Das jameda-Interview: 9 Fragen an Frau M.A. Agnieszka Schaaf-Zielinska

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau M.A. Agnieszka Schaaf-Zielinska interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Schaaf-Zielinska, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Schaaf-Zielinska: Ich habe mich für den Beruf der Zahnärztin entschieden, weil ich dadurch nicht nur reden, sondern auch handeln kann. Schöne Zähne und ein schönes Lächeln geben den Menschen Sicherheit, Zufriedenheit und Wohlbefinden. Somit ist ein unbeschwertes Lächeln durchaus der Schlüssel zu Glück und Erfolg.

Wenn ich die Patienten dabei unterstützen kann, ist es auch für mich eine berufliche Erfüllung. Auch wenn heutzutage der Zahnersatz perfekt aussehen kann, versuche ich mit allen Mitteln, jeden Zahn zu retten. Meine Spezialgebiete helfen, die Zähne meiner Patienten zu erhalten.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Frau Schaaf-Zielinska: Wie gerade erwähnt, steht der Zahnerhalt für mich an erster Stelle. Um einen kranken Zahn zu erhalten, gibt es die Spezialbehandlungen: Endodontologie und Parodontologie, eher bekannt als Wurzelkanalbehandlung und Zahnfleischbehandlung.

Mit meinem OP-Mikroskop und meinen computergestützten Wurzelkanalinstrumenten kann ich extrem umsichtig und behutsam behandeln. Zahnfleischprobleme entwickeln sich langsam und zunächst unbemerkt. Ein Indikator ist die Tiefe der Zahnfleischtaschen.

Mit meinem computergestützten Sondierungssystem ist jede Messung der Zahntasche kalibriert und objektiv. Damit machen Langzeitbeobachtungen eigentlich erst wirklich Sinn. Mit meinen behutsamen, aber wirkungsvollen Zahnfleischbehandlungen festigt anschließend das Zahnfleisch wieder den Zahn. Viele Patienten können es kaum glauben, dass ihr ‘Wackelzahn’ danach wieder fest im Kiefer steht. Das Glücksgefühl, dass meine Patienten dann erleben, ist unbeschreiblich.

jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Schaaf-Zielinska: Durchaus. Seinerzeit haben zwei Zahnärzte, Hendrik Meyer-Lückel und Sebastian Paris, an der Methode der Kariesinfiltration geforscht. Inzwischen sind beide Professoren in der Zahnheilkunde. Diese beiden Zahnärzte haben mit ihrer Forschung maßgeblich die sogenannte Kariesinfiltration ermöglicht.

Es handelt sich um eine Methode, Karies ohne Bohren zu behandeln. Diese Forschungsergebnisse haben mich wirklich beeindruckt. So habe ich nicht nur die Methode der Kariesinfiltration in mein Behandlungsspektrum aufgenommen, sondern bin dadurch geprägt, dass beständige Fortbildung und das Hinterfragen eines Status quo zu meinem Selbstverständnis geworden sind.

jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Schaaf-Zielinska: Die Digitalisierung in der Zahnmedizin hat die Möglichkeiten meiner Arbeit deutlich verändert, indem sie neue Optionen in der Diagnostik und Therapie ermöglicht. Als Zahnärztin möchte ich Erkrankungen vermeiden bzw. bestehende Erkrankungen heilen.

Die digitalen Innovationen mache ich mir hier zu eigen: digitale Kariesdiagnostik, digitales Röntgen, digitale Farbbestimmung von Zähnen oder computergestützte Sondenmessungen und Wurzelkanalbehandlungen. Diese Hilfsmittel helfen mir unmittelbar, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.

Jedoch werden auch Praxisabläufe durch Neuerungen besser: Mit der Terminbuchung über jameda können bereits einige Terminarten vom Patienten gebucht werden. Ohne Rückfrage, einfach online und mit direkter Bestätigung und Erinnerungsfunktion für meine Patienten.

Wir werden diesen Online-Service noch weiter ausbauen, bieten aber bereits heute auch eine Online-Sprechstunde an. Trotz aller Technik: Wir begrüßen und verabschieden unsere Patienten stets persönlich an der Praxistür und servieren Getränke immer mit einem herzlichen Lächeln.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Schaaf-Zielinska: Wir müssen aufpassen, dass alle Patienten gleichermaßen von den Neuerungen in der Zahnmedizin profitieren können. Viele sinnvolle Behandlungsoptionen werden von den gesetzlichen Krankenkassen nur teilweise oder gar nicht bewilligt. Das ist dann kein Problem, wenn der Patient eine passende Zusatzversicherung besitzt oder eigenes Geld investieren kann.

Mir ist aber auch klar, dass es schwierig sein kann, eine Zahnarztrechnung in jeder Lebenslage sofort in voller Höhe zu bezahlen. Deswegen biete ich mit meiner Abrechnungsabteilung eine 0%-Finanzierung über ein halbes Jahr an. Längere Ratenzahlungen sind zu günstigen Konditionen ebenfalls machbar.

Eine andere Herausforderung, der ich mich selbst als Zahnärztin zu stellen habe, ist das enorme Tempo des Wissenszuwachses und der Entwicklung neuer Materialien. Hier muss nicht nur ich, sondern das gesamte Team aufgeschlossen und lernwillig sein. Wir legen ein besonderes Augenmerk darauf und suchen gezielt nach neuen Wegen für eine Zahnmedizin, die dem Menschen hilft.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Schaaf-Zielinska: Häufig erhalte ich das Feedback, dass sich die Menschen verstanden fühlen und ihre Wünsche ernst genommen werden. Das sind für mich die Grundpfeiler für Vertrauen.

Ich berate jeden Patienten so umfassend und gewissenhaft, wie ich es selbst erwarte, wenn ich mich in eine ärztliche Behandlung begebe. Auch an dieser Stelle spüre ich, dass von mir als Zahnärztin trotz aller Digitalisierung vor allem ein Punkt besonders wichtig ist: persönliche Zuwendung.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Schaaf-Zielinska: Ich schätze an meinen Patienten, dass sie mir als Zahnärztin Vertrauen schenken und meine Bemühungen wertschätzen. Vor allem die Herzlichkeit und Dankbarkeit sind für mein Team und mich immer wieder das Schönste. Wenn zum Beispiel nach einer teilweise stundenlangen Behandlung zwar wir als Team und der Patient erschöpft sind, aber wir alle miteinander sagen: Es hat sich gelohnt. Spätestens dann gehört auch der Patient zum Team.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Schaaf-Zielinska: Ja, aber es ist lustig, dass dies gar nicht so selten ist: Manchmal schlafen Patienten während der Wurzelkanalbehandlung ein und fangen an zu schnarchen. Dann schmunzeln wir natürlich ein wenig, aber freuen uns, dass der Patient diese Ruhe und dieses Vertrauen zu uns hat.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Schaaf-Zielinska: Auch wenn es vielleicht niemand mehr hören kann: Zähneputzen. Aber Achtung: behutsam putzen. Nicht schrubben, sondern sich Zeit nehmen. Wenn man darin geübt ist, dann auch Zahnseide benutzen. Ansonsten lieber nochmals zu uns zum Üben kommen, damit Zahnseide richtig angewandt wird. Daneben kann man tagsüber auf den vermutlichen Säuregehalt achten und gegebenenfalls zahnmedizinische Kaugummis kauen.

Sinnvollerweise kommt man zu uns zur sogenannten Prophylaxe, manchmal auch Professionelle Zahnreinigung genannt, aber es ist tatsächlich mehr als lediglich eine Professionelle Zahnreinigung.

Zur Person

Agnieszka Schaaf-Zielinska hat Zahnmedizin in Berlin studiert und ist seit 15 Jahren in eigener Praxis niedergelassen. Sie versucht, die Zusammenhänge zu sehen und zu verstehen. Ihr abgeschlossenes Studium der Geisteswissenschaften (Magister der Philosophie an der Universität Wien) ist hierbei eine Bereicherung. Regelmäßige Fortbildungen und zertifizierte Examen machen sie zu einer Expertin in mehreren Spezialgebieten der Zahnmedizin.

Zur Praxis

In der Uhlandstraße 173, direkt am bekannten Ku’damm gelegen, zeichnet sich die Praxis durch einen hohen Qualitätsanspruch und mit herzlicher Freundlichkeit aus. Mit dem U-Bahnhof Uhlandstraße vor der Tür und vielen Buslinien ist die Praxis sehr leicht öffentlich erreichbar. Ein Parkhaus befindet sich vis-a-vis. Ein Fahrstuhl ist vorhanden, allerdings nicht vollständig barrierefrei. Hilfestellung wird organisiert, wenn gewünscht. Die Praxisräume strahlen die Ruhe und den Charme der Altberliner Architektur aus und ermöglichen gleichzeitig eine ‘Zeitreise’ in die innovative, digitale Zahnmedizin.

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