Das jameda-Interview: 10 Fragen an Dr. med. Njde Hambarchian

Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen blicken des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Dr. med. Njde Hambarchian interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Plastischer und Ästhetische Chirurg und Innovationen in der Medizin.

jameda: Herr Dr. Hambarchian, was hat sie motiviert, Plastischer und Ästhetischer Chirurg  zu werden?
Herr Dr. Hambarchian: Während meines Aufenthaltes in Toronto hatte ich die Möglichkeit bei Dr. Mantelow und Dr. Zuker zu mit zu operieren. Beide sind Vorreiter auf dem Gebiet der Gesichtsreanimation. Hierbei geht es darum, Patienten mit Gesichtslähmungen die Mimik wiederherzustellen. Dies wurde durch eine zum Teil freie Muskeltransplantation aus dem Oberschenkel erzielt. Diese Art von Operationen hat mich sehr inspiriert.
Die Zeit dort hat mir gezeigt, was für eine kreative Fachrichtung die Plastische Chirurgie ist. Im Rahmen der Ausbildung zur Plastischen Chirurgie durchläuft man sowohl die Ästhetische, Rekonstruktive, Verbrennungs- und die Handchirurgie.

jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Herr Dr. Hambarchian: Die Ästhetische Chirurgie bietet enorme Möglichkeiten, das Äußere eines Menschen mit kleinen, mittleren oder großen Operationen, je nach Patientenwunsch, zu verändern. Es ist zum Teil wie die Tätigkeit eines Bildhauers, nur handelt es sich bei dieser Tätigkeit darum, die Form und das Äußere eines Menschen zu gestalten und zu verändern.
Diese Art von Arbeit bereitet mir sehr viel Freude. Es ist eine schöpferische Tätigkeit, bei der man unmittelbar das Ergebnis sieht - im Vergleich zur experimentellen Forschung, die ich gut aus meiner Studienzeit kenne. 
Die größte Herausforderung ist die Einhaltung des Zeitplans bei vereinbarten Terminen. Gelegentlich kommt es zu einer gewissen Wartezeit, für die manche Patienten leider kein Verständnis haben.

jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Herr Dr. Hambarchian: Dass die Plastische und Ästhetische Chirurgie nur auf Brustvergrößerungen reduziert wird. Dabei bietet sie eine große Palette an Behandlungsmöglichkeiten an.

jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen? 
Herr Dr. Hambarchian: Ich nehme mir Zeit für die Patienten und gehe individuell auf die Wünsche und Fragen ein. Häufig hilft es, wenn der Patient eine genaue Vorstellung hat, was auf ihn zukommt und was er zu erwarten hat.

jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Dr. Hambarchian: Ich vermittele dem Patienten, dass der Heilungsverlauf letztendlich zum größten Teil von seinem eigenen, verantwortlichen Handeln abhängig ist.

jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Dr. Hambarchian: Ich würde die Bürokratie reduzieren.

jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Dr. Hambarchian: Durch die hohe Frequenz an Patienten ist es manchmal nicht möglich, allen Patienten kurze Wartezeiten anzubieten.

jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Dr. Hambarchian: Die Medizin entwickelt sich weiter, so ist es heutzutage unumgänglich, die neusten Behandlungsmaßnahmen anzubieten. Wir sind glücklich, unseren Patienten z.B. eine schonende Fettabsaugung anzubieten. Dabei gewinnen wir Fettzellen zur Transplantation. Außerdem wenden wir neueste Techniken zur Behandlung von Schweißdrüsen an. Der Patient profitiert auch von einer besonderen Tiefendruckmassage gegen Cellulite sowie zur Volumenreduktion im Fettgewebe und zur Hautglättung.

jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Dr. Hambarchian: Im Laufe des Studiums und der Arbeit gibt es einige traurige Patientenschicksale, die man mit bekommt. Sei es nach Verkehrunfällen, Verbrennungsverletzung oder angeborenen Fehlbildungen. Einige Schicksale vergisst man nicht.
Das schöne an der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie ist, dass man durch moderne Methoden die Möglichkeit hat, Patienten sowohl im ästhetischen als auch im rekonstruktiven Sinne zu helfen.

jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Dr. Hambarchian: Wie heißt es so schön: Die wahre Schönheit kommt von innen. Das Äußere ist allerdings in unserer Gesellschaft das erste, was man sieht und woran man bewertet wird. Ein jugendliches und frischeres Aussehen steigert unser Selbstwertgefühl und verbessert häufig das Wohlbefinden. Die äußere Schönheit führt nicht zum Glück, aber sie kann dabei behilflich sein.

Zur Person

Dr. Hambarchian ist Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und war bereits Oberarzt der Abteilung für Plastische-, Rekonstruktive Brust- und Handchirurgie mit rekonstruktivem Schwerpunkt an der Asklepios Klinik St. Georg in Hamburg.

Seine Schwerpunkte liegen in den Bereichen der Brustchirurgie, der Glutealaugmentation (Po-Vergrößerung/ Modelierung) sowie in der Gesichtschirurgie.

Zur Praxis

In der Praxis begleitet das freundliche Personal die Patienten während der gesamten Behandlung. Das vertrauensvolle Verhältnis zwischen dem Patienten und dem hochqualifizierten Team ist die Grundlage für die gelungene Therapie.

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