Kosmetische Zahnfleischkorrektur: So funktioniert´s mit dem Tissue Master Concept

Das Tissue Master Concept stellt ein schonendes Verfahren zum Zahnfleischerhalt dar. (© Glayan - istock)

Das Tissue Master Concept ist ein schonendes, wirksames und vorhersagbares Verfahren zum Erhalt alveolärer Gewebsstrukturen oder zu deren Regeneration.

Bei Zahnverlust führt in der Regel Resorption zum Abbau der sehr dünnen zur Wange hin gerichteten Knochenwand. In Zusammenhang mit entzündlichen Prozessen kommt es dann häufig zu einem massiven Gewebsverlust, der eine geplante implantatprothetische Rekonstruktion sehr erschwert.

Aufgrund dessen wurden verschiedene Verfahren wie etwa die sogenannte Socketpreservation entwickelt, denn sie verhindern einen drohenden Gewebsverlust. Häufig sind jedoch trotz dieser Verfahren sehr aufwendige, invasive und teure Knochenaufbaumaßnahmen sowie weichgewebschirurgische Maßnahmen notwendig, um ein suffizientes Implantatlager zu schaffen und eine langfristige Hart- und Weichgewebsstabilität zu erhalten.

Mit dem Tissue Master Concept schlägt die Zahnmedizin einen völlig anderen Weg ein. Das Verfahren ist absolut schonend und mit einer hohen Vorhersagbarkeit können durch Erhalt der knöchernen Strukturen sowie die zusätzliche Gewinnung von Hart- und Weichgewebe ästhetisch optimale langzeitstabile Voraussetzungen für eine ideale Implantation geschaffen werden.

Behandlungsablauf

Nach der absolut schonenden Entfernung eines nicht erhaltungswürdigen Zahnes wird die Zahnwurzel im Zahnhalsbereich abgetrennt und die so gewonnene Wurzelscheibe wird nach Verschluss des Wurzelkanales mit einem Composit in die Alveole zurückverpflanzt.

Entscheidend dabei ist der Erhalt des intakten Faserapparates, sowohl an der Wurzel als auch im Zahnfach. Dadurch wird der strukturelle Erhalt gesichert und eine Resorption der Alveolenwand verhindert. Wichtig ist der Schutz der zurückverpflanzten Wurzelscheibe vor der Zunge durch die Eingliederung einer Tiefziehschiene für rund 7 Tage.

Zahnimplantate können nur gesetzt werden, wenn genügend Gewebe vorhanden ist (©fotolia-52499016-beawolf)
Nach einer Wiederanheftung des Faserapparates ist innerhalb von wenigen Tagen eine "forcierte Extrusion" des Zahnsegmentes möglich, d.h. die wieder angewachsene Wurzelscheibe lässt sich mit hohen Kräften in sehr kurzer Zeit kieferorthopädisch aus dem Zahnfach heraus bewegen.

Dadurch werden biologisch knochenaufbauende Prozesse angeregt. In der anschließenden vier- bis sechswöchigen Stabilisierungsphase erfolgt ein Hart- und Weichgewebsaufbau.
 

Fazit

Verlorengegangene Strukturen werden ohne chirurgischen Aufwand und ohne Verwendung von Fremdmaterial wiederhergestellt. Das Resultat sind stabile und ästhetisch optimale Verhältnisse, die eine ideale Voraussetzung für eine erfolgreiche Implantation darstellen.

Das Verfahren stellt demnach einen Quantensprung in der Zahnmedizin dar.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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