Die Einrichtung an sich ist neu (Baujahr ca. 2012), aber kapazitiv schon am Limit. Öffentliche Bereiche, wie der Speisesaal sind überfüllt. Es gibt einen Aufenthalts- und einen Ruheraum, sowie eine Sitzecke, die sich tagsüber 5 Gruppen (tagesklinisch und stationär) teilen. Das Sportangebot beschränkt sich auf Nordic-Walking-Stöcke und eine Tischtennisplatte, die nur genutzt werden kann, wenn der KBT-Raum frei ist.
Viele Therapeuten sind noch in der Ausbildung. Ich bin langjährig erkrankt, habe viel Therapieerfahrung und wurde trotzdem einer Anfängerin zugeteilt. Mir wurde gesagt, dass das kein Problem wäre, weil ein Oberarzt/Supervisor im Background aktiv wäre. Davon habe ich nichts gemerkt. Die Einzelstunden waren Chaos: ständig wechselnde Themen und Ziele. Die Therapeutin war sichtlich überfordert, brach oftmals in Tränen aus. Mir wurde gesagt, dass das nur Empathie wäre. Ich konnte jedoch nur Hilflosigkeit/Überforderung wahrnehmen.
In den Gruppen sind Krankheitsbilder wild zusammengewürfelt. Das hat u.a. dazu geführt, dass es innerhalb der Gruppe oftmals kein Verständnis und keine Unterstützung bei der Erkrankung des anderen gab. In den Gruppensitzung wurde oft geschwiegen, oder "politisch korrekt" geantwortet. Aus anderen Einrichtungen kenne ich, dass neue Patienten in der ersten Woche in einer "Willkommensgruppe" sind und danach gezielt zugeteilt werden.
Meine Medikation wurde runtergefahren, bzw. durch andere Medikamente substituiert. Das hat mir nicht gut getan. Trotz meiner Einwände wurde daran nichts mehr geändert. Nur der lapidare Spruch, dass ich nach der Entlassung ja wieder schlucken könne, was ich wolle. Im Abschlussbericht wurde von Erfolgen berichtet, die weder ich noch meine nachbehandelnden Ärzte teilen konnten.
Fazit: nach diesem Aufenthalt ging es mir schlechter, als zuvor! Mein Facharzt musste mir mehr Medikamente/Dosierung verordnen, als zuvor nötig war. Eine Wiederaufnahme sei lt. Therapeutin nicht möglich, obwohl dies bei anderen erfolgte.

da einige ärzte meines vetrauens, und sehr kompetente, patientenbezogene ärzte die klinik verlassen haben, gehe ich ungern hin. aber jeder patient muss seine eigenen erfahrungen machen. was der eine gut findet, ist für den anderen schlecht, und umgekehrt. also in der not unbedingt hingehen.