Artikel 05/08/2009

Katzen als Indikatoren für Allergene aus der Umwelt, die bei Menschen Asthma auslösen

Team jameda
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Wissenschaftler der University Missouri-Columbia haben etwas Interessantes herausgefunden: Katzen können zwar Asthma und Atemwegsbeschwerden auslösen, sie können aber auch als Warnmelder für Asthmatiker und Menschen mit Hypersensibilität der Atemwege dienen. Wenn der Mensch asthmatisch reagiert, geht es der Katze häufig ebenfalls schlecht und sie leidet auch unter Atemwegsbeschwerden. Das liegt nicht an der Sympathie zwischen Tier und Tierbesitzer, vielmehr liegt der eigentliche Grund darin, dass Katzen ähnlich sensibel auf annähernd die gleichen Allergene wie wir Menschen reagieren.

Krank durch Allergene aus der Umwelt 
Katzen können ganz spontan Atemwegsentzündungen und Hypersensitivität der Atemwege entwickeln, was dem menschlichen Asthma sehr ähnlich kommt. Ein weiterer Grund, weshalb Katzen als Indikatoren in Frage kommen, ist, dass sie mit den Menschen im Haushalt den gleichen Allergenen aus der Umwelt ausgesetzt sind. Das Wissenschaftlerteam unternahm deshalb eine aufwendige Recherche in der Fachliteratur bezüglich der Pathophysiologie von Asthma bei Katzen, einschließlich Ähnlichkeiten gegenüber Asthma bei Menschen und der Ursache von Allergenen aus der Umwelt als Auslöser und wurde fündig.

Allergiereaktionen bei Mensch und Katze ähnlich 
Ergebnisse von pathophysiologischen Studien deuten auf wesentliche Ähnlichkeiten zwischen den Reaktionen von Menschen und Katzen gegenüber Allergenen aus der Umwelt in der Umgebungsluft hin. Die Wissenschaftler fanden bei ihrer Literaturstudie sogar eine begrenzte Anzahl von Beweisen, dass einige Allergene aus der Umwelt Krankheiten beim Mensch wie auch bei Katzen auslösen können.

Wissensaustausch bringt weiter 
Das Wissenschaftlerteam kam aufgrund der Forschungsergebnisse zu dem Schluss, dass es Bedarf zu weitaus größerer Kommunikation zwischen Fachleuten für Menschen und Tiere im Gesundheitsbereich hinsichtlich der umweltbedingten Ursachen für Asthma gibt. Ganz besonders wichtig befanden sie, wenn zusätzliche Forschung bezüglich molekularer Techniken und klinischer epidemiologischer Annäherungen betrieben würde, diese könnte letztendlich auch zu verbessertem Verständnis von Umweltrisiken führen, folgerten die Wissenschaftler. Ein weiterer Ansatz könne darin bestehen, dass asthmatische Katzen, aufgrund der Ähnlichkeit in ihrer Reaktion auf Allergene aus der Umwelt im Vergleich mit Menschen, in Versuchen dazu beitragen, neue therapeutische Wege zu finden.

Gemeinsam mit der Katze zum Detektiv werden
Katzenbesitzer, die unter Atemwegsbeschwerden oder Asthma leiden, können aus dieser Anfang Juni erschienenen Studie entnehmen, dass es sehr sinnvoll ist, das Haustier gut zu beobachten und wenn es ebenfalls Symptome zeigt, den Ursachen nachzugehen. Vielleicht kam ein neuer Teppich in die Wohnung, oder es wurde frisch gestrichen, oder Hausstaubmilben haben Oberhand gewonnen, oder vor dem Fenster blüht ein Baum… Mit etwas Beobachtungsgabe und ein klein wenig Spürsinn kann die Ursache für die Atemwegsbeschwerden bei Mensch und Katze möglicherweise rasch gefunden und abgestellt werden.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 22. Juni 2009

Literatur:
Reinero CR, DeClue AE, Rabinowitz P., Asthma in humans and cats: is there a common sensitivity to aeroallegens in shared environments? Environ Res. 2009 Jul;109(5):634-40.

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