Artikel 13/09/2019

Das jameda-Interview: 10 Fragen an Frau Dr. med. dent. Kristin Bisle-von Ardenne

Dr. med. dent. Kristin Bisle-von Ardenne Zahnarzt
Dr. med. dent. Kristin Bisle-von Ardenne
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. Kristin Bisle-von Ardenne interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. Bisle-von Ardenne, was hat sie motiviert, Zahnärztin zu werden?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Ich komme aus einer Ärztefamilie. Es war also naheliegend, dass ich in den medizinischen Bereich gehe.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Freude bereitet mir vor allem das Arbeiten in einer hochmodernen Praxis. Man hat die Ergebnisse seiner Arbeit direkt vor sich. Ich glaube für einen Zahnarzt gibt es nichts Schöneres, als wenn ein Patient die Praxis glücklich verlässt.

Als Zahnärzte mit kassenärztlicher Zulassung unterliegen wir einigen Vorgaben und Regeln der gesetzlichen Krankenkasse. Das macht es zuweilen etwas schwierig, immer individuell auf Patienten einzugehen.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Tatsächlich begegne ich diesen Vorurteilen recht selten. Aber ab und zu bekommt man Sätze zu hören wie: „Euch Zahnärzten/innen geht es einfach zu gut.“ oder so etwas. Da hört man aber irgendwann einfach weg. Man kann nicht jedem Menschen erklären, dass man für diesen Beruf, wie für jeden anderen, hart gearbeitet hat und es auch noch heute tut.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Das Ziel im Kopf behalten – der Weg dahin ist manchmal sehr anstrengend. Wenn man nach abgeschlossener Behandlung in den Spiegel schaut, ist das meiste schon wieder vergessen. Oder wenigstens weiß man, wofür man das durchgemacht hat.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Naja, ich gebe im Endeffekt nur Richtlinien mit, die im Bestfall eingehalten werden. Wenn jemand nicht möchte, dann kann man ihn nicht dazu zwingen. Man versucht Kompromisse einzugehen und aufeinander zuzugehen. Aber wenn das nicht fruchtet, dann ist mein Konzept vielleicht nicht das richtige für diesen Patienten. Das ist dann schade, aber auch in Ordnung.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Ich wäre für mehr Freiheiten in meiner eigenen Therapieplanung.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Empathie ist neben Professionalität das Wichtigste. Man muss sich immer wieder in den Patienten hineinversetzen, um am Ende den besten Therapieplan zu erstellen. Sich Zeit nehmen und dem Patienten zuhören, das kommt leider oft bei vielen Ärzten zu kurz.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapien oder Geräte, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Wir arbeiten mit einem Intraoralscanner für hochwertigen Zahnersatz und bieten moderne Schienentherapien und Vermessungen zur Verbesserung der Schmerzfreiheit bei der Behandlung von CMD (Craniomandibuläre Dysfunktion) an. Wir arbeiten außerdem mit einem hochmodernen Labor in Berlin zusammen.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Da gibt es sehr viele schöne Momente. Besonders im Kopf geblieben ist mir eine Patientin, die schon viele Jahre zu mir kommt und sehr lange sehr unglücklich und unsicher war, da sie unter Ihrer Zahnstellung litt. Außerdem hatte Sie mir erzählt, dass sie sich in einer unglücklichen Ehe befände.

Nach einer umfangreichen Behandlung bei mir und einem wirklich sehr schönen Ergebnis, ging diese Frau mit sehr viel mehr Selbstbewusstsein aus der Praxis. Als sie dann einige Zeit später zur Kontrolle zu mir kam, stand eine ganz andere Frau vor mir und berichtete freudestrahlend, dass sie ein ganz neues Selbstbewusstsein erlangt hat, sich gerne im Spiegel anlächelt und es geschafft hat, sich von Ihrem Mann zu trennen. Das hat Eindruck hinterlassen und nochmal verdeutlicht, dass wir bis zu einem gewissen Punkt, sehr viel Einfluss auf das Leben mancher Patienten haben.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Bisle-von Ardenne: Regelmäßige Professionelle Zahnreinigung ist enorm wichtig. Jüngste Studien belegen die Verbindung zwischen dem bekannten Parodontosekeim (Porphyromonas gingivalis) und chronisch entzündlichen Krankheiten wie Alzheimer.

Diese Keime wandern also von den Zähnen ins Hirn und verursachen so schwere Krankheiten. Viele Krankenkassen bieten Bonusprogramme für die Zahnreinigung an und bezuschussen diese. Manche Zusatzversicherungen übernehmen sie komplett. Haben Sie etwas mehr vertrauen in Ihren Zahnarzt, nicht jeder von uns ist nur an Ihrem Geld interessiert.

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