Artikel 08/12/2013

Tödliche Grippe: Wie hoch ist das Risiko?

Team jameda
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Influenza-Viren rufen eine schwere Infektion der Atemwege hervor, die vor allem für Menschen aus Risikogruppen tödlich enden kann. Über die Todesursache „Influenza“ und die Methode, Todesfälle einer Grippesaison zu ermitteln, berichtet dieser jameda Gesundheitstipp.

Wer ist durch Influenza besonders gefährdet?
Die echte Grippe (Influenza) wird durch Influenza-Viren vom Typ A und B ausgelöst. Betroffene leiden unter schlagartigem Schwächegefühl, hohem Fieber, trockenem Husten sowie Kopf- und Gliederschmerzen. In vielen Fällen klingt die Infektion nach ein bis zwei Wochen ab, bis zur endgültigen Erholung können Monate vergehen. Lebensbedrohlich wird sie für Menschen, die einer Risikogruppe angehören. Dazu zählen Menschen über 60 Jahren, Säuglinge, Kleinkinder, Schwangere und Menschen mit Vorerkrankungen wie HIV-Infektion, Diabetes, chronische Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislauf-Problemen.

Bei Vorerkrankungen haben Viren und Bakterien leichtes Spiel
Influenzaviren breiten sich auf den Schleimhäuten der Atmungsorgane aus und zerstören dabei die oberste Schicht, das Flimmerepithel. Auch schwächen sie das Immunsystem, indem sie die Zahl bestimmter Abwehrzellen, der Makrophagen, verringern. So können sich auch andere Keime wie Bakterien im Körper leichter vermehren. Häufig treten bakteriellen Superinfektionen wie Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis oder Lungenentzündung auf. Influenzaviren können das Herz-Kreislauf-System schwächen, selten rufen sie eine Hirnhautentzündung hervor.

Wie werden Todesfälle durch Influenza ermittelt?
Um die Zahl der Todesfälle durch Influenza-Infektionen zu benennen, wird die sogenannte Übersterblichkeit ermittelt. Diese ergibt sich aus der erhöhten Zahl von Todesfällen in einer Grippe-Saison, die über das erwartete Maß hinausgeht. Man verwendet diese Art der statistisch gestützten Schätzung, da bei Todesfällen, die in Verbindung mit Influenza stehen, als Todesursache oft nicht die Influenza-Infektion selbst sondern ihre Folgeerkrankung angegeben wird.

Unterschiedlich starke Grippewellen in den letzten Jahren
Die Übersterblichkeit variiert von einer Influenza-Saison zur anderen teilweise stark. Dies ist zum Teil auf die unterschiedlich schweren Grippewellen und zum Teil auf die Art der Schätz-Methode zurückzuführen. So wurden z. B. für die heftige Saison 2008/09 knapp 19.000 zusätzliche Todesfälle registriert. Dagegen ergab sich keine Übersterblichkeit für 2009/10, obwohl für diesen Zeitraum 252 nachgewiesene Influenza-Todesfälle gemeldet wurden. Letzteres liegt daran, dass die Methode der Übersterblichkeitsermittlung sehr geringe Erhöhungen nicht erfassen kann.

Kann man sich gegen die Gefahr einer Virusgrippe schützen?
Obwohl sich die Zahl der Grippe-Toten nur schätzen lässt und die Zahl der Todesfälle von Saison zu Saison stark schwankt, ist die besondere Gefährdung für Risikogruppen klar erwiesen. Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission für diese Personen eine Grippeschutzimpfung, d. h. für Menschen über 60 Jahre, Schwangere, Personen mit oben genannten Grunderkrankungen und diejenigen, die z. B. in medizinischen Einrichtungen arbeiten. Der Schutz der Impfung hat sich 10-14 Tage nach der Verabreichung aufgebaut und hält ein Jahr.

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