Im Laufe der kieferorthopädischen Behandlung ist es gelungen, die Zahnstellung zu verbessern und ein ästhetisch ansprechendes Resultat zu erzielen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Ergebnis kieferorthopädischer Behandlungen ohne Stabilisierungsmaßnahmen in den meisten Fällen leider nicht erhalten bleibt.
Zähne können sich bis ins hohe Alter verschieben, was oftmals durch sogenannte Parafunktionen, wie z.B. Pressen, Knirschen und starken Lippendruck geschieht.
Daher muss sich an die aktive kieferorthopädische Therapie eine Phase der Stabilisierung, die sogenannte Retention anschließen.
Welche Arten von Retention gibt es?
Es gibt verschiedene Formen der Retention. Zum einen gibt es geklebte Retainer. Das sind dünne Drähte, die mit Kunststoff auf die Innenseite der Schneidezähne geklebt werden. Die Drähte können aus verschiedenen Materialien bestehen, wie z.B. Edelstahl, Goldlegierungen oder auch Titan.
Der herkömmliche Retainer wird in der Regel mit sechs Klebestellen von Eckzahn zu Eckzahn geklebt.
Es sind jedoch auch kleinere Retainer z.B. zwischen zwei mittleren Schneidezähnen nach einem Lückenschluss möglich. Bei dieser Form der Retention handelt es sich um eine Dauerretention. Jährliche Kontrollen dieses Retainers werden empfohlen.
Das Kleben des Retainers ist eine Privatleistung und wird in der Regel von der gesetzlichen Krankenkasse nicht übernommen.
Wie oft müssen Retainer getragen werden?
Nachdem die feste Zahnspange entfernt wurde, werden herausnehmbare Retentionsgeräte hergestellt, sogenannte Platten oder lose Zahnspangen. Diese herausnehmbaren Geräte müssen im ersten Jahr nach aktiver Therapie mindestens jede Nacht getragen werden. Im zweiten Jahr reduziert sich die Tragedauer auf jede zweite Nacht.
Danach dient das Gerät noch zur Kontrolle, um festzustellen, ob es wirklich keine weiteren Veränderungen gegeben hat.
Lässt sich die lose Zahnspange weiterhin leicht einsetzen, so bedeutet das, dass die Zähne sich nicht mehr verschoben haben. Wenn sich die Zahnspange schwerer einsetzen lässt, liegt dies an noch vorhandenen Zahnbewegungen. Das Gerät sollte in einem solchen Fall wieder vermehrt getragen werden.
Bei Parafunktionen ist darauf zu achten, dass neben den herausnehmbaren Geräten auch sogenannte Knirscherschienen hergestellt werden, die zusätzlich nachts und gegebenenfalls im Wechsel mit den losen Zahnspangen getragen werden können.
Der Erfolg der Retention ist abhängig von der Kooperation und von der Ausgangssituation. Regelmäßige Kontrollen sind auch nach der aktiven Behandlung notwendig, sodass verschobene Zähne erkannt, verhindert oder behoben werden können.