Artikel 24/07/2020

Das jameda-Interview: 8 Fragen an Frau Dr. med. dent. Stefanie Morlok

Dr. med. dent. Stefanie Morlok M.Sc. Zahnarzt
Dr. med. dent. Stefanie Morlok M.Sc.
Zahnarzt
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Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Frau Dr. med. Stefanie Morlok interessante Fragen zu ihren Erfahrungen als Zahnärztin.

jameda: Frau Dr. Morlok, was hat Sie motiviert, Zahnärztin zu werden und warum haben Sie sich für Ihre Spezialgebiete entschieden?

Frau Dr. Morlok: Ich wollte schon als Kind Zahnärztin werden. Bei den Zahnarztbesuchen bei meinem Zahnarzt fand ich alles immer sehr interessant. Ich stamme aus einer Familie, in der es viele Ärzte gibt. Das hat mich sicherlich in die medizinische Richtung gelenkt. Da ich aber auch handwerklich sehr begabt bin und mich auch die Chirurgie interessierte, kam es über einige Umwege dazu, dass ich Zahnmedizin studierte. Davor habe ich Medizin studiert, aber dann auf das Studium der Zahnmedizin gewechselt, nachdem ich bei einem Zahnarzt als Aushilfe arbeiten durfte. Für meine Spezialgebiete – zahnärztliche Funktionstherapie, Behandlung von CMD und Kieferorthopädie – habe ich mich entschieden, da ich selbst einst stark als Patientin betroffen war. Da mir damals niemand adäquat helfen konnte, habe ich mich aus eigenen Belangen heraus für diese zahnärztlichen Bereiche zu interessieren begonnen.

jameda: Worin liegt Ihr Tätigkeitsschwerpunkt und was macht diesen so besonders?

Frau Dr. Morlok: Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der zahnärztlichen Funktionstherapie, der Behandlung von Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD) und der Kieferorthopäde. Die meisten Praxen bieten diesen Bereich neben ihrer normalen zahnärztlichen Behandlungen an. Ich behandle nur Patienten mit CMD oder besonders schwierigen Bisskonstellationen. Die Behandlung ist immer ganzheitlich aufgestellt und umfasst möglichst alle komplexen Zusammenhänge, die zu der CMD geführt haben.

jameda: Gibt es im medizinischen Bereich ein Vorbild, das Ihre Laufbahn besonders geprägt hat?

Frau Dr. Morlok: Besonders prägend waren für mich Dr. Brendan Stack, Zahnarzt und Kieferorthopäde aus Vienna, Virginia, USA, Dr. Pierre Robin, Arzt und Zahnarzt aus Paris Ende des 19. Jahrhunderts, Prof Wilhelm Balters, Arzt, Zahnarzt und Kieferorthopäde aus Bonn Anfang des 20. Jahrhunderts sowie Prof. Ingrid Rudzki-Janson, Kieferorthopädin.

jameda: Wo sehen Sie in Ihrem Fachgebiet die größten Herausforderungen für die Zukunft?

Frau Dr. Morlok: Über die funktionelle Korrektur des Bisses und der Zahn- und Kieferstellung können viele ganzkörperliche medizinische Probleme und Krankheiten entstehen.

Es ist wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass die strukturellen Fehler und Dysfunktionen im Körper genauso wichtig sind wie die biochemischen Zusammenhänge. Das heißt, gegen eine Gelenkstauchung (z. B. im Kiefergelenk) hilft ursächlich keine Pille sondern nur die Entlastung des Gelenks. Sie kann beim Kiefergelenk nur durch eine Verbesserung des Bisses, der Zahnstellung und der Kieferstellung bewerkstelligt werden. Das ist mit Schienentherapie und nachfolgender Kieferorthopädie oder Veränderung des Zahnersatzes möglich.

jameda: Was wird an Ihrem individuellen Umgang mit Ihren Patienten besonders geschätzt?

Frau Dr. Morlok: Ich nehme mir außerordentlich viel Zeit für meine Patienten. Ich bin immer direkt für sie ansprechbar, auch telefonisch. Bei den langwierigen Behandlungen erarbeite ich nicht nur eine Verbesserung der Zahn- und Kieferstellung, sondern es sind auch Coaching-Elemente im Sinne der Lebensberatung und Stoffwechselverbesserung integriert, soweit es mit der CMD und der zahnärztlichen Funktionsstörung und deren Folgen zusammenhängt.

jameda: Was schätzen Sie an Ihren Patienten besonders?

Frau Dr. Morlok: Die meisten meiner Patienten sind sehr dankbar. Meist handelt es sich um Patienten, die schon viele Zahnärzte und Praxen davor gesehen haben und aufgrund ihrer Schwierigkeiten auch schon viel wissen, sodass es mir leicht fällt, die komplizierten Zusammenhänge der zahnärztlichen Funktionstherapie zu vermitteln.

jameda: Gibt es ein besonderes Patientenerlebnis, das Sie nie vergessen werden?

Frau Dr. Morlok: Ja, das war, als ich mit einer Schienentherapie einem Tourettepatienten deutlich mit seinem Tourette-Syndrom helfen konnte.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?

Frau Dr. Morlok: Regelmäßigkeit im Alltag. Hierzu gehören regelmäßige Mahlzeiten und diese möglichst vegetarisch oder vegan (Ausnahmen bestätigen die Regel). Drei bis fünf Mal wöchentlich Sport, hierbei Ausdauer, Stärkung und Dehnung. Man sollte genügend schlafen und viel Wasser trinken. Durch das Leben sollte man möglichst positiv, gewaltfrei und ohne ständige Bewertungen durch’s soziale Leben gehen. Konflikte und Korrekturen sollen vermieden werden. Gehen Sie regelmäßig in die Natur. Definieren Sie außerdem Ihre Ziele und streben Sie sie an.

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