Die Revisionsbehandlung ist eine minimalinvasive und schonende Therapie. Dabei werden die alte Wurzelfüllung entfernt, alle Kanäle und Einziehungen im Wurzelkanalsystem dargestellt und desinfiziert und anschließend eine neue Wurzelfüllung hineingebracht.
Was sind die möglichen Ursachen, wenn die Wurzelbehandlung keinen Erfolg brachte?
Die Revisionsbehandlung erfordert eine detaillierte Analyse der möglichen Ursachen vom Misserfolg der ersten Wurzelkanalbehandlung. Als mögliche Ursachen zählen u. a.
- undichte Deckfüllung bzw. undichte Abdeckung des Wurzelkanalsystems
- fehlende Kanäle bzw. unvollständige Darstellung des Wurzelkanalsystems
- unvollständige Wurzelfüllung
- überpresste Wurzelfüllung
- anatomische Komplexität
- Frakturen und Risse im Wurzelkanalsystem
Laut Studien und Erfahrung kann man feststellen, dass die häufigsten Ursachen die unvollständige Auffindung der Kanäle und undichte Deckfüllung bzw. freigelegte Wurzelfüllung sind.
Mithilfe des OP-Mikroskops und anderen speziellen Ausstattungen kann der Behandler diagnostizieren, woran das liegen kann und behandelt entsprechend.
So läuft die Behandlung ab
Die Behandlung läuft in der Regel über zwei bis max. drei Sitzungen. Sinnvollerweise wird die Behandlung unter einem OP-Mikroskop durchgeführt. Es bietet enorme Vorteile, denn mehr Erkennen heißt genauer behandeln! Es verfügt über eine sehr starke Beleuchtung und eine bis zu 30-fache Vergrößerung.
Stellen Sie sich das Wurzelkanalsystem wie Baumwurzeln vor. Die Kanäle sind an der Wurzelspitze etwa 0,2 bis max. 0,4 mm breit und haben zahlreiche Verzweigungen und Einziehungen. Diese Ministrukturen haben Bindegewebe, die bereits seit Monaten oder sogar Jahren durch besiedelnde Keime infiziert sind.
Um einen Erfolg durch die Revisionsbehandlung zu gewährleisten, ist die Desinfektion des gesamten Wurzelkanalsystems unerlässlich. Und das setzt ein fundiertes Fachwissen des Behandlers und die Anwendung eines OP-Mikroskops voraus.
Wie hoch ist die Erfolgsquote?
Laut zahlreicher Studien liegt die Erfolgsquote im Beobachtungszeitraum von zehn Jahren zwischen 70 bis zu 94 %. Tatsächlich kann man auf dem aktuellen Wissensstand viele natürliche Zähne langfristig erhalten. Ein Erhaltungsversuch des ansonsten verlorenen Zahnes lohnt sich auf jeden Fall.
Welche Komplikationen können entstehen?
Auftritt von leichten bis mäßigen Schmerzen zwischen den Sitzungen ist möglich. Durch Schmerzmittel können sie sehr gut abgedeckt werden. In seltenen Fällen könnten Schwellung und starke Schmerzen auftreten. Nach Abschluss der Behandlung könnte es notwendig sein, eine anschließende chirurgische Therapie durchzuführen.
Was kostet die Behandlung?
Die Kosten variieren je nach dem Zeit- und Materialaufwand. In der Regel sind die Kosten der mikroskopischen Behandlung geringer als bei den anderen Alternativen. Denn wenn der Zahn verloren geht, muss die entstandene Lücke meist aufwendig rekonstruiert werden.
Haben Sie offene Fragen zum Thema Revisionsbehandlung? Ihr Zahnarzt berät Sie gern über die Behandlung.
Vielen Dank für Ihre Antwort. Sorry ich glaube jetzt dass allein diese Behandlung 1200€ kosten soll. Der Endodontologe will 5 Stunden behandeln mit langer Einwirkzeit des Medikaments und richtig abdichten. Ich bin mir halt unsicher ob der Preis wirklich gerechtfertigt ist oder ob ich mir einen anderen ZA suchen soll der es ggf. Preiswerter macht. Aber dann ist die Frage ob er es auch genauso gut macht. Was würden sie mir empfehlen? Des weiteren noch eine Frage. Meine 1. Wurzelkanalbehandlung an diesem Zahn ist schon mind.10 Jahre her. Beteiligt sich die Krankenkasse bei der 2. Behandlung?