Artikel 03/07/2013

Painless – Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht (Teil 1)

Team jameda
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Schmerzsyndrome bei sportlich aktiven Patienten sind häufig schwer zu therapieren. Denken wir nur an Reizungen der Rotatorenmanschette (Supraspinatussehnen-Syndrom mit Verkalkungen) den Tennisellbogen (Epicondylitis humeri radialis oder ulnaris) sowie die sehr weit verbreiteten Ansatzreizungen der Achillessehne (Achillodynie).

Solche Schmerzsyndrome sind oft Folgen falscher Trainings- oder Übertrainingssituationen, die einer herkömmlichen Therapie oft nur sehr wenig zugänglich sind und den Sportler in seiner Mobilität und seiner Trainingsvorbereitung/Trainingsbelastung einschränken.

Theorie:
Verschiedene Einflussfaktoren, wie z. B. einseitige Bewegung, Bewegungsmangel, Stress, Verletzung von verschiedenen Strukturen, Operationsfolgen sowie Ernährung und Psyche, führen zu Fehlsteuerungen der muskulären Zuggurtung. Dadurch droht eine Überlastung des Systems Muskel/Gelenk.

Um vor einem Schaden der Gewebe zu warnen, schaltet der Körper einen Schmerzreiz in den Gegenspieler der zu schützenden Struktur, verhindert eine schädigende Bewegung. Als Zuggurtung wird ein Paar aus Muskeln definiert, welches für eine Bewegung in jeweiliger Winkelstellung erforderlich ist.

Gibt der Antagonist einen geforderten Bewegungsweg nicht frei oder setzt dem Agonisten einen Widerstand entgegen, ist für die Bewegung eine zu hohe Muskelspannung notwendig. Ein Teil der resultierenden Kraft dieser fehlangesteuerten Bewegung, zusammengesetzt aus agonistischer und antagonistischer Muskelspannung, landet in den passiven Strukturen wie z. B. Knorpel/Gewebe oder Bänder. Daraus folgt eine Gelenkfehlbelastung mit konsekutiv auftretendem Verschleiß der betroffenen Strukturen.

Der in seiner Ernährung auf Bewegung angewiesene bradytrophe Knorpel wird a) durch einseitige Bewegung und b) aufgrund Bewegungsmangel durch eine Einengung des Winkels seines maximal möglichen Bewegungspotential belastet.

Der notwendige Wechsel von Be- und Entlastung findet so nicht statt. Mit der Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht gelingt es, diese muskuläre Fehlprogrammierung zu löschen und so die Schmerzen zu nehmen. Auf diese Weise werden wieder neue schmerzfreie Bewegungen möglich, es findet ein muskuläres Relearning statt.

Insbesondere für Sportler sind folgende Punkte interessant:

  • Durch die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht wird der aktive, verfügbare Bewegungsumfang vergrößert.
  • Es steht mehr Energie für die eigentliche Bewegungsausführung zur Verfügung, da die „ als Handbremsen“ fungierenden muskulären antagonistischen Kräfte wegfallen.
  • Die Verletzungsanfälligkeit wird deutlich reduziert.
  • Es verbessert sich die Mikrozirkulation sämtlicher Gewebe.

Aber auch sogenannte Hypomobilitäten, schmerzhafte Verkürzungen von Muskelgruppen aufgrund immer wiederkehrender Trainingsbelastung, führen zu Einschränkungen der Mobilität.

Eine neuartige Schmerztherapie stellt die Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht dar. Die von P. Bracht und R. Liebscher-Bracht entwickelte Schmerztherapie ist in der Lage, den Paradigmenwechsel mit Schmerzen sowie Gelenk- und Wirbelsäulenverschleiß einzuleiten.

Dabei spielen Ansätze aus der Manualtherapie eine Rolle, aber vor allen Dingen auch eine spezifische Bewegungslehre (LnB-Motion), die in der Praxis enorme Verbesserungen bei Schmerzsyndromen zeigt.

Morgen erscheint der zweite Teil des Artikels.

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