Artikel 28/03/2010

Ambrosia - winzige Pollen mit fataler Wirkung

Team jameda
Team jameda
ambrosia-winzige-pollen-mit-fataler-wirkung

Seit einigen Jahren beobachten Fachleute mit Sorge die Ausbreitung des Unkrauts Ambrosia artemisiifolia, das aus Nordamerika eingeschleppt wurde. Die Beifuß-Ambrosie oder Traubenkraut genannte Pflanze kann bei entsprechend sensibilisierten Personen heftige allergische Reaktionen auslösen. Dafür reichen schon zehn Pollenkörner in einem Kubikmeter Luft - und eine einzige Pflanze kann nach wissenschaftlichen Untersuchungen bis zu einer Milliarde Pollen produzieren.

Die Ambrosia-Allergie betrifft vor allem Menschen, die gegen ähnliche Pflanzen, etwa Beifuß, allergisch sind. Aber auch Kreuzallergien mit Banane oder Melone sind bekannt. Da Ambrosia-Pollen ein starkes Allergen darstellen, können auch Menschen darauf reagieren, die bisher noch keine Allergie aufweisen. Nach Schätzungen von Wissenschaftlern der Ludwig-Maximilians-Universität München ist etwa jeder dritte der zwölf Millionen Pollenallergiker in Deutschland gegen Ambrosia sensibilisiert. Bei der Hälfte dieser Gruppe treten manifeste Symptome von allergischen Reaktionen auf. Die entsprechenden Zahlen aus den USA lassen Schlimmes befürchten: Dort reagieren bereits 75% aller Pollenallergiker auf Ambrosia.

Die Ambrosia-Pflanze blüht im Spätsommer (August/September), wenn für die meisten Betroffenen die Pollensaison eigentlich schon vorbei ist. Damit verlängert sich die Leidenszeit für Allergiker.

Ärzte raten dazu, Heuschnupfen-Symptome rechtzeitig zu behandeln, damit der gefürchtete „Etagenwechsel’ vermieden werden kann. Damit ist die Verschlimmerung der allergischen Beschwerden gemeint, die an Augen und Nase beginnen und sich bis in die Bronchien fortsetzen können. So entsteht allergisches Asthma. Davon sind besonders Patienten gefährdet, die auf Ambrosia allergisch reagieren. Denn die Ambrosia-Pollen sind viel kleiner als die Pollen von anderen allergenen Blütenpflanzen wie Hasel, Birke oder Erle und können deshalb tiefer in die Bronchien eindringen.

Zur Behandlung von allergischen Beschwerden kommen vor allem die sogenannten Antihistaminika zum Einsatz, die die Ausschüttung von Botenstoffen und damit die Entstehung der allergischen Reaktion unterbinden. Antihistaminika gibt es in Form von Augentropfen oder Nasensprays, so dass gezielt am Ort der Beschwerden behandelt werden kann. Wer sowohl unter juckenden Augen als auch laufender Nase leidet, kann die Antihistaminika auch in Tablettenform einnehmen. Bei besonders starken Beschwerden wird eine Hyposensibilisierung empfohlen, bei der das überempfindliche Immunsystem nach und nach an das Allergen gewöhnt wird.

Um die Ausbreitung von Ambrosia einzudämmen, sollten Ambrosia-Pflanzen möglichst schon vor der Blütezeit Anfang Juli zusammen mit der Wurzel ausgerissen werden. Die Entsorgung in einer verschlossenen Plastiktüte im Restmüll garantiert, dass die Pflanzen nicht wieder auskeimen können. Das ist auch deswegen wichtig, weil die Samen lange Zeit in der Erde überleben können - Fachleute sprechen von 40 Jahren! Bei der Entsorgung sollten Handschuhe getragen werden, da Ambrosia auch ein Kontaktallergen ist.

Selbsttest: Leiden Sie unter einer Pollen-Allergie?

Interessant für Sie: Pollenflugkalender

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.