Artikel 29/03/2017

Angiopathie und Dreigefäßerkrankung: Definition, Symptome und Therapie

Team jameda
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Gefäße versorgen jedes Organ und jede Zelle im Körper mit wichtigen Nährstoffen. Aber was passiert, wenn sie ihre Aufgabe nicht mehr erfüllen können? Erfahren Sie, was Dreigefäßerkrankung und Angiopathie sind und welche Symptome, Ursachen und Behandlungen es gibt.

Definition

Angiopathie ist eine Verengung, ein Verschluss oder eine Erweiterung eines Blutgefäßes, die zu Funktionsstörungen führt.

Die häufigste Ursache ist die Arteriosklerose, bedingt durch Fettablagerungen an der inneren Arterienwandschicht. Die Arteriosklerose entsteht unter zwei Voraussetzungen:

  • hohe Cholesterinwerte im Blut über längere Zeitspannen
  • Verletzung(en) der innersten Arterienwandschicht

Angiopathie: Häufig bei Diabetikern

Sind kleine Gefäße betroffen, liegt eine ,Mikroangiopathie‘‘ vor. Diabetiker leiden oft unter diabetischen Mikroangiopathien, die zu schwerwiegenden Komplikationen führen, wie zum Beispiel:

  • diabetische Retinopathie, die Erblindung verursacht
  • diabetische Glomerulosklerose, die zu Nierenerkrankung und -versagen führt
  • diabetische Neuropathie, die zu Taubheitsgefühl und Kribbeln an Händen und Beinen führt
  • diabetische periphere Angiopathie, die zu Geschwüren und Absterben des Fußgewebes führt

Eine Angiopathie der Blutgefäße des Gehirns oder der gehirnversorgenden Halsschlagader verursacht Demenz.

Gefäßerkrankungen des Herzens

Ohne Herz geht es nicht: Der Herzmuskel pumpt im Schnitt 70 Mal pro Minute Blut durch den Körper - und das rund um die Uhr. Deshalb ist er auf eine ausreichende Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffe angewiesen.

Sind Koronargefäße verengt, kann der Herzmuskel bei erhöhtem Bedarf wie zum Beispiel beim Laufen seine Aufgabe nicht mehr erfüllen. Das löst Angina Pectoris aus, eine Art Brustschmerz, der typisch für Sauerstoffmangel im Herzen ist. Hört der Betroffene auf zu laufen, beruhigt sich der Herzmuskel und die Schmerzen verschwinden.

Je mehr Koronararterien verstopft sind, desto schwieriger ist die Blutversorgung des Herzmuskels. Deshalb hat eine Dreigefäßerkrankung verglichen mit der Ein- oder Zweigefäßerkrankung im Allgemeinen eine schlechtere Prognose

Therapie der Dreigefäßerkrankung

Der Begriff ,Dreigefäßerkrankung‘‘ bezieht sich auf die Koronararterien des Herzens. Der Herzmuskel wird von drei Koronararterien mit Blut und Sauerstoff versorgt:

  • Ist eine Koronararterie verengt, besteht eine Eingefäßerkrankung.
  • Zwei verengte Koronararterien verursachen eine Zweigefäßerkrankung.
  • Sind drei Koronararterien verengt, lautet die Diagnose „Dreigefäßerkrankung“.

Aber die Zahl der verengten Koronararterien ist nicht der einzige Prognosefaktor. Wichtig sind auch unter anderen:

  • der Grad der Verengung(en)
  • der qualitative Inhalt der verengenden Substanz (ist sie z. B. entzündet?)
  • die genauen Stellen der Verengungen, zum Beispiel zentral versus peripher
  • die Neugefäßbildung

Die Therapie der Dreigefäßerkrankung beruht hauptsächlich auf eine Bypass-Operation, aber es gibt auch Medikamente. In einigen Fällen kommt eine Erweiterung der Engstellen in Frage. Darüber hinaus sind Ernährungsumstellungen wichtig, um den Boden für einen positiven Verlauf zu ebnen.

Quellen

  • Longo DL, et al. Ischemic heart disease. In: Harrison’s Principles of Internal Medicine. 18th ed. New York, N.Y.: The McGraw-Hill Companies; 2012. http://www.accessmedicine.com. Accessed Sept. 4, 2016.
  • Korczyn AD, et al. Vascular dementia. Journal of the Neurological Sciences. 2012;322:2.
  • Standards of medical care in diabetes — 2014. American Diabetes Association. Diabetes Care. 2014;37(suppl):S14.

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