Dr. med. Stefan Eckelmann

Dr. med. Stefan Eckelmann

Vielen Dank für Ihre ehrliche Einschätzung! Auf Ihre Kritik bzgl. Hektik und kühle Reaktion bei einem emotionalen Ausbruch möchte ich gerne kurz eingehen.

Ich bin ja seit jeher bekannt als „bekennendes Weichei“---;) - das hat zu Beginn meiner Niederlassung sehr oft dazu geführt, dass mir als Therapeut Probleme und Sorgen der Patientinnen sehr bzw. zu nah gegangen sind und mich arg zermürbt haben. Als Therapeut muss man den schmalen Grat für sich finden, um auf der einen Seite nicht zu viel an sich rankommen zu lassen (um nicht selber kaputtzugehen) und auf der anderen Seite nicht zu gefühlskalt zu wirken. Für Sie persönlich individuell habe ich diese Gratwanderung im Zusammenhang mit Ihrem emotionalen Ausbruch offensichtlich nicht zu Ihrer Zufriedenheit geschafft.

Zum Argument des manchmal-Hektischen: Wir haben uns gemeinsam hier in der Praxis entschieden, das Hamsterrad nicht immer schneller laufen zu lassen (frei nach Gandhi: „There is more to life than increasing ist speed.“). Pro geplanter Patientin planen wir seit einigen Jahren mehr Zeit ein – mit allen Vor- und Nachteilen (das hat natürlich auch zur Folge, dass wir weniger Patientinnentermine pro Tag anbieten können mit längerer Wartezeit auf einen Vorsorgetermin). Trotzdem bedingt die zunehmende Bürokratie mit allen Dokumentationspflichten (Datenschutzgesetz etc.) sehr viel Papierkram hinter den Kulissen (was für die Patientinnen so nicht unmittelbar erkennbar ist); daher bitten wir die Patientinnen, für eine Vorsorgeuntersuchung eine Stunde Zeit mitzubringen. Trotz mehr Zeit pro Patientin ist zur Vermeidung von Leerlauf ein zügiges und effizientes Arbeiten immer noch notwendig; zügig-effizient kann auch schnell mal hektisch wirken. Auf jeden Fall sollte es immer so sein, dass die Patientin hier die Praxis erst verlässt nachdem alle Fragen abschliessend geklärt sind.

Dr. med. Stefan Eckelmann

Am schwersten wiegt der Vorwurf, dass „mehrfache Konsultationen nicht zum Erfolg führten“. Trotz mehrfacher Aufforderung hat die Patientin mir nur EINEN Praxisbesuch beweisen können! Mir ist auch nach mehrfacher Durchsicht der Praxissoftware keine Pat. bekannt, die im angegebenen Zeitraum mit Beschwerden mehrfach bei mir war und seitdem nicht mehr wiedergekommen ist??? Da ich mich wirkliche gerne fortbilde und lernwillig bin, möchte ich die Beurteilerin bitten, mir (gerne auch anonym) zukommen zu lassen, was ihr denn abschließend geholfen hat.
Ich habe keinen Einfluss auf die Preisgestaltung der Gebührenordnungen. Allgemein biete ich meinen Pat. die hohe Qualität Medizin, die ich auch erwarte; dieser Anspruch zieht entsprechend „kostenintensive“ diagnostische und therapeutische Ziffern nach sich, deren Erstattung aber meines Wissens (auch von sehr kritischen Stellen wie Postbeamtenkrankenkasse, Beihilfe etc.) unproblematisch ist.
Zu Beginn meiner Niederlassung (2006) habe ich nur alle paar Monate Rechnungen gestellt. Daraufhin kam mehrfach die Bemerkung „Sie scheinen es ja nicht nötig zu haben, Sie scheinen es sich ja leisten zu können“... Daraufhin habe ich auf kurzfristigere Zeiträume umgestellt. Dies wird von vielen Patientinnen sogar sehr geschätzt – viele bitten darum, die Unterlagen direkt nach der Untersuchung mit nach Hause nehmen zu können, um das Porto zu sparen. An dieser Stelle merkt man mal wieder, dass man es nicht allen Recht machen kann.
Abschließend möchte ich nochmals gegenüber der Pat. betonen, dass ich ehrlich und von Herzen dankbar bin für Ihre Kritik (ob nun berechtigt oder nicht)! Ich gehe immer davon aus, dass wenn eine Pat. etwas kritisiert, dass dies die Spitze des Eisbergs ist und viele Andere Gleiches denken, aber nicht äußern. Betroffen bin ich allerdings darüber, dass die Pat. dies nicht mit mir persönlich geklärt hat – da frage ich mich, ob ich einen solch unnahbaren bzw. Kritik-unfähigen Eindruck hinterlasse???