40% auf mikroskopisch von ca. 90%.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Burgmann: Wir hatten eine liebe ältere Dame als Patientin, die uns aus Dankbarkeit bei jedem Kontrolltermin selbst gebackene Hörnchen mitbrachte. Diese wurden dann nach ihrem Namen benannt.
 
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Burgmann: Gehen Sie mindestens 1 Mal im Jahr zu Ihrem Zahnarzt und lassen Sie sich Ihr gesamtes Kausystem (Zähne, Zahnfleisch und Kiefer) gründlich untersuchen, dann können viele Probleme bereits früh erkannt und damit auch meist durch kleinere Maßnahmen behandelt werden.

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