Hanna Reinhardt-Bork

Seit mehreren Jahren bin ich bei Frau Reinhardt-Bork in Einzeltherapie. Auf Details gehe ich nicht ein, das ist privat. Ich erlebe Frau Reinhardt-Bork als eine zugewandte Therapeutin, die weiss, was sie sagt, oder eben nicht sagt. Eigene Hirnleistung ist gefragt. Das ist eben Therapie und kein Wunschkonzert, es geht hin und her. Frau Reinhardt-Bork ist aufmerksam, gescheit, sie weiss viel über Menschen, ich würde sagen, sie ist weise. Sofern ich sie in meinem Redeschwall zu Wort kommen lasse. Ich bin froh, dass ich sie habe.

Mich hat die Therapie bei Frau Reinhardt-Bork sehr verunsichert. Nachdem sie eine Weile sehr engagiert, unterstützend und bezogen war, ist diese Begleitung nach einiger Zeit gekippt, ich glaube, dadurch, dass ich mit meinen Konflikten so feststeckte und es mir lange nicht besser ging. Die Therapeutin ist wiederholt fast eingeschlafen in den Stunden und konnte sich nicht an die Inhalte von vorherigen Stunden erinnern, so dass unsere Schwierigkeiten und Konflikte nicht gut besprechbar waren. Auch hat sie mir ganz konkret Vorwürfe gemacht, dass ich in meinen Schwierigkeiten festhänge und dies in die Therapiestunden tragen würde, so dass ich den Eindruck hatte, es ginge um sie und darum, sie nicht zu belasten. Häufig hat sie von sich gesprochen, auch wenn ich sie wiederholt gebeten habe, nicht aus ihrem Leben zu erzählen. Es hat sich zunehmend angefühlt, als wenn es in den Therapiestunden viel um sie persönlich geht und sie die Rolle der Therapeutin verliert bzw. auch nicht halten will. Diese Erfahrungen haben sich abgewechselt mit sehr hilfreichen und zugewandten Rückmeldungen. Ich habe zum Teil sehr wichtige Einsichten bekommen, jedoch emotional habe ich mich wie im Schleudergang gefühlt. Ich war über drei Jahre bei ihr und rückblickend hätte ich mir gewünscht, ich wäre nach zwei Jahren gegangen, als ich gemerkt habe, dass ich die Therapeutin als eher unberechenbar empfunden habe und ich die Stunden nicht mehr als sicheren Ort wahrgenommen und gefühlt habe. Sicherlich bin ich mit verantwortlich, weil ich dann angefangen habe, mich immer weniger zu zeigen. Ich bin sehr traurig über diese Erfahrung. In der ersten Zeit war ich sehr erleichtert, den Therapieplatz bekommen zu haben und dort angekommen und angenommen zu sein. Am Schluss habe ich die Kraft gefunden, zu gehen, aber es war kein guter Abschied, sondern von meiner Seite eher ein Resignieren, weil ich kein Vertrauen mehr hatte und ein unsicheres Gefühl im Kontakt.