
Rädelstraße 12, 08523 Plauen
Liebe Patientinnen, liebe Patienten,
Hier die aktuelle Veröffentlichung zu Knorpelschäden
im „Blick“
Moderne Operationsverfahren bei Knorpelschäden und Arthrose: Wege zurück zu Schmerzfreiheit und Beweglichkeit
Einführung:
Schmerzen in Knie, Hüfte oder anderen Gelenken sind oft das Ergebnis von Knorpelschäden oder fortgeschrittener Arthrose. Solche Beschwerden schränken nicht nur die Beweglichkeit ein, sondern auch die Lebensqualität im Alltag, sei es beim Gehen, Treppensteigen oder beim Sport. Die gute Nachricht: Dank moderner Operationsmethoden gibt es heute viele Möglichkeiten, betroffenen Patienten gezielt zu helfen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen innovative Behandlungsverfahren vor, mit denen sich Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion nachhaltig verbessern lassen.
1. Arthroskopie, kleine Schnitte, große Wirkung
Bei arthroskopischen Eingriffen handelt es sich um besonders schonende, minimalinvasive Operationen. Über winzige Schnitte wird ein feines Endoskop in das Gelenk eingeführt, um den Knorpel gezielt zu untersuchen und zu behandeln. So lassen sich Schäden direkt vor Ort beheben, mit dem Ziel, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit des Gelenks zu erhalten.
2. MACT – Knorpelaufbau mit körpereigenen Zellen
Die matrixassoziierte autologe Chondrozytentransplantation (MACT) ist eine fortschrittliche Methode zur Regeneration von geschädigtem Knorpelgewebe. Dabei werden dem Patienten eigene Knorpelzellen entnommen, im Labor vermehrt und später auf eine Trägermatrix aufgebracht. Dieses Implantat wird anschließend in den geschädigten Bereich eingesetzt, für eine natürliche, langfristige Wiederherstellung der Gelenkfläche.
3. OATS – gesunder Knorpel aus körpereigenem Gewebe
Beim sogenannten OATS-Verfahren (Osteochondral Autograft Transfer System) wird gesunder Knorpel mitsamt darunterliegendem Knochen aus einer weniger belasteten Stelle des Körpers entnommen und an die geschädigte Stelle im Gelenk transplantiert. Auf diese Weise kann die Stabilität im Gelenk verbessert und die natürliche Belastbarkeit wiederhergestellt werden.
4. Autologe matrixinduzierte Chondrogenese – körpereigene Heilung fördern
Auch bei der autologen matrixinduzierten Chondrogenese wird die natürliche Regenerationsfähigkeit des Körpers genutzt. Hierbei kommt eine biologische Matrix zum Einsatz, die zusammen mit körpereigenen Stammzellen die Neubildung von Knorpelgewebe fördert, ein vielversprechender Ansatz, um geschädigte Gelenkflächen nachhaltig zu behandeln.
5. Beinachsenkorrektur – die Last neu verteilen
Wenn Fehlstellungen der Beine zu einer ungleichmäßigen Belastung führen, kann eine sogenannte Beinachsenkorrektur notwendig sein. Durch eine gezielte Umstellung des Knochens wird der Druck wieder gleichmäßig auf das Gelenk verteilt , so lässt sich das Fortschreiten einer Arthrose verlangsamen und Schmerzen werden deutlich reduziert.
6. Episealer – das Implantat nach Maß
Mit dem Episealer-Verfahren steht eine hochmoderne, individuell zugeschnittene Lösung zur Verfügung: Mittels MRT-Aufnahmen wird ein passgenaues Implantat gefertigt, das exakt auf den Knorpelschaden abgestimmt ist. Der Eingriff ist minimalinvasiv und schont das umliegende Gewebe. So lässt sich die Gelenkfunktion gezielt verbessern, bei kürzerer Rehabilitationszeit und hoher Patientenzufriedenheit.
7. Endoprothese – wenn der Gelenkersatz die beste Option ist
In Fällen, in denen der Knorpel stark abgenutzt oder das Gelenk massiv geschädigt ist, kann ein künstliches Gelenk, eine sogenannte Endoprothese, die beste Lösung sein. Moderne Hüft- und Knieprothesen sind heute so entwickelt, dass sie die natürliche Funktion des Gelenks möglichst originalgetreu nachbilden.
Dank digitaler Prothesenplanung und computergestützter Navigation im Operationssaal wird die Prothese millimetergenau eingesetzt, individuell angepasst an die Anatomie des Patienten. Das sorgt für maximale Haltbarkeit und optimale Funktion im Alltag. Für einige Patienten ist es auch sinnvoll, ein individualisiertes Implantat als Einzelanfertigung herstellen zu lassen.
Fazit:
Moderne Operationsverfahren eröffnen heute vielfältige Möglichkeiten zur Behandlung von Gelenkknorpelschäden und Arthrose. Je nach Ausmaß der Schädigung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten kann aus einer Reihe bewährter und innovativer Methoden gewählt werden, von minimalinvasiven Eingriffen über körpereigene Zelltherapien bis hin zum präzise digital geplanten und computernavigierten Gelenkersatz.
Eine frühzeitige Diagnostik und die Beratung durch einen erfahrenen Orthopäden sind entscheidend, um die beste Therapieform zu finden, mit dem Ziel, Schmerzfreiheit, Beweglichkeit und Lebensqualität zurückzugewinnen.
Dr. med. Karsten Albig
Facharzt für Orthopädie
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Chirotherapeut und Sportarzt
Zertifizierter Knie- und Fußchirurg
04/05/2025