Team jameda
Schnarchen ist ganz gewiss keine Krankheit, wenn es seit Jahrzehnten bekannt ist, Vater oder Mutter ebenfalls schnarchen und der Schnarcher selbst sich ohne jede Einschränkung gut dabei fühlt. Es ist aber auch denkbar, dass nicht nur die Umwelt unter dem Schnarchen leidet, sondern das Schnarchen eine krankhafte Veränderung anzeigt.
Damit es zu Schnarchgeräuschen kommen kann, müssen mehrere Faktoren zusammentreffen: Es ist auch für den Laien leicht vorstellbar, dass bei einer Verengung der Luftpassage zwischen Nase und Luftröhre der Luftstrom im Nasen- Rachenraum beschleunigt und schärfer wird. Dadurch entsteht ein Sog. Dieser Sog zieht die Schleimhäute im Rachen zusammen, so dass flatterhafte Geräusche entstehen. Es kann sogar vorübergehend zu einem vollständigen Verschluss im Rachenraum kommen. Man spricht dann von Atemaussetzern. In diesen Momenten bekommt der Patient keine Luft mehr, der Sauerstoff im Blut sinkt ab, es entsteht eine ‘Sauerstoffschuld’ und als Reaktion darauf veranlasst das Gehirn einen tiefen, kräftigen Atemzug, der die Atmung wieder in Gang setzt.
Wer nun glaubt, durch Steigerung des Sauerstoffanteils in der Atemluft alle Probleme lösen zu können übersieht, dass die mechanischen Voraussetzungen für das Schnarchen bis hin zu Atemaussetzern, unverändert bestehen bleiben. Freilich können auch Veränderungen im Gehirn eine sogenannte Apnoe (Atemstillstand) verursachen. Diese sind dann eindeutig als krankhaft (pathologisch) und damit therapiebedürftig zu bezeichnen.
Zur Behebung mechanischer Ursachen kommen folgende chirurgische Maßnahmen in Betracht:
In diesen Fällen ist eine, nicht selten sind sogar beide Kieferhöhlen auffällig: Das heißt, die Kieferhöhle ist nicht gut belüftet, weil sie
In derartigen Fällen ist der Kieferchirurg aufgefordert, die Situation der Zähne im Oberkiefer genauestens zu untersuchen.
Als Ursache für pathologische Veränderungen in der Kieferhöhle kann sich beispielsweise ein Zahn erweisen, der heimlich, über viele Wochen hinweg, abgestorben ist. Aber auch eine starke Schädigung im Zahnhalteapparat, also beispielsweise ein starker Knochenabbau im Bereich eines Zahnes, ist geeignet, eine Kieferhöhle krank zu machen. Man spricht dann von der dentogen infizierten Kieferhöhle. Die erkrankte Kieferhöhle verschlechtert in jedem Fall die Luftpassage durch die Nase. Ein Nasenfenster verbessert sofort das Luftholen durch die Nase und das Schnarchen klingt ab.
In derartigen Fällen besteht kein Zweifel an der Notwendigkeit, eine pathologisch veränderte Kieferhöhle zu behandeln (sanieren). Das Schnarchen ist in diesen Fällen nicht der Auslöser eines pathologischen, für den Patienten schädlichen Geschehens, sondern der Anzeiger einer pathologischen Veränderung. Tritt also in späteren Jahren ein Schnarchen auf, ist dringend eine gründliche Untersuchung zu empfehlen. Das Schnarchen hat in diesen Fällen eine Indikatorfunktion.
Zum Thema Risiken soll nicht unerwähnt bleiben, dass bei der Chirurgie am weichen Gaumen ein erhöhtes Nachblutungsrisiko besteht und nach zu starkem Kürzen am weichen Gaumen (LAUP Operation) der Schluckakt leiden kann.
Schlussendlich soll auf die Möglichkeit hingewiesen werden, dass auch zunehmendes Übergewicht zu Schnarchen führen kann. Eine Methode, nicht invasiv (ohne Chirurgie) das Schnarchen zu bekämpfen ist der Einsatz einer Esmarch-Schiene. Entsprechend dem gleichnamigen Handgriff verschiebt diese Schiene den Unterkiefer nach vorne, wenn dieser geschlossen wird. Die Schiene wird in der Nacht eingesetzt, so dass beim Schlafen die Zähne nicht mehr entspannt in der normalen Stellung aufeinander stehen und der Zungengrund den Rachenraum frei macht.
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