Der richtige Zeitpunkt für den Besuch beim Kieferorthopäden
© contrastwerkstatt -fotoliaDer günstigste oder richtige Behandlungszeitpunkt ist bei den einzelnen Gebissanomalien immer unterschiedlich. Ein erster Frühbesuch in einer kieferorthopädischen Praxis ist allgemein sinnvoll, da der Kieferorthopäde rechzeitig skelettale oder dentale Abweichungen feststellen aber auch in weiteren Kontrollen nach dem ersten Besuch die Gebissentwicklung des Kindes verfolgen und beurteilen kann.
Oft besuchen die Patienten eine kieferorthopädische Praxis auf Anweisung von Kinderärzten oder Zahnärzten. Dieser Erstbesuch kann bei ausgeprägten Bisslageabweichungen und schlechten Angewohnheiten manchmal schon verspätet sein. Dies gilt insbesondere bei Kindern mit schwerem Platzmangel, einem ausgeprägten Überbiss oder ebenfalls Kreuzbiss, bei denen eine prophylaktische Behandlung bzw. Frühbehandlung dazu beitragen kann, das Wachstum und die Platzverteilung der Zähne rechtzeitig zu steuern.
Eine Frühbehandlung dauert ca. 1 ½ bis 2 Jahre und hat als Ziel, eine weitere Verstärkung der Fehlentwicklung zu verhindern. Besonders bei Kreuzbissen oder Überbissen (vergrößerte Frontzahnstufe) besteht die Notwendigkeit rechtzeitig zu therapieren. Hier soll man bei skelettalen Abweichungen im frühen Grundschulalter mit der Therapie anfangen.
Es ist auch zu erwähnen, dass bei manchen Fällen insbesondere bei Kindern mit einem ausgeprägten Überbiss nicht nur die ästhetischen und funktionellen Beeinträchtigungen, sondern auch die Vermeidung von möglichen Verletzungen bei Unfällen zu berücksichtigen sind.
Auch schlechte Angewohnheiten können spielerisch bei guter Mitarbeit und durch Unterstützung vom Kieferorthopäden erfolgreich abgewöhnt werden. Sprachstörungen können auch im frühen Vorschulalter interdisziplinär mit dem Logopäden korrigiert werden.
Eine weitere Notwendigkeit zur Behandlung stellt ein vorzeitiger Milchzahnverlust dar. Milchzähne gelten als Platzhalter für die folgenden bleibenden Zähne. Bei Verlust von Milchzähnen geht oft der Platz für die zukünftigen bleibenden Zähne verloren.
Der normale Behandlungsbeginn einer kieferorthopädischen Behandlung sollte jedenfalls, spätestens bevor das Wachstumsmaximum erreicht wird (bei Mädchen mit ca. 10 Jahren; bei Jungs mit ca. 12 Jahren), erfolgen.
Auch Nahrung und Physiognomie spielen eine besondere Rolle bei der Frühbehandlung von Kiefer- und Gebissanomalien. Es ist zu bedenken, je früher man anfängt, desto leichter ist die Behandlung von ausgeprägten Gebissanomalien.
Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.
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