Artikel 18/01/2014

Meniskusschaden am Knie: Welche Behandlung ist die richtige?

Team jameda
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Als Meniskus bezeichnet man eine mondförmige knorpelige Struktur, die in einer Vielzahl von Gelenken vorkommt. Vornehmlich, wenn man von einem Meniskus spricht, assoziiert man damit das Kniegelenk. Ein Meniskus kommt jedoch auch im Bereich der Fingergelenke und anderen Gelenken vor.

Im Kniegelenk besitzen wir einen Innen- und einen Außenmeniskus, die jeweils dem Schienbeinplateau aufliegen und randständig mit der anliegenden Kapsel verwachsen sind. Basisnah im Bereich der Kapsel ist der Meniskus über blutversorgende Gefäße der Kapsel versorgt. Zentral zum Gelenkmittelpunkt hin jedoch ernährt sich der Meniskus hauptsächlich durch Diffusion der Synovialflüssigkeit des Kniegelenkes.

Der Innenmeniskus ist im Gegensatz zum Außenmeniskus größer und schlanker; der Außenmeniskus ist flächiger und im hinteren Bereich mobiler, weil ihn dort in lateraler Kniekehlennähe die Sehne des Musculus popliteus tangential passiert.

Der Meniskus hat sowohl eine stabilisierende Funktion, des Weiteren fungiert er als Puffer, und ihm werden wichtige Aufgaben auf dem Gebiet der ergänzenden Propriozeption zugesagt.

Der häufigste Innenmeniskusschaden ist der Innenmeniskushinterhornschaden, seltener kommt es zu Verletzungen des Außenmeniskus. In diesem Falle jedoch handelt es sich in den meisten Fällen um einen Schaden im Bereich des Seitenhorns. Ursache dafür sind meist degenerative Prozesse im Laufe der Jahre. Eher selten handelt es sich um traumatisch bedingte Risse; hierbei unterscheidet man zwischen degenerativ horizontalen Rissen, Lappenrissen, Radiärrissen und Korbhenkelrissen.

Je nach Lokalisation und Anamnese (degenerativ vs. traumatisch) besteht die Möglichkeit einer Meniskusnaht. Die Indikation zur Meniskusnaht sollte jedoch kritisch gestellt werden, da eine Meniskusnaht nur randständig im Bereich der Kapselanheftung aufgrund der dortigen Blutversorgung möglich ist und somit ein Heilungspotential besteht.

Nicht jeder Meniskusriss sollte einer operativen Therapie zugänglich sein. Nicht selten wird nebenbefundlich in einer Kernspintomographie eines Kniegelenkes ein Horizontalriss des Innenmeniskushinterhorns diagnostiziert.

Zeigt der Patient jedoch in der klinischen Untersuchung eine nicht passende lokalisierbare Symptomatik, ist von einer operativen Sanierung Abstand zu halten.

Passt jedoch der klinische Untersuchungsbefund zur radiologischen Diagnose, ist bei bestehendem Leidensdruck und Einschränkung der Lebensqualität eine Operation indiziert. In diesem Falle kommt es nicht selten vor, dass es sich hierbei um instabile Meniskusrisse handelt, im Sinne eines Lappenrisses, die subluxiert sowohl im Bereich der Knorpelflächen einschlagen können und dadurch Lokalereignisse und zunehmende Schwellneigung provozieren. In diesen Fällen sollte im Rahmen der Sekundärprävention eine Arthroskopie mit ggfs. Meniskusglättung/-teilresektion durchgeführt werden, um sekundäre Schäden wie Knorpelverletzungen und Komplettierung des Meniskusrisses zu verhindern.

Die Indikation zur Meniskusnaht sollte streng gestellt werden: frische Längsrisse basisnah, dislozierte, nicht abgerissene Korbhenkelrisse und akut traumatische Radiärrisse beim Sportler sind der Therapie einer Meniskusnaht zugänglich.

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