Fortgeschrittene Parodontitis: 5 Behandlungsschritte, die helfen

Wie eine Parodontitis behandelt wird, ist immer von ihrem Ausmaß abhängig (© yanlev - fotolia)

Parodontale Erkrankungen nehmen viele Patienten nicht wahr. Nur durch regelmäßige Kontrollen beim Zahnarzt sind sie frühzeitig feststellbar.

Die meisten Patienten sind zunächst mit der Ästhetik ihrer Zähne unzufrieden. Sie berichten über spontanes Zahnfleischbluten und einen Zahnfleischrückgang. Das Zahnfleisch ist dann deutlich gerötet und angeschwollen.


1. Das passiert bei der Vorbehandlung

Eine Vorbehandlung ist empfehlenswert. Sie findet an zwei Terminen statt und beinhaltet eine professionelle Zahnreinigung, eine ausführliche Schulung und die nachhaltige Motivation des Patienten zur richtigen Mundhygiene. Schon nach der Vorbehandlung kann sich der Zustand der Zähne deutlich verbessern. Dabei handelt es sich um eine Privatleistung, wobei die Kosten etwa denen einer professionellen Zahnreinigung entsprechen.


2. Was ist eine Wurzelglättung?

Die Behandlung wird komplett von der Krankenkasse übernommen. Bei der Wurzelglättung wird eine geschlossene Parodontitis-Therapie im Sinne des Full-Mouth-Rootplanings durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein nicht-chirurgisches Verfahren, bei dem die Wurzeloberflächen geglättet, harter Zahnbelag unter dem Zahnfleisch entfernt und die Parodontitis-Taschen mit Desinfektionsmittel gespült werden. Nach der ersten Sitzung beginnt eine begleitende Antibiotikatherapie.


3. Kontrollbefunde gehören zur Behandlung

In regelmäßigen Abständen werden die Zähne nachkontrolliert. Bei erfolgreicher Behandlung bekommt der Patient wieder ein entzündungsfreies, gesundes und blassrosanes Zahnfleisch. Die Entzündungstaschen heilen anschließend ab. Die Patienten werden außerdem weiter motiviert, was sich in ihrer guten Mundhygiene widerspiegelt.


4. Wie geht man bei schweren und aggressiven Erkrankungen vor?

Sind die Knochendefekte größer als sechs Millimeter, sollten eine offene Kürettage und eine Wurzelglättung durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven chirurgischen Eingriff, bei dem entzündliches Gewebe entfernt und Zahnfleischtaschen gesäubert werden. Die Behandlung wird unter örtlicher Betäubung durhgeführt und ist daher in der Regel schmerzfrei.


5. So werden Zähne mit der Erhaltungstherapie gefördert

Die Regenerative Parodontitis-Chirurgie ermöglicht es, Zähne mit sehr schlechter Prognose weiter zu erhalten.

Nach der Behandlung befinden sich die Patienten für drei Monate in der Erhaltungstherapie. In diesem Zeitraum werden in regelmäßigen Abständen Kontrolltermine durchgeführt. Die Anzahl der Termine variiert je nach individueller Mundhygiene und Zahnsteinbildung.

Diese Phase ist genauso wichtig wie die Therapie selbst. Nur durch regelmäßige Termine ist es möglich, die Mundhygiene des Patienten zu kontrollieren, kleine Defekte zu beheben und das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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