Artikel 05/02/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Frau Dr. med. Sabine Hugo

Dr. med. Sabine Hugo Zahnarzt
Dr. med. Sabine Hugo
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. Hugo interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. Hugo, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden?

Frau Dr. Hugo: Da ich zuvor in der Dermatologie tätig war, wo es sehr viele chronische Krankheiten gibt, die man oft nicht heilen, sondern nur lindern kann, hat mich begeistert, dass ich eine Therapie abschließen kann. Das heißt, ich kann Zahnfehlstellungen korrigieren oder eine schöne Krone oder ein Veneer herstellen und sehe sofort das Ergebnis – besonders natürlich, wenn ich im Frontzahnbereich arbeite.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Frau Dr. Hugo: Am meisten Freude macht es mir, wenn ich einem Patienten helfen kann. Er kommt mit Angst, Schmerzen oder einem speziellen Problem zu mir und nach der Behandlung oder nach einiger Zeit sind die Schmerzen weg. Oft sehe ich, dass der Patient Vertrauen gefasst hat und entspannt zu den weiteren Terminen kommt. Die größten Herausforderungen sehe ich darin, das Vertrauen eines Patienten zu gewinnen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Frau Dr. Hugo: Viele Patienten denken, dass man ab einem bestimmten Alter bestimmte Kompromisse eingehen muss, was die Ästhetik angeht. Das ist ein Irrglaube. Durch die Methoden der modernen Zahnmedizin kann man dem Zahn der Zeit hervorragend ein Schnippchen schlagen. Sowohl Zahnfehlstellungen, Farbe, Substanzverlust, ja sogar der Verlust von Zähnen können heutzutage ästhetisch perfekt korrigiert werden.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Frau Dr. Hugo: Hier sind die Aufklärung und Visualisierung besonders wichtig. Zunächst muss ich einen detaillierten Befund erheben und darüber aufklären, welche „Probleme“ es zu lösen gibt. Dann kläre ich über die Möglichkeiten auf, die es gibt und wie der zeitliche Rahmen ist. In unserer Praxis haben wir darüber hinaus die Möglichkeit, mithilfe unseres Introralscanners die Zähne auf dem Bildschirm darzustellen und bei Zahnfehlstellungen schon das Endergebnis zu simulieren. Oder wir können das neue Lächeln „designen“ und im Mund mit provisorischem Material darstellen. Somit hat man ein Ziel vor Augen und weiß wofür man sich der Behandlung unterzieht.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Frau Dr. Hugo: Das passiert zum Glück nicht allzu oft, aber ich kann niemanden zu seinem Glück zwingen. Oft zeigt sich schon beim zweiten Termin, ob der Patient wirklich den Wunsch hat, sich einer Behandlung zu unterziehen oder nicht. Wie gesagt, die Aufklärung ist essentiell.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Frau Dr. Hugo: Ich finde unser Gesundheitssystem eigentlich gar nicht schlecht. Ich habe einen Teil meines Medizinstudiums im Ausland verbracht und habe hier den direkten Vergleich. Vielleicht würde ich mir wünschen, dass prophylaktische Maßnahmen stärker bezuschusst würden, wie die Erhaltungstherapie bei der Parodontitis.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Frau Dr. Hugo: Auch das ist eine schwierige Frage, weil ich finde, dass Ärzte und Zahnärzte einen sehr verantwortungsvollen Beruf haben. Mir fehlt manchmal die dritte Hand, wenn ich weit hinten im Molarenbereich arbeite.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Frau Dr. Hugo: Oh ja, sehr viele. Die kann ich hier gar nicht alle aufzählen. Mit den transparenten Alignern können wir mühelos Zahnfehlstellungen korrigieren, ohne dass der Patient ästhetisch beeinträchtigt ist. Ich bin begeistert von der photodynamischen Therapie, die wir mithilfe unseres Diodenlasers zur Therapie der Parodontitis anwenden. Mit dem Intraoralscanner kann ich Defekte besser sichtbar machen, erspare lästige Abdrücke und kann das Endergebnis simulieren. Das digitale Röntgen reduziert die Strahlenbelastung. Mit Lachgas können wir Angstpatienten eine entspannte Atmosphäre schaffen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Hugo: Da mein Schwerpunkt, die ästhetische Zahnmedizin, ein sehr dankbarer Fachbereich ist, habe ich einige schöne Momente im Kopf. Die Behandlungen sind in der Regel nicht schmerzhaft und man sieht bisweilen unmittelbar eine positive Veränderung. Ein Patient beispielsweise, der immer mit vorgehaltener Hand lacht, weil er sich für sein Lachen schämt, reagiert sehr emotional, wenn diese Bürde von ihm genommen wurde und er gerade, schöne Zähne in der ästhetischen sichtbaren Zone hat. Speziell erinnere ich mich an die Patientin, die mir ein Urlaubsfoto gemailt hat, auf dem sie mit ihrem Ehemann an den Dünen steht und herzhaft lacht, mit der Unterschrift: „Danke, dass Sie mir mein Lachen wiedergegeben haben“.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Hugo: Schöne gesunde Zähne sind ein Zeichen für Vitalität. Jeder kann das Lachen haben, das er verdient!

Die sorgfältige Befundaufnahme, richtige Therapie, regelmäßige Pflege durch die Professionelle Zahnreinigung und das häusliche Zähneputzen sind die Voraussetzung, das Ergebnis über viele Jahre stabil zu halten.

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