Was tun, wenn die Krone wackelt und schmerzt?

Ein fester Halt ist für eine Krone sehr wichtig (© Adam Gregor - Fotolia.com)

Zahnkronen sollen optimal sitzen und den täglichen Belastungen durch das Zerkleinern der Nahrung standhalten. Deshalb muss die Überkronung fachgerecht durchgeführt und die Fixierung sorgfältig vorbereitet werden. Das Ergebnis ist ein Zahnersatz, der fest sitzt. Es kann allerdings vorkommen, dass sich eine Krone lockert. Das stört den Betroffenen beim Kauen und Sprechen und führt außerdem dazu, dass sich der Zahnersatz schließlich ganz löst oder bricht.


Mögliche Gründe für eine gelockerte Zahnkrone

Die Ernährung kann zu einer Lockerung beitragen. Wer mit dem überkronten Bereich häufig herzhaft zubeißt oder oft zähe, knusprige oder klebrige Nahrungsmittel kaut, belastet den Zahnersatz möglicherweise übermäßig. Ebenso wie beim Zähneknirschen wirken enorme Kräfte auf den betroffenen Bereich ein, die die Konstruktion überfordern können.

Ein Schlag oder Stoß, beispielsweise bei einem Sturz oder Unfall, ist eine weitere mögliche Ursache. Zudem kann sich eine Krone lockern, wenn unterhalb Karies ist oder wenn das Zahnfleisch in Folge einer Entzündung geschwollen ist. Eine anatomische Veränderung des Kiefers kann die Krone ebenfalls lockern.

Aus den verschiedenen Ursachen ergeben sich zugleich Maßnahmen zur Vorbeugung, um Probleme möglichst zu vermeiden. Sie sind insbesondere ratsam, wenn die Krone bereits locker sitzt. Löst sie sich ganz, könnte sie beim Kauen gesunde Zähne beschädigen oder auch verschluckt werden.

Eine gelöste Krone kann, quasi als Erste-Hilfe-Maßnahme, vorübergehend eigenständig mit Haft- oder Zahncreme vorsichtig fixiert werden. Das dient vor allem dazu, kurzfristig den empfindlichen Zahnnerv zu schützen, ist aber keine dauerhafte Lösung.


Was tun, wenn die Krone wackelt?

Sitzt eine Krone locker, findet sie von sich aus keinen festeren Halt mehr. Deshalb steht für Betroffene der Gang zum Zahnarzt an. Er kann die Ursache feststellen und auch überprüfen, ob sich tatsächlich nur die Krone oder der Zahn selbst gelockert hat.

Betroffene sollten zeitnah reagieren, denn selbst wenn das Implantat nur minimal gelockert und die Kaufunktion kaum beeinträchtigt ist, können sich Speisereste zwischen Zahnstumpf und Krone festsetzen und zu Karies führen. Der Gang zum Fachmann ist selbstverständlich auch dann der richtige Weg, wenn sich die Krone ganz gelöst hat.

Ein Zahnmediziner überprüft und reinigt eine intakte Krone fachgerecht, bevor sie wieder eingeklebt wird. Die besten Einsetzmaterialien sind heutzutage Zement-Kunststoff-Gemische. Gegebenenfalls muss der Zahn oder das Zahnfleisch behandelt werden, bevor das Implantat neu fixiert werden kann. Veränderungen am Zahnstumpf oder Kiefer oder eine defekte Krone hingegen sind Anlass für eine Neuanfertigung. Der Patient erhält in diesem Fall ein Provisorium.

Sollte ein überkronter Zahn schmerzen, können Sie ein niedrig dosiertes Schmerzmittel einnehmen, wie z.B. Ibuprofen. Jedoch nie über längere Zeit.

Zahnärzte empfehlen regelmäßige Kontrolluntersuchungen sowie die zeitnahe Ursachenforschung und Behandlung, sobald sich die Krone lockert. Sie stehen auch beratend zur Seite, um dazu beizutragen, dass der Zahnersatz erhalten bleibt. 

Befindet sich die Krone noch im Gewährleistungszeitrahmen von zwei Jahren, fallen für den Patienten keine Kosten für das Einsetzen an.

Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information, nicht der Selbstdiagnose, und ersetzt den Arztbesuch nicht. Er spiegelt die Meinung des Autors und nicht zwangsläufig die der jameda GmbH wider.

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Kommentare (6)

Beate k., 05.11.2021 - 14:12 Uhr

Anhang. Nein keine Implantate sondern abgeschliffene eigene Zähne.

Antwort von Dr. med. dent. Guido Szostak, verfasst am 08.11.2021

Ok, normalerweise dauert so eine Versorgung max. 3-4 Wochen, komplett. Es sei denn, es wurde ein "geplantes Langzeitprovisorium" eingesetzt, was aber im Vorfeld durch den Behnandler kommuniziert werden sollte.... Ich würde an Ihrer Stelle einfach mal den Doc darauf ansprechen, warum der Vorgang so extrem laneg dauert. lg Doc S

Beate K., 05.11.2021 - 14:08 Uhr

Vielen Dank für die Antwort. Ich muss dazu sagen das ich noch in Behandlung bin und eine Brücke bekomme darum habe ich diese Provisorien drin die einfach nicht halten. Sie werden immer wieder eingeklebt und lösen sich dann wieder nach Stunden die letzte hielt 4 Tage. Ich esse erst nach Stunden was und dann nur lauwarme Speisen und trotzdem fallen sie raus. Man kann nicht ganz ohne Essen. Sie lõsen sich auch bei der Zahnpflege 2 Kronen habe ich bereits verschluckt mir ist das schon peinlich. Bleiben die Kronen drin wenn die Brücke eingesetzt wird ? Mit Kronen habe ich Schmerzen ohne nicht. Bin es langsam leid zum Zahnarzt zu gehen weil es schon über Monate geht ich habe die Nase gestrichen voll. Nochmal vielen Dank.

Antwort von Dr. med. dent. Guido Szostak, verfasst am 05.11.2021

Danke für die Infos, mich wundert es, dass die Versorgung so dermaßen lange dauert. Normalerweise 3-4 Wochen. Verständlich, dass in einer monatelangen Phase die Provis rausfallen + die Zähne wg. der Undichtigkeiten schmerzen. Gibt es einen Grund für diese lange Wartezeit?

Beate K., 02.11.2021 - 13:25 Uhr

Ich habe Provisorien bekommen bis die Brücke fertig ist und die fallen immer wieder raus was mit starken Schmerzen einhergeht. Laut Zahnarzt habe ich auch Karies kann es vielleicht daran liegen ? Das läuft jetzt seit 5 Monaten so. Was kann ich tun ? Beim zubeißen oder Berührung Schmerzen die Stifte die ja mal die Brücke halten sollen. Verliere das Vertrauen in meinen Zahnarzt.

Antwort von Dr. med. dent. Guido Szostak, verfasst am 03.11.2021

Liebe Beate, sind mit den "genannten Stiften" Implantate gemeint?

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