Artikel 16/01/2012

Keine Entfernung der Gebärmutter bei Senkung oder Vorfall!

Team jameda
Team jameda
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Jährlich wird bei 160.000 Frauen die Gebärmutter entfernt, oft weil sich Scheide und Gebärmutter gesenkt haben oder vorgefallen sind.

Frage: Ist das sinnvoll? Antwort: Nein! Wenn die Gebärmutter nicht erkrankt ist, ist eine Gebärmutterentfernung bei einer korrigierenden Operation im Beckenbodenbereich keinesfalls notwendig, sondern von Nachteil.

Die Begründung, die Gebärmutter möglichst zu belassen, ist einfach zu verstehen: Der Beckenboden der Frau ähnelt der Kuppel einer Kathedrale. In der Mitte dieser Kuppel liegt die Gebärmutter. Die Gebärmutter, zu der nahezu alle Befestigungsbänder des Beckenbodens ziehen, ist zentral im Beckenboden verankert und bildet den ‘Schlüsselstein’ der Konstruktion (siehe Abbildung). Hier laufen Nerven, Gefäße, Bindegewebe und glatte Muskulatur zusammen.

Eine Kirchen-Kuppel kann nur dann ihre Form und Stabilität behalten, wenn jeder einzelne Stein an der richtigen Stelle sitzt. Wird ein Stein oder ein tragendes Teil entfernt, fällt die Kuppel in sich zusammen. Wenn nun die komplizierte Architektur des Beckenbodens durch die Entfernung der Gebärmutter verändert wird, tritt hier eine vergleichbare Schwächung auf.
Insofern ist es also von großem Vorteil, die Gebärmutter zu belassen. Bei einer Gebärmutterentfernung wird nämlich der obere Scheidenteil geschwächt, so dass Blase und Darm oft nicht mehr ausreichend unterstützt werden können. Verkürzungen der Scheide bei einer Gebärmutterentfernung mit Verlust von Scheidenhaut, Narbenbildung, veränderter Nervenversorgung und Durchblutung werden dafür verantwortlich gemacht, dass Blasen- und Darmprobleme, aber auch sexuelle Probleme nach einer Gebärmutterentfernung häufiger vorkommen.

Wenn man die Gebärmutter entfernt, schafft man eine schwache Stelle im Beckenboden. Dadurch kommt es in einem hohen Prozentsatz zum Rezidiv in Form eines Scheidenvorfalls mit entsprechenden erneuten Blasen- und Darmbeschwerden.

Aus diesem Grunde wurde eine OP-Methode entwickelt, bei der die Gebärmutter erhalten werden kann. Die gesamte OP erfolgt von der Scheide aus. Die Langzeitergebnisse sind erheblich besser als nach herkömmlichen chirurgischen Eingriffen.

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