Artikel 15/06/2016

Wie entfernen Chirurgen Stirnfalten? Ablauf eines Stirnlifts

Prof. Dr. med. Nektarios Sinis Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
Prof. Dr. med. Nektarios Sinis
Plastischer & Ästhetischer Chirurg, Handchirurg
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Für viele Menschen ist der Begriff „Botox“ Synonym für Therapie von Falten im Gesicht. In der Tat besitzt das Botulinumtoxin BTX-A einen erheblichen Stellenwert für die ästhetische Medizin. In einigen Fällen stößt die Botox-Therapie jedoch an seine Grenzen. Durch das Leben geformte Falten - vor allem im Bereich der Stirn - werden häufig zu spät mit Dermafillern wie Hyaluronsäure oder eben mit Botox behandelt.

In diesen Fällen ist das chirurgische Stirnlift die letzte Möglichkeit für eine glatte und jugendliche Stirn. Insbesondere nach einer Straffung des Mittelgesichts werden diese Falten umso prominenter, sodass es sich nicht selten empfiehlt, beide Eingriffe miteinander zu kombinieren.

Welche Verfahren gibt es, um Stirnfalten zu entfernen?

Grundsätzlich unterscheidet man zwei chirurgische Verfahren, um Falten im Bereich der Stirn zu entfernen. Dies ist zum einen das klassische, offene Stirnlift und zum anderen das minimalinvasive, endoskopische Stirnlift. Beide Verfahren haben dabei ihre individuelle Indikation und Berechtigung.

Das endoskopische Stirnlift ist ganz klar das modernere Verfahren und erfreut sich zunehmender Beliebtheit aufgrund der kleineren und damit weniger sichtbaren Hautschnitte. Durch diese kleinen Schnitte ist der Effekt hierbei jedoch eindeutig limitiert, sodass in Fällen mit markantem und deutlichem Befund häufig das offene Stirnlift - auch Frontlift genannt - eher bevorzugen wird.

Wie läuft ein Stirnlifting ab?

Beim offenen Stirnlift erfolgt der Hautschnitt im Bereich der behaarten Haut der Stirn. Dabei muss die Ausrichtung der Klinge so gewählt werden, dass der Schnitt parallel zum Verlauf der Haarwurzeln verläuft, damit die Narbe nach der Operation unauffällig verheilt. Die Stirnregion wird im Anschluss komplett unterminiert und angehoben.

Der entstehende Hautüberschuss wird entfernt und die Stirnregion mit Ankernähten neu fixiert. Der große Vorteil bei diesem etablierten Verfahren ist, dass auch große Hautüberschüsse kein Problem darstellen und auch starke Stirnfalten auf diese Weise gänzlich geglättet werden können.

Das endoskopische Stirnlift wird über drei kleine Hautschnitte im Bereich der behaarten Haut der Stirn durchgeführt. Über diese kleinen Schnitte werden alle nötigen Instrumente zur Präparation eingebracht.

Auch hierbei wird die Stirnregion durchgängig unterminiert und anschließend neu fixiert. Als Vorteil ist sicherlich die schnellere Regenerationsphase durch das geringere Gewebstrauma zu nennen.

Risiken & Nachsorge

Die typischen Folgen eines Stirnlifts sind Schwellungen und Blutergüsse im Stirnbereich, die im Verlauf langsam der Schwerkraft folgend nach unten absacken. Nach etwa zwei bis drei Wochen ist der Großteil vom Körper resorbiert und Sie sind wieder gesellschaftsfähig.

Überschießende Narbenbildung stellt hier nur sehr selten ein Problem dar, da die Hautschnitte unter den Haaren verschwinden. Neben den generellen Operationsrisiken gibt es auch hier eine gewisse Infektionsgefahr. Des Weiteren besteht die Gefahr der Wundheilungsstörung.

Obwohl auch diese beiden Risiken nur sehr selten beobachtet werden, sollten Sie regelmäßige Wund- und Befundkontrollen Ihres behandelnden Chirurgen in Anspruch nehmen.

Eine sehr seltene Komplikation, auf die an dieser Stelle dennoch hingewiesen werden sollte, ist die Gefahr einer Irritation der Nerven für die Stirnmuskulatur. Es kann eine Schwäche auftreten, die es Ihnen erschwert, die Augenbrauen zu heben – diese bildet sich in den allermeisten Fällen allerdings wieder zurück und bleibt nicht als dauerhaft bestehen.

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