Artikel 19/05/2014

Lebensmittelallergie: Ursache, Symptome und Behandlung

Team jameda
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Sind wirklich keine Nüsse im Dessert? Enthalten die Nudeln nur Hartweizengreis, keine Eier? Lebensmittelallergiker müssen zweimal hinsehen, bevor sie herzhaft zubeißen können. Rund 17 Millionen Menschen sind betroffen – Tendenz steigend. Vor allem Kinder reagieren immer sensibler auf bestimmte Lebensmittel und entwickeln teils gefährliche Abwehrreaktionen. Was nun zu tun ist, verrät dieser Artikel.

Wie entsteht eine Lebensmittelallergie?
Jede Allergie beruht auf einer überschießenden Reaktion des Immunsystems. So auch die Lebensmittelallergie: Die Abwehrkräfte sehen in harmlosen Stoffe gefährliche Eindringlinge, die bekämpft werden müssen.

Manchmal treten die Probleme schon bei Kleinkindern auf, manchmal aber auch viel später, zum Beispiel in Kombination mit anderen Allergien. Wer etwa unter Heuschnupfen leidet, hat oftmals mit Kreuzreaktionen zu kämpfen: Weil die Inhaltsstoffe bestimmter Lebensmittel ähnliche Strukturen wie die allergieauslösenden Pollen aufweisen, reagiert der Körper auch auf die Nahrungsmittel. Wenn das Immunsystem beispielsweise empfindlich auf Buchenpollen reagiert, schlägt es oft auch bei Äpfeln Alarm. Die Folgen sind sehr unterschiedlich …

Von Hautrötungen bis Atemwegsbeschwerden
Rötungen, Quaddeln, Schwellungen oder Ekzeme treten zwar häufig auf, aber auch Schnupfen und Husten können zu den Symptomen einer Lebensmittelallergie zählen. Schwellungen im Mundbereich oder Magenbeschwerden sind dagegen eher selten.

Die Symptome sind zwar recht unspezifisch, können aber durch einen Allergietest eindeutig auf bestimmte Lebensmittel zurückgeführt werden. Anders bei der sogenannten Lebensmittelunverträglichkeit: Typische Beschwerden wie Schnupfen oder Bauchschmerzen können darauf hinweisen, dass bestimmte Lebensmittel besser nicht mehr auf den Tisch sollten. Da die Symptome jedoch viele Gründe haben können, müssen andere Ursachen erst ausgeschlossen werden. Eine korrekte Diagnose zu stellen, ist sehr wichtig, um die Ernährung nicht unnötig einschränken zu müssen.

Allergene meiden – aber wie?
Wer bestimmte Lebensmittel nicht verträgt, sollte sie natürlich meiden. Doch das ist nicht immer einfach. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund rät Betroffenen, ihre Ernährung clever anzupassen. Auch Allergiker sollten sich abwechslungsreich ernähren und auf Genuss nicht verzichten müssen. Übrigens lassen sich so manche Tabus lassen umgehen …

Wer gegen bestimmte Obst- oder Gemüsesorten allergisch ist, kann trotzdem zugreifen, wenn die Lebensmittel erhitzt und die Allergene dadurch zerstört wurden. Vorsicht ist jedoch bei Fertigprodukten geboten. Manchmal verrät erst der zweite Blick, dass geringe Mengen oder Spuren bestimmter Lebensmittel enthalten sind, denen große Temperaturen nichts ausmachen. Nüsse zum Beispiel sind für betroffene Allergiker immer ein Tabu - auch wenn sie erhitzt wurden. Doch Tücken lauern auch andernorts …

Auch wenn sich Nussallergiker ein Himbeereis bestellen, kann es zu Hautausschlägen kommen. Der Grund: Manchmal befinden sich an der Kelle Rückstände anderer Eissorten, die Allergene enthalten. Vorsicht ist auch im Restaurant geboten. Wer nicht sicher ist, ob im Dessert Nüsse oder im Pizzateig Eier stecken, sollte besser nachfragen.

Manche Lebensmittelallergien verlangen einen ausgefeilten Ernährungsplan. Viele Regeln sind einzuhalten, um keine unerwünschten Reaktionen auszulösen. Deshalb tragen die Krankenkassen einen Teil der Kosten, wenn sich Allergiker an Ernährungsberater wenden.

Medikamente: Akute Hilfe
Akute Hilfe gegen die Symptome einer Lebensmittelallergie versprechen dagegen Medikamente. Sogenannte Antihistaminika lindern Hautrötungen, Juckreiz und Schnupfen. Vor allem Patienten, die unter einer schweren Allergie leiden, sollten immer Medikamente dabei haben. Das Notfallset beinhaltet auch Präparate mit Kortison und Adrenalin, um Schwellungen und Kreislaufversagen entgegenzuwirken. Die medikamentöse Behandlung sollte mit einem Arzt abgesprochen werden, um bestmöglich abgesichert zu sein.

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