Ich mache seit einigen Jahren positive Erfahrungen in der Klinik für affektive Erkrankungen des ZfP Emmendingen. Ich werde freundlich und respektvoll behandelt und in meiner ganzen Person wahrgenommen und gesehen. Es ist auch kein Krankenhaus mehr wo nur Medikamente in einen reingestopft werden, im Gegenteil, es wird auf Psychotherapie Wert gelegt.

Trotz vorherigem Besuch mit Vorgespräch, in dem ich meine Traumatisierung klar formuliert habe u. eine Aufenthalts-Empfehlung bekam, wurde mir dann stationär weder für die körperliche Untersuchung noch für die therapeutische Arbeit eine Trauma-Therapeutin zugeteilt. Die körperliche Untersuchung war so Trauma-unsensibel, und die Folge - Ängste und Flashbacks - von beiden Ärztinnen überhaupt nicht ernstgenommen und erkannt. In der therapeutischen Arbeit musst ich mitteilen, dass ich über Traumainhalte nicht einfach so reden könne u. mich davor und danach stabilisieren müsse. Als ich in der Therapie besprochen hatte, dass mich zwei von den vier älteren männlichen Pfleger sehr getigert hatten wurde dies v. A. als Angriff auf die Professionalität der Pfleger aufgenommen. Nach drei Tagen in denen ich immer wieder darüber sprechen wollte, dass ich mich in der Klinik nicht wohl fühle und erstmal mit der Therapeutin schauen wolle, wie sich dies verbessern ließe, wurde ich mit einer neuen "komplex verschränkten" Problematik diagnostiziert und habe daraufhin auf eigene Verantwortung die Station verlassen. Und es ging mir darauf hin deutlich besser!

Meine ambulante Therapeutin war immer wieder irritiert ob der besagten Erzählungen auf dieser Station, denn sie hatte mir den Aufenthalt empfohlen. Meine Entscheidung zum Abbruch der Behandlung dort fand sie richtig. In den folgenden Monaten haben wir festgestellt u. besprochen, dass ein eigenständiger Abbruch einer Behandlung, in der man sich nicht gesehen fühlt, ein tieferes Vertrauen in die eigene Wahrnehmung u. in das eigene Gefühl, was einem gut tut, schenkt.

Inzwischen ist diese Erfahrung 1,5 Jahre her.... ich musste all dies echt verdauen... es wollte mir lange nicht in den Kopf, wie sich ein ganzes stationäres Team mit Trauma so wenig auskennen kann, aber Traumatherapie anbietet. Seither habe ich nirgends mehr von einer
"komplex-verschränkten Problematik" in Bezug auf mich gehört.
Fazit:Fragen ob Traumaausbildung vorliegt!

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Nicht für jeden ist es das Richtige aber mir (Borderline, Depressionen etc.) hat die stationäre Psychotherapie dort sehr geholfen. Nicht jede Therapie dort ist gut aber z.B. Kunsttherapie ist herausragend, die Arbeitstherapien sind super, Gruppentherapie kann super sein, Pilates etc.
Genauso ist nicht jeder Therapeut und jede Pflegekraft super, manchmal wird man auch wieder absolut nicht verstanden, aber es findet sich doch immer eine hilfreiche Bezugsperson.