Das jameda-Interview: 9 Fragen an Frau Dr. med. dent. Anette Ortenburger

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Anette Ortenburger interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Kieferorthopädin.

jameda: Frau Dr. Ortenburger, was hat Sie motiviert, Kieferorthopädin zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Dr. Ortenburger: Durch das zahntechnische Labor meines Vaters im Elternhaus bin ich mit Arbeiten und der Fürsorge rund um die zahnmedizinische Versorgung von Menschen aufgewachsen. Der große Einfluss der Zähne und der Zahnstellung auf die Ausstrahlung eines Menschen hat mich während meiner Ausbildung zur Zahntechnikerin besonders fasziniert. Ein gut funktionierendes Gebiss ist der Grundstein für Attraktivität und Selbstbewusstsein.

Menschen zu helfen, die offensichtlich alle die Anlagen für ein schönes Lächeln haben, war für mich der schönste Beruf.

Das Studium der Zahnmedizin und die anschließende Fachzahnarztausbildung zur Kieferorthopädin lassen mich täglich mit Menschen arbeiten, die individuelle Wünsche und Bedürfnisse haben.

Mein schönster Erfolg sind zufriedene, glückliche Patienten, die ihr Potenzial ausgenutzt haben und stolz sind auf das Erreichte, neues Selbstbewusstsein erlangt haben und denen die gesteigerte Attraktivität und ein schönes, strahlendes Lächeln ein neues Lebensgefühl vermittelt haben.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht ihn so besonders?

Frau Dr. Ortenburger: Ich bin Fachzahnärztin für Kieferorthopädie. Dieses Teilgebiet der Zahnmedizin ist so groß, dass eine spezialisierte, mehrjährige Fachausbildung erforderlich ist, um das gesamte Spektrum anbieten zu können.

Unsere Praxis ermöglicht alle innovativen und konventionellen Behandlungen für Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Ästhetische und funktionelle Behandlungen stehen dabei im Vordergrund. In der heutigen Zeit sind dezente und unauffällige Zahnkorrekturen beliebt: mit herausnehmbaren, durchsichtigen Schienen, zungenwärts geklebten, festsitzenden Zahnspangen oder zahnfarbenen oder versilberten Brackets.

Auch der Bedarf an Kiefergelenk/CMD-, Schnarcher- und Knirschertherapien ist gestiegen. Wir begegnen dem mit speziellen, symptombezogenen Therapien. Das Behandlungsergebnis unsichtbar und bequem dauerhaft zu halten, ist ein Standardangebot in unserer Praxis.

jameda: Gibt es ein medizinisches Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Dr. Ortenburger: Ich möchte das nicht an einem bestimmten Wissenschaftler festmachen, aber durch jahrelange und unzählige Fortbildungen in meinem sowie anderen Fachbereichen habe ich eine Essenz an unterschiedlichem Wissen gewonnen.

Die vielleicht prägendste Einsicht ist, dass es, um optimale Ergebnisse zu erreichen, notwendig ist, den Blick auch über den ‘Tellerrand’ schweifen zu lassen. Ich habe gelernt, dass der gesamte Körper, also Muskeln, Nerven, Gewebe, Gelenke und Bänder im Gleichgewicht sein müssen, dass nicht getragene, aber vom Orthopäden verschriebene Einlagen Einfluss auf meinen Behandlungserfolg haben und dass eine einwandfreie Atmung der Schlüssel zur optimalem Gebissentwicklung ist. Verbesserung der Ästhetik ist ein nicht zu unterschätzendes Therapieziel, sodass wir diese anhand von Fotos vor, während und nach der Behandlung überprüfen können.

jameda: Gibt es in der Gegenwart Hilfen oder Neuerungen, die Ihnen Ihren Praxisalltag erleichtern können?

Frau Dr. Ortenburger: Wir nutzen innovative Internettechnologie, um den Service für unsere Patienten zu erhöhen. Online-Terminvergabe, Terminverschiebungen, Terminbestätigungen und -erinnerungen, Online-Sprechstunde und -Erreichbarkeit sind Dinge, die dem Patienten die Einbindung einer kieferorthopädischen Therapie in seinen Alltag und die Kommunikation mit uns erleichtern sollen.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Dr. Ortenburger: Wir möchten unseren Patienten stets auf´s Neue vermitteln, dass wir unsere Arbeit ernst nehmen, dass Patienten uns ihr Vertrauen schenken können und dass wir zuverlässig und kompetent sind. Wie arbeiten ständig an Verbesserungen und stehen nicht still und fühlen uns verantwortlich für unsere Patienten. Wir möchten dem Patienten das gute Gefühl geben, bei uns richtig zu sein.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Dr. Ortenburger: Als Patient stehen Sie bei uns im Mittelpunkt. Das spiegelt sich in der freundlichen und kompetenten Aufnahme an der Rezeption wider sowie in der angenehmen Atmosphäre im Wartebereich bis hin zur einfühlsamen und individuellen Betreuung bei der Behandlung.

Wir verwenden schonende Materialien und Behandlungsgeräte, die eine schmerz- und angstfreie Behandlung ermöglichen. Auf diese Weise ist die Freude am Behandlungserfolg auch bei empfindsamen Patienten ungetrübt und eine kurzweilige Therapiezeit möglich. Selbstverständlich achten wir die Wünsche und Empfindungen unserer Patienten! Sie sollen sich ermuntert fühlen, ihre Befindlichkeiten mitzuteilen, damit wir bei Beschwerden – seien sie auch noch so gering – auch gezielt Abhilfe leisten können.

Ein individuelles Zeitmanagement für unsere Patienten erlaubt es uns, auf unterschiedliche Charaktere einzugehen. Wir sind online jederzeit und telefonisch erreichbar, um Anfragen zeitnah zu beantworten.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Dr. Ortenburger: Wir sind stolz auf unsere Patienten, die durch viel Einsatz und Disziplin den Behandlungserfolg möglich machen. Das schöne Lächeln und die Zufriedenheit der Patienten machen auch unser Team glücklich. Wir ernten viel Lob für unsere Bemühungen rund um die Verbesserung des Patientenservice und die anschauliche Aufklärung über Behandlungsmaßnahmen.

Das Vertrauen unserer Patienten in unsere Arbeit stärkt uns und ist für uns der Antrieb für immer neue Verbesserungen. Das schönste Geschenk machen uns unsere Patienten, wenn sie die Praxis nach der Abschlussuntersuchung glücklich und zufrieden verlassen. Das ist das größte Lob, das viele Patienten auch offen verbal äußern. Danke Ihnen dafür!

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Ortenburger: Ich hatte die Gelegenheit, einen 14-jährigen Jungen zu therapieren. Ein Frontzahn war durch einen Unfall geschädigt und die gesamte Gebissentwicklung war dadurch gestört. Die Frontzähne hatten keinen Kontakt, der Biss war offen, die Zunge hatte keinen Halt und war beim Sprechen und in Ruhe sichtbar.

Der Junge war verschüchtert und hatte wenig Selbstvertrauen in seine Fähigkeiten und die Wirkung seines Aussehens auf Klassenkameraden und Gesellschaft. Eine andere Kieferothopädin hatte ihm mitgeteilt, dass ihm nur noch eine Operation am Kiefer helfen könne. Mit Beistand seiner fürsorglichen Eltern haben wir eine konventionelle, umfangreiche, aber auch fachübergreifende Therapie durchgeführt, ohne dass eine Operation des Kiefers notwendig geworden wäre. Aus einem verschüchterten, kleinen Jungen wurde ein selbstbewusster, attraktiver junger Mann.

Dieser junge Mann war kaum wiederzuerkennen: Er war beruflich erfolgreich, gut aussehend, offen und freundlich und stolz auf das Geleistete. Seine Geduld, sein Durchhaltevermögen und vor allem sein Vertrauen in unsere Arbeit haben das möglich gemacht.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Ortenburger: Das Wichtigste zur Gesunderhaltung sind ein glückliches Lebensgefühl und Zufriedenheit. Man sollte versuchen, Stress zu vermeiden oder zumindest dafür einen Ausgleich zu finden. Machen Sie Dinge, die Ihnen gut tun und Ihnen Freude machen. Schenken Sie sich selber Zeit, sich vom täglichen Stress zu regenerieren.

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