Artikel 13/12/2010

Was tun, wenn Besenreiser den Anblick stören?

Team jameda
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Was sind Besenreiser?
Besenreiser (in der Fachsprache als Unterform der Varikose definiert) sind kleine modifizierte, direkt unter der Hautoberfläche liegende sichtbare netzförmige Venen. Der zweite Wortbestandteil kommt aus der Pflanzenlehre, weil sie den fein verästelten Reisern(so viel wie dünne Zweige) ähneln, die früher zu (Kehr)Besen verarbeitet worden waren. So kamen die Besenreiser zu ihrem Namen. Diese sind mit Blut gefüllt und deshalb als hellrote Gefäßbäumchen, dunkelblaue Äderchen oder rötliche Flecken sichtbar werden. Experten schätzen, dass 29 – 40% der Frauen davon betroffen sind.

Wie entstehen Besenreiser?
Besenreiser können als Bindegewebsschwäche bereits veranlagt sein. Neben einer ererbten Veranlagung, kann so z.B. Bewegungsmangel, Hitze und hormonelle Umstellungen (Schwangerschaft, Wechseljahre), Hormonpräparate, Anti-Baby-Pille, Übergewicht, Bürsten- oder Rollenmassagen, Dampfbäder oder Sauna die Entstehung von Besenreisern begünstigen.

Sind Besenreiser gefährlich?
Die Besenreiser können jedoch auch auf ein schwerwiegendes Venenleiden hinweisen. Aus diesem Grund sollte man die Besenreiser ärztlich untersuchen lassen. Wenn andere Ursachen ausgeschlossen wurden, sind Besenreiser eigentlich ‘nur’ ein kosmetisches Problem.

Wie Sie Besenreisern ein Ende machen.
Auch wenn sich Besenreiser eigentlich ‘nur’ ein kosmetisches Problem und ungefährlich erweisen - wirklich trösten wird dies gerade die meisten Frauen nicht. Es wird eher als störend empfunden den sie verzichten freiwillig auf Freibadbesuche und modische Kleidung und vieles mehr. Solche Patienten verlangen eine effiziente und sanfte Behandlungsmethode.

Therapiemöglichkeiten
Besenreiser können auf zwei verschiedene Weisen entfernt werden. Das am besten erforschte Therapieverfahren, ist die so genannte Sklerosierungstherapie oder Verödung. Ein Therapieverfahren, das bislang am meisten verwendet wird. Die Verödung führt zu einer künstlichen Vernarbung bzw. Verhärtung der Gefäße. Sie wird durch ein Verödungsmittel herbeigeführt. Diese alkoholähnliche Substanz wird mit einer Nadel direkt in die Besenreiser eingespritzt. Verödungsmittel führen zu einer chemischen Schädigung der Innenwand (Endothel) der kleinen Blutgefäße. Im Idealfall wird endotheliales Struktureiweiß (Kollagen) freigelegt, das eine ‘von innen kommende’ Gerinnungkaskade aktiviert. Dadurch wird das Krampfadergefäß in einen bindegewebigen Faden umgewandelt. Diesen Vorgang bezeichnet man als Sklerosierung. Ziel der Sklerosierungstherapie (oder Verödung) ist die letztendliche Umwandlung des Krampfadergefäßes in einem Faden aus Bindegewebe, der im Unterschied zum Blutgefäß nicht mehr zu sehen ist. Das Ergebnis ist – sofern es gelingt - genauso gut wie die operative Entfernung des Blutgefässes. Diese Behandlungsmethode ist ambulant und schnittfrei durchführbar. Es werden aber meist mehr als eine Behandlungssitzung benötigt. Die Sklerosierungsbehandlung von Besenreisern erreicht eine Gefässrückbildung von 80 - 90%.

Bei bestimmten Formen der Besenreiser kann die Laserbehandlung ähnlich gute Ergebnisse erzielen. Das sind ganz oberflächlich liegende vereinzelte Besenreiser (bis 0,1 mm Durchmesser), die man mit Lasern unsichtbar machen kann. Letzlich, muss der Arzt entscheiden, ob und welcher Laser als Alternative zur Sklerosierungstherapie sinnvoll einsetzbar ist.

Was kann ich selbst tun, um Besenreiser vorzubeugen?
Vor allem auf eines achten: Viel Bewegung! Besonders geeignet sind Joggen, Schwimmen, Venen-Walking oder Radfahren - also alles, was die Blutzirkulation anregt. Trinken Sie viel, denn Wasser, Säfte und Früchtetees regen den Stoffwechsel an. Achten Sie auf Ihr Gewicht! Bei stärkerer Belastung wie langem Sitzen oder Stehen ggf. einen Kompressionsstrumpf tragen. Besenreiser lieben Wärme. Da Wärme zu einer Erweiterung der Blutgefässe führt, raten Ärzte von Saune, heissen Bädern und Sonnenbädern ab.

Eine richtige Entscheidung für Ihr individuelles Problem ist nur im Rahmen eines vertrauensvollen Gesprächs mit Ihrem Arzt möglich.

Lesen Sie auch: Besenreiser - oft nicht nur ein Schönheitsfehler

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