Fettabsaugung auf Zeit? Wie Patienten den Jojo-Effekt verhindern

Mittlerweile werden in Deutschland pro Jahr mehr als 50.000 Fettabsaugungen durchgeführt, um unliebsame Fettpolster fortzuzaubern. Für einen bleibenden Erfolg müssen die Patienten dabei aber mehr tun als sich nur unters Messer zu legen.

Mit einer Fettabsaugung gegen Doppelkinn, Rettungsringe und Reiterhosen

Die Fettabsaugung (Liposuktion) wird in der plastisch-ästhetischen Chirurgie zur Modellierung der Körperform angewendet. Sie eignet sich dazu, Fettdepots zu entfernen, die trotz Ernährungsumstellung und gezielter sportlicher Betätigung bestehen bleiben, zur alleinigen Gewichtsabnahme ist die Fettabsaugung kein Mittel. Sehr gängig sind Behandlungen an den Innen- und Außenseiten der Oberschenkel, am Gesäß, den Oberarmen, an Hals und Nacken. Dazu werden die Fettzellen in einem operativen Eingriff mittels einer Flüssigkeit gelöst und über Kanülen abgesaugt. Die Operation läuft meist unter lokaler Betäubung ab und dauert, je nach Größe des Behandlungsbereiches, bis zu drei Stunden.

Fettdepots kehren oft innerhalb eines Jahres wieder

Eine Studie der Universität Colorado aus 2011 zeigte, dass Fettdepots, die durch eine Absaugung entfernt wurden, bei den Probanden innerhalb eines Jahres wiederkehrten. Zwar baute der Körper die Fettdepots nicht in den abgesaugten Bereichen auf, dafür legten die Probanden an anderen Stellen zu. Bei den in der Studie beobachteten Frauen, die sich an den Oberschenkeln hatten Fett absaugen lassen, entwickelten sich nach der Operation die Fettpolster am Oberbauch, an den Oberarmen und Schultern. Wissenschaftler erklären diesen Umstand damit, dass das Gehirn sowohl die Masse des Körperfettes als auch die Anzahl der Fettzellen „gespeichert“ hat und diesen früheren Zustand wiederherstellen möchte. Da die Gewebestruktur in den behandelten Bereichen zerstört seien, siedelten sich die neuen Fettzellen an anderen Stellen wieder an.

Gegen den Jojo-Effekt: Gesunde Ernährung, Bewegung, Schlaf und Stressabbau

Um das Körpergewicht und die neue gewonnene Körperform zu erhalten, sollten Patienten ihren Lebensstil langfristig anpassen:

• Die Ernährung sollte kalorienbewusst und ausgewogen sein. Einzuschränken sind Zucker, tierisches Fett und Alkohol, dafür auf vollkorn- und eiweißreiche Kost achten. Unbearbeitete oder möglichst schonend zubereitete Lebensmittel liefern wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente und schaffen neue Geschmackserlebnisse.
• Regelmäßige Bewegung erhöht den Grundumsatz und kann Fettpolster in feste Muskelmasse umwandeln. Nach den 4-6 Wochen, in denen nach der Operation Sport und Belastung untersagt ist, sollten Patienten wieder regelmäßig Kraft und Ausdauer trainieren.
• Da ausreichend Schlaf das Hungergefühl dämpft, sollte man auf feste Schlafenszeiten achten. Normalerweise reichen acht Stunden aus, um sich am nächsten Tag ausgeschlafen und fit zu fühlen.
• Gestresste Personen essen mehr und nehmen schneller zu. Deshalb empfehlen sich Techniken zur Entspannung wie Meditation, Yoga oder Autogenes Training, um Körper und Geist bewusst in Ruhe zu versetzen und Stress abzuschirmen.

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