Artikel 06/05/2015

Was hat der Darm mit meinen Zähnen zu tun?

Team jameda
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Während heutzutage professionelle Zahnreinigung, Benutzung von Zahnseide und regelmäßige Kontrolle durch den Zahnarzt im wahrsten Sinne in aller Munde ist, ist es um darüber hinausgehende Ursachenbekämpfung der Volkskrankheit Parodontose/ Parodontitis nach wie vor dünn bestellt. Dank Giulia Enders Bestsellers „Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ“ kommt es nun so allmählich auch in diesem Bereich zu einem Umdenken.

Der Darm beginnt im Mundbereich

Ganzheitlichen Zahnärzten war schon immer bewusst, dass wir am oberen Ende dieses Verdauungstraktes sitzen. Hört man den zahlreichen Interviews von Frau Enders aufmerksam zu, so erfährt man beim Thema Darm etwas über die „Hubbel in der Backe“, aus denen Speichel kommt, während sie dabei auf die Speicheldrüsen im Mundbereich deutet. Der Darm fängt bereits im Mundbereich an.

Genauso wie der Darm bzw. die Verdauung von der richtigen Zerkleinerung und dem Einspeicheln der Mahlzeit abhängig ist, so sind unsere Zähne, unser Zahnfleisch und auch unsere Knochenverhältnisse im Mundbereich vom Darm abhängig. Unser Darm beinhaltet über 1000 verschiedene Bakterienarten, das sogenannte Mikrobiom, das bei einem erwachsenen Menschen bis zu 2 kg an Masse aufweisen kann. Zum einen ist die Vielzahl von großer Bedeutung, zum anderen die Zusammensetzung. Vereinfacht ausgedrückt, verträgt der Mensch bei ca. 80-85% guten Bakterien ca. 15-20% schlechte Bakterien.

Leider ist dieses Verhältnis bei vielen Patienten mit Parodontitis häufig zu Gunsten der schlechten Bakterien verschoben. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, jedoch meist erworben. Allen voran stehen häufige Einnahmen von Antibiotika. Weitere Faktoren sind: Umweltbelastungen (z.B. Trinkwasser), unsere Leistungsgesellschaft (z.B. Stress), denaturierte und gentechnisch veränderte Lebensmittel (z.B. Weizen) und unsere einseitigen Ernährung (z.B. Genussmittel wie Alkohol und Koffein).

Die Folge ist eine Übersäuerung des Körpers und eine Milieuveränderung im Darm.
Der Körper verschlackt, Fremdstoffe sammeln sich an, die Selbstregulation wird gestört und das Immunsystem geschwächt. Der Körper kann sich nicht mehr selber regulieren und regenerieren.

Selbst wenn wir uns jetzt ernährungstechnisch umstellen, kann der Darm die angebotenen Vitalstoffe nicht mehr richtig aufnehmen. Zudem „schreit“ das Mikrobiom nach gewohnter Nahrung. Der eine oder andere kennt bestimmt den Heißhunger auf etwas Süßes. So manche gutgemeinte Kur wird deswegen erfolglos abgebrochen. Da der Körper bei der Diät auf Sparmodus umgestellt hat, tritt zudem oft der sogenannte Jo-Jo Effekt ein und nicht selten endet die Diät mit mehr Kilos auf der Waage.

Die Darmbakterien bei der Therapie nicht vergessen

Für eine möglichst Antibiotikafreie Parodontitis-Therapie ist das Beobachten des Darmmilieus wichtig.

Bringen die klassischen lokalen Behandlungen wie professionelle Zahnreinigung, Kürettage und photodynamische Therapie mit Laser im Mund keinen dauerhaften Erfolg oder sind bereits falsche Ernährungsgewohnheiten sowie Darmprobleme bekannt, so ist eine Ernährungsberatung sowie Darmsanierung empfehlenswert. Ein Thema zu dem viel Patienten zwar ja sagen, aber nur wenige konsequent umsetzen.

Eine einfache praktikable Lösung ist daher die Zufuhr von Präbiotikum und Probiotikum.

Als Probiotika haben sich Präparate mit Lactobazillen und Bifidobakterien bewährt, z.B. Produkte mit keimbildenden Einheiten aus Lactobacillus Acidophilus, L. Rhamnosus, L. Bulcaricus, L. Pantarum, sowie Bifidobacterium Longum und B. Lactis.

Besonders Kapseln, die sich erst im Darm auflösen, bieten sich hier an, denn die Wirkung ist dort gewiss. Zudem vereinfacht sich die Einnahme im Gegensatz zu Pulver-Präparaten, die erst mit Wasser angesetzt werden und danach meist 20 Minuten „reifen“ müssen.

Als Präbiotika empfehlen wir, das möglichst reine Blattmark der Aloe Vera zu trinken. Die Aloe Vera wirkt hier gleich zweifach. Die darin enthaltenen Mono- und Polysaccharide sind die optimale Nährlösung für das Probiotikum, zudem hat die Aloe Vera eine basische Wirkung, kann die Zellneubildung und Regeneration in der Darmschleimhaut anregen und somit ein Reizdarmsyndrom senken.

Beides zusammen, Präbiotikum und Probiotikum, idealerweise morgens auf nüchternen Magen, sind unserer Meinung nach die perfekte Synthese für eine gesunde Darmflora.

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