Team jameda
Ärzte haben einen besonderen Blick auf die Welt der Medizin. Damit Patienten hinter die Kulissen des Gesundheitswesens blicken können, stellt jameda Herrn Samary interessante Fragen zu seinen Erfahrungen als Internist.
jameda: Herr Samary, was hat Sie motiviert, Internist zu werden?
Samary: Im Gegensatz zu anderen Fachbereichen muss man als Internist den menschlichen Körper immer ganzheitlich betrachten. Wenn Sie Knieschmerzen haben und einen Orthopäden oder Chirurgen aufsuchen, konzentriert man sich ausschließlich auf Ihr Knie. Haben Sie thorakale Beschwerden oder Herzrasen, gibt es eine Menge Möglichkeiten, was die Beschwerden hervorrufen kann. Manche Symptome passen zu mehreren Erkrankungen. Die Aufgabe eines Internisten ist es, eine genaue Diagnostik zu betreiben, um die richtige Diagnose zu stellen und die entsprechende Therapie anzupassen. Es ist eine Art Detektivarbeit.
jameda: Was macht Ihnen im Praxisalltag am meisten Freude? Wo sehen Sie die größten Herausforderungen?
Samary: Die Arbeit in meiner Praxis ist deshalb so besonders, weil ich die Möglichkeit habe, auf die Bedürfnisse und Wünsche meiner Patienten einzugehen. Ich nehme mir so viel Zeit für meine Patienten, wie jeder einzelne benötigt, um alle Antworten zu erhalten. Wenn ich nach einer Behandlung die Ergebnisse und die zufriedenen Gesichter meiner Patienten sehe, ist das jedes Mal ein besonderes Gefühl.
jameda: Welchen Vorurteilen begegnen Sie häufig in Ihrer Praxis?
Samary: Tut mir Leid, diese Frage kann ich Ihnen leider nicht beantworten, da ich bis jetzt mit keinen Vorurteilen konfrontiert wurde.
jameda: Manche Krankheiten und Therapien sind unangenehm und verlangen viel Durchhaltevermögen vom Patienten. Was raten Sie Patienten in solchen Situationen?
Herr Samary: Wenn jemand Beschwerden hat oder sich unwohl fühlt, dann möchte er natürlich, dass dieser Zustand sofort aufhört. Gute Ratschläge werden erst gar nicht gerne gehört. Manche Patienten fühlen sich dann nur vertröstet. Ich kläre die Patienten im Vorfeld genausten über den Therapieverlauf und alle möglichen Verzögerungen auf. Bevor die Behandlung beginnt, weiß jeder Patient, wie lange es dauert, bis sich die endgültigen Ergebnisse einstellen. Bei jeder Behandlung benötigt man auch etwas Geduld, sie ist aber leider oft Mangelwahre.
jameda: Wie reagieren Sie, wenn Sie merken, dass ein Patient Ihren Therapieplan nicht befolgt?
Herr Samary: Ich kann meine Patienten nicht bevormunden, es sind ausschließlich erwachsene Menschen, die sich für eine Behandlung bei mir entschieden haben. Ich kann sie nur eindringlich daran erinnern, dass das Nichtbefolgen meines Therapieplanes gesundheitliche oder ästhetische Konsequenzen nach sich zieht, mit denen sie dann leben müssen. Es gibt immer wieder eigensinnige Patienten, aber sie sind selten.
jameda: Wenn Sie das Gesundheitssystem ändern könnten, was würden Sie als Erstes tun?
Herr Samary: Oh, da gibt es so vieles. Ich könnte gar nicht spontan sagen, womit ich beginnen würde. Es wäre auf jeden Fall wünschenswert, dass man nicht vergisst, dass der Patient im Vordergrund steht und man kranken Menschen nicht noch Stolpersteine in den Weg legt bis zur ihrer Genesung. Oft sind den Ärzten bei der Entscheidung über Therapiemaßnahmen die Hände gebunden und das dürfte eigentlich nicht sein.
jameda: Kein Mensch ist perfekt. In welchen Bereichen haben Ärzte Ihrer Meinung nach Verbesserungspotential?
Herr Samary: Ja, das ist wahr, kein Mensch ist perfekt. Aber gerade Mediziner müssen stets ihr Bestes geben, um so perfekt wie möglich zu sein, weil sie eine enorme Verantwortung den Patienten gegenüber tragen. Die Patienten sollen uns vertrauen können und sich nicht ausgeliefert fühlen.
Die Ärzte müssen sich immer wieder darauf besinnen, warum sie Arzt geworden sind. Man sollte jeden Patienten als Ganzes betrachten und nicht nur als das kranke Knie oder den Bluthochdruck. Das scheint mir heutzutage ein Problem zu sein.
jameda: Die Welt der Medizin verändert sich ständig. Gibt es neue Therapieverfahren oder Gerätschaften, die Sie in Ihrer Praxis anwenden?
Herr Samary: Als Mediziner bin ich verpflichtet, mich ständig fortzubilden. Es gibt in der Medizin keinen Stillstand. In meiner Praxis benutzen wir ausschließlich die modernsten Geräte, die wir für unsere Behandlungen benötigen. Die Therapien entsprechen den neusten Erkenntnissen und werden auch kontinuierlich angepasst.
jameda: Gibt es einen Patienten oder ein Erlebnis in Ihrer Praxis, das Sie nie vergessen werden?
Herr Samary: Spontan fällt mir da eine junge Patientin ein, die nach einer Schwangerschaft und Stillzeit massiv an Brustvolumen verloren hat. Sie entwickelte starke Komplexe und zog sich in eine Art Isolation zurück. Eine Partnerschaft war für sie unvorstellbar. Nach einer Behandlung mit Fetttransfer in die Brüste gewann sie an neuem Selbstbewusstsein und zum Fädenziehen kam sie mit einem Freund. Das hat mich sehr gefreut für diese junge Frau.
jameda: Welchen Gesundheitstipp möchten Sie unseren Lesern mit auf den Weg geben?
Herr Samary: Mein Gesundheitstipp spiegelt sich in unserer Praxisphilosophie wieder. Um altersunabhängig gesund und schön zu bleiben, sollte man ein Gleichgewicht zwischen der „äußeren Schönheit“ und der „inneren Gesundheit“ schaffen.
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