Das jameda-Interview: 10 Fragen an Dr.med. Sebastian Storb

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr.med. Sebastian Storb interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Hals-Nasen-Ohrenarzt und seinem Umgang mit Patienten.

jameda: Herr Dr. Storb, was hat sie motiviert, Hals- Nasen- Ohrenarzt zu werden?
Dr. Storb: Als Kind bin ich, so wie viele Kinder, selbst oft beim Hals-Nasen-Ohrenarzt gut behandelt und auch mehrfach im Krankenhaus operiert worden. Das war für mich und wahrscheinlich auch für meine behandelnden Ärzte oft schwierig und gerade hieraus habe ich viel gelernt. Es könnte sein, dass gerade hierdurch das erste Interesse für den ärztlichen Beruf entstanden ist.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie  die größten Herausforderungen?
Dr. Storb: Arzt zu sein ist für mich in erster Linie eine Verpflichtung für die Patienten da zu sein, denen es schlecht geht, die verunsichert sind und eine Lösung für ihre Beschwerden suchen. Es freut mich, dass ich meinen Patienten eine erstklassige Behandlung anbieten kann - so wie auch ich behandelt werden möchte.
Für mich sind die wöchentlichen Notdienste mit GKV-Patienten die größte Herausforderung. Hier kann ich die Kassenpatienten nicht so behandeln wie ich es für richtig halte, weil ich mich an die Auflagen der gesetzlichen Krankenversicherung und der kassenärztlichen Vereinigung halten muss.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Dr. Storb: Ich finde die Frage unpassend: Jeder hat seine Vorstellungen und ohne Schubladendenken könnten wir gar nicht in einer Gesellschaft existieren. Natürlich gibt es die „Allesversteher“, die meiner Meinung nach leider gar nichts verstanden haben. Wie soll ein Mensch für alle Situationen im Leben immer alle komplexen Strukturen ohne Vereinfachung abrufbereit haben? Hierum geht es doch gar nicht - es geht doch eher darum, sich selbst zu hinterfragen, wenn ich in einer Situation bin, die nicht passend ist: Sind meine Vorstellungen hier wirklich richtig, muss ich umdenken oder meine Einstellung ändern?

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen? 
Dr. Storb: Insbesondere in unangenehmen und schwierigen Situationen hilft nach meiner Erfahrung kein Patentrezept. Hier ist es sehr viel wichtiger, herauszufinden, was den Patienten helfen könnte, und dies positiv zu verstärken und zu begleiten.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Storb: Vielleicht wurden die Medikamente nicht gut vertragen oder es wurde nicht gut verstanden, wieso die Therapie so wichtig ist? Wenn ich merke, dass die empfohlene Behandlung nicht befolgt werden konnte, frage ich nach. Wenn eine Patientin oder ein Patient den Rat nicht befolgen konnte, gibt es immer einen triftigen Grund! Hier ist es wichtig, die Sorgen und Ängste zu besprechen, die möglicherweise für die fehlende Motivation sorgen.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Dr. Storb: Jeder der möchte, sollte sich privat versichern dürfen!

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Dr. Storb: Wollen Sie Gott sein? Wollen Sie perfekt sein? Ich möchte es nicht! Es geht doch eher darum, die Dinge zu ändern, mit denen wir unzufrieden sind oder die uns belasten. Hier kann ich als Hals-Nasen-Ohrenarzt sicherlich gut unterstützen. Falls es um Perfektion geht, suchen Sie sich bitte einen anderen Arzt. Mir geht es um gute und sehr gute Ergebnisse.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Storb: Ständige Erneuerung, lebenslange Fortbildungen, mehrfach im Jahr. Immer wieder Verbesserungen suchen und das eigene Handeln hinterfragen. Neue Lösungen finden, neue Technik und neue Techniken erlernen: Das ist mein Anspruch und so sind mein Beruf und meine Praxis.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Dr. Storb: Natürlich und zwar sehr viele! Jedoch ist die Schweigepflicht für mich ein höchstes Gut, dass ich auch hier nicht brechen werde.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Dr. Storb: Die Frage sagt wieder sehr viel aus über die Erwartungshaltung des Fragenden: Gesundheitstipps sind in der Apothekenumschau! Eine individuelle und passende Beratung finden Sie in meiner Sprechstunde.

Zur Person

Dr. Sebastian Storb hat in Düsseldorf Humanmedizin studiert und im Forschungszentrum Jülich bei Prof. Dr. Hans Herzog promoviert. 2010 machte er seinen Facharzt für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde und absolvierte anschließend eine zusätzliche Facharztausbildung im Bereich „Sprach- Stimm- und kindliche Hörstörungen“.

Zur Praxis

In der Privatpraxis für die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde von Dr. Sebastian Storb steht der Patient im Mittelpunkt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf Sprach-, Stimm- und kindliche Hörstörungen. Außerdem bietet die Praxis eine spezielle Tumorsprechstunde an.

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