Artikel 21/08/2013

ADS bzw. ADHS - wie verhalten sich betroffene Kinder und Jugendliche? (Teil 1)

Team jameda
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In diesem Artikel gehe ich auf das Verhalten der von ADS/ADHS betroffenen Kinder und Jugendlichen ein. Schauen wir uns das Syndrom genauer an, zeigen sich folgende Kernsymptome, die altersunabhängig auftreten:

  • Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung (bemerkenswert ist, dass sich die Betroffenen auf Dinge, für die sie sich sehr interessieren, über Stunden konzentrieren können. Man spricht in diesem Fall von Hyperfokussierung)
  • fehlende Impulskontrolle
  • ausgeprägte motorische Unruhe (Hyperaktivität), die jedoch auch fehlen kann

Einerseits haben wir also Kinder vor uns, die nicht still sitzen können, die unaufmerksam oder leicht ablenkbar sind, die Aufgaben und Aktivitäten nicht organisieren oder strukturieren können und die auf Grund fehlender Kontrolle zu Aggressivität und Wutausbrüchen neigen. Dieses Bild zeigen vorwiegend Jungen.
Andererseits gibt es aber auch den unaufmerksamen, verträumten Typ, der häufiger bei Mädchen zu finden ist. Gut beschrieben wurden beide Verhaltensmuster erstmals von dem Arzt und Psychiater Dr. Heinrich Hoffmann im \‘Struwwelpeter\’. Hier steht der \‘Zappelphilipp\’ für das Kind mit ADHS und \‘Hans-guck-in-die-Luft\’ für das Kind mit ADS. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es fließende Übergänge. Außerdem ist zu bedenken, dass ADHS/ADS keine Erkrankung ist, die man hat oder die man nicht hat, so wie eine Grippe. Es handelt sich vielmehr um eine Problematik, die auch zum von der Gesellschaft als gesund eingestuften Verhalten fließende Übergänge besitzt.

Da unsere Gesellschaft auf konzentriertes Arbeiten ausgerichtet ist, ergeben sich für die betroffenen Kinder vielfältige Probleme, die bis ins Erwachsenenalter hineinreichen können. An erster Stelle stehen Misserfolge in der Schule, was in der Regel ein niedrigeres Bildungsniveau zur Folge hat (durchschnittlich 2 - 3 Jahre weniger Schulbildung bei gleichem Intelligenzquotienten zur Vergleichsgruppe).

Die sozialen Fertigkeiten und die Anpassung an die Gesellschaft sind geringer als in der Vergleichsgruppe. Das zeigt sich in der Anzahl der Freunde, beim Risiko, eine Sucht zu entwickeln und an der Eltern-Kind-Beziehung, die oft ein höheres Maß an Feindseligkeit aufweist.

Da auf Grund der beschriebenen Problematik das Selbstwertgefühl leidet, entwickelt etwa die Hälfte der Betroffenen bis zum Alter von 18 Jahren psychische Störungen. \‘Der Teufelskreis des ADS-Kindes\’ wurde sehr gut in einem Aufsatz von Dr. M. Ryffel herausgearbeitet. Dieser sieht folgendermaßen aus:

Aufmerksamkeitsstörung (Hyperaktivität), mangelnde Impulskontrolle -->
Außenseiter, Sündenbock, Störenfried, Versager -->
Verlust des Selbstwertgefühles, depressiver Rückzug, Aggressivität, Misserfolgsorientierung -->
sekundäre Neurotisierung, psychosomatische Störungen (körperliche Störungen ohne organische Veränderungen), depressive Syndrome, Dissozialität (mangelndes Sozialverhalten), Kriminalität, Drogen

Hier geht\'s zum zweiten Teil des Artikels.

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