„Hier oben der Frontzahn stört mich schon lange, der steht vor und es wird immer schlimmer. Kann man den einfach wieder zurückdrücken?“ Nach einer umfassenden Untersuchung durch den Kieferorthopäden wird in solch einem Fall des Öfteren festgestellt, dass wesentlich ausgeprägtere Fehlstellungen zugrunde liegen, die das Verschieben des Frontzahnes ausgelöst haben.
Die Folge ist dann der Vorschlag einer mehrjährigen Behandlung mit festsitzenden Zahnspangen und hohen Kosten.
Im Gegensatz dazu wird in den Medien von Methoden berichtet, die nur 6 Monate Behandlungszeit benötigen oder von einer Zahnspange, die sich ein englischer Design-Student selbst mit Hilfe eines 3-D-Druckers hergestellt haben soll. Bei so vielen scheinbar unterschiedlichen Möglichkeiten fällt es natürlich schwer, sich für die umfassendere Behandlung zu entscheiden.
Folgende Hinweise können Ihnen aber als sinnvolle Entscheidungshilfen dienen:
- Suchen Sie sich einen Behandler mit umfassender kieferorthopädischer Ausbildung aus, idealerweise einen Fachzahnarzt. Auch wenn sehr kompakte und billige Angebote verlockend klingen mögen, führen diese doch meist zu unnötigen Einschränkungen der Lebensqualität und nicht selten zu einer Nachkorrektur, bei der dann zusätzliche Kosten entstehen.
- Zahnspangen, die quasi alles von selbst richten, gibt es nicht - auch wenn manche Hersteller sie so vermarkten und kieferorthopädische Praxen das so im Anschluss an ihre Patienten weitervermitteln. Solch ein Vorgehen ist in jedem Fall sehr fragwürdig.
Oftmals gibt es Alternativen zur Zahnspange - Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt aufklären! (©av88 - fotolia)
Suchen Sie sich besser einen Kieferorthopäden, der sich ausreichend Zeit nimmt und sich bemüht, Ihr Behandlungsziel zu verstehen. Sollte Ihnen dennoch eine komplizierte Behandlung vorgeschlagen werden, fragen Sie nach Alternativen und lassen Sie sich diese erklären, sodass Sie das Gefühl haben, Ihre Entscheidung gut informiert treffen zu können. Bedenken Sie, dass der Kieferorthopäde nicht nur gerade Zähne schafft, sondern auch die Funktion der Kiefer und umliegenden Strukturen optimieren soll.
- Wichtig ist auch, dass der Arzt nicht nur die aktive Zahnstellungskorrektur plant, sondern auch Maßnahmen zur langfristigen Stabilisierung des Ergebnisses von Anfang an einbezieht.
- Lassen Sie sich niemals zu einer Behandlung drängen. Kieferorthopädische Behandlungen sind niemals „lebensnotwendig“.
Nichtsdestotrotz gibt es auch kurze und schnelle Behandlungsmöglichkeiten. Manchmal sind auch schlicht die Zielvorstellungen von Kieferorthopäden und Patient unterschiedlich. Während der Patient lediglich eine moderate Verbesserung der Situation wünscht, strebt der Behandler vielleicht ein absolut perfektes Ergebnis an - oder umgekehrt.
Da liegt es auf der Hand, dass der Aufwand unterschiedlich eingeschätzt wird. Entscheidend ist dann ein klärendes Gespräch ohne Zeitdruck.
Hallo Ich trage seit Jahren eine Zahnspange und ich bin nicht zufrieden mit meinem KOP. Kann ich zu Ihnen wechseln? Grüße