Artikel 10/08/2014

Hilfe, Mundgeruch - was kann ich dagegen tun?

Team jameda
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Jeder zweite Deutsche soll ihn haben. Und eine Befragung (Seelmann 1999) ergab, dass sogar zwei Drittel aller deutschen Zahnärzte gelegentlich unter ihm leiden. Die Rede ist vom Mundgeruch - nicht jenem flüchtigen und gelegentlichen Knoblauch- oder Zigarrenduft, sondern einem Phänomen, das wissenschaftlich auch als Halitosis bezeichnet wird. Längst ist Mundgeruch ein anrüchiges Volksleiden, das gerne unter den Teppich gekehrt und vermeintlich schnell mit Mundwässerchen oder Sprays behoben wird.

Mundgeruch: Keine Folge von Magenproblemen
Um mit einem Vorurteil gleich aufzuräumen: Mundgeruch ist nur in seltenen Fällen die Folge von Magenproblemen, wie gemeinhin angenommen wird. Auch zu eiweißreiche oder sonstige Fehlernährung spielt wirklich nur gelegentlich eine entscheidende Rolle. In neun von zehn Fällen ist Mundgeruch ein Indikator für eine mehr oder wenig schwere Störung im Mund- und Rachenraum. Und deswegen ist es auch nicht getan, der Halitosis mit Sprays oder wohlriechendem Mundwasser abzuhelfen. Denn der Ursache geht man damit nicht wirklich auf den Grund.

Mundgeruch: Warum Sprays nicht helfen
Die Ursache - das sind sogenannte gramnegative Bakterien, die im Mund Speisereste, Blut oder Zellen abbauen (sogenannte bakterielle Aminolyse). Derlei geruchsproduzierende Bakterien gedeihen besonders unter sauerstoffarmen Bedingungen. Eine Mundspülung mag für den Moment sehr stark desinfizierend wirken. Doch sobald das Mundwasser oder Spray abgesetzt wird, erholen sich diese Fäulnisbakterien nicht nur rasch - sondern, im Sinne eines Jo-Jo-Effekts, auch quantitativ erheblich. Folge: Der Mundgeruch kehrt mit aller Macht wieder zurück.

Mundgeruch: zahnmedizinische Ursachen
Als Ursachen für Mundgeruch kommen mögliche und bis dato vom Zahnarzt nicht entdeckte Zahnfleischtaschen in Betracht, ferner kariöse Ausbuchtungen von Zähnen, Bakterienbefall von engen Zahnzwischenräumen, die eventuell auch mit Zahnseide nicht zu reinigen sind. Ratsam ist es also auf jeden Fall, bei fortgesetztem Mundgeruch den Zahnarzt zu konsultieren, um einen Befund zu bekommen. Abhilfe verschaffen kann dann eine sofortige Behandlung in Kombination mit einer professionellen Zahnreinigung, bei der auch tief sitzender Zahnstein aus Zahnfleischtaschen entfernt wird, an dem sich Bakterien vorzugsweise anlagern.

Oft, aber nicht immer ist Mundgeruch eine Folge mangelnder Zahnhygiene. Was nützt die beste Zahnputztechnik, wenn beispielsweise der Speichelfluss mangelhaft ist (sog. Xerostomie) - etwa bedingt durch Medikamenteneinnahme? Hier helfen verschiedene Techniken: Regelmäßiges Trinken von Wasser oder Mineralwasser in kleinen Schlucken, an heißen Tagen auch Lutschen von Eiswürfeln. Natürlich ist auch bei Xerostomie der Besuch eines Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten ratsam. Doch reichlich Trinken kann, da sind sich Zahnmediziner weitgehend einig, eine gute Zahnhygiene unterstützen. Und so gehört zum täglichen Espresso oder Cappuccino auch immer ein Glas ungesüßtes Wasser - oft wird damit dem Mundgeruch schon ansatzweise vorgebeugt.

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