Artikel 03/05/2022

LongCovid verstehen und behandeln mit Ayurveda

Sigrid Lottes Heilpraktiker, Heilpraktiker für Psychotherapie
Sigrid Lottes
Heilpraktiker, Heilpraktiker für Psychotherapie
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Die Ayurveda-Medizin schaut auf das gesamte System Mensch, das genetische Geschenk seiner Elternfamilien, seine aktuelle körperliche und psychische Verfassung, seine Dysbalancen durch Stress, Traumata, qualitativ schlechte oder unpassende Ernährung, Bewegungsmangel, Überforderung der Sinne, aktuelle Konflikte oder mangelnde soziale Einbindung. Diese Dysbalancen müssen sich noch nicht in schweren chronischen Erkrankungen manifestiert haben, können sich aber schon in komplexen LongCovid-Beschwerden zeigen.

Die Ayurveda-Medizin setzt hier an den individuellen Ursachen der Dysbalancen an. Z.B. mit frisch zubereiteter, vegetarischer Ernährung in Bioqualität. Sie sorgt für genügend Polyphenole, Vitamine, Mineralstoffe und Pflanzeneiweiß. Zusätzlich können bei erhöhtem Bedarf Vitamin D und Zinkpräparate ergänzt werden. Beide werden in wissenschaftlichen Studien als Covid-Prävention hervorgehoben. Massagen mit medizinierten Ölen bringen Sie in einen Zustand tiefer Entspannung oder regen den Gewebestoffwechsel an. Gemeinsam bearbeiten wir konfliktträchtige Beziehungen. Schritt für Schritt lernen Sie, Ihren Lifestyle an Ihren Konstitutionstyp anzupassen.

Im Ayurveda sind die Zellen des Immunsystems die höchste Veredelungsstufe aller Zelltypen im Stoffwechsel: Beginnend mit dem Blutplasma und -zellen, über die Muskeln, das Fettgewebe (wichtig in allen Zellmembranen, als Isolierung der Nervenfasern, Schmiermittel der Gelenke und weiche Lagerung der Nieren!), die Knochen, das Nervengewebe, schließlich die Qualität des Fortpflanzungsgewebes und final die Zellen des Immunsystems.

Probleme im zunehmenden Alter

Mit zunehmendem Lebensalter verläuft die Zellerneuerung aller Zelltypen langsamer. Es passieren häufiger Fehler in der Replikation und diese fehlerhaften Zellen werden vom Immunsystem immer weniger erkannt. Denn auch die Immunzellen selbst leiden eher unter Nachschubmangel von wichtigen „Baustoffen“ und damit schlechterer Qualität und Effizienz.

So hat man zunächst geschlossen, dass junge Menschen von Covid nicht betroffen sind, zumal sie keine Symptome zeigten. Hinsichtlich LongCovid hat man das deutlich relativiert.

Der Zusammenhang zwischen Vorerkrankungen und Multi-Organversagen

Die Symptome bei schweren Verläufen weisen über die betroffenen Organsysteme schnell auf die bedeutsamen Vorerkrankungen hin. Neben der Schädigung der Lunge kann es zu einem (systemischen) Multi-Organversagen kommen:

  • generalisierte Entzündungen im Gefäßsystem mit Thrombosebildung (Blutverklumpungen),
  • gehäufte Herzinfarkte und Schlaganfälle, Lungenembolien
  • Schädigung der Kapillargefäße in den Nieren und damit reduzierter Filterfunktion und Ausscheidung von Zell-toxischen Stoffen
  • Überforderung der Milz, die geschädigte rote Blutkörperchen aussortieren soll
  • Überforderung der Leber, die u. a. Eiweißbausteine für das Immunsystem zur Verfügung stellt.

Durch die Überwindung der Bluthirnschranke kann der Virus im Zentralnervensystem Ausfälle bei Hirnnerven (Geruch, Geschmack, Gesichtslähmungen) oder reduzierte Hirnleistung wie mangelnde Konzentration / fehlendes Kurzzeitgedächtnis hervorrufen.
Bedingt durch Fehlsteuerungen werden entlang des peripheren Nervensystems seltener Ausfälle durch Lähmungen aufgrund von Schädigung der Myelinscheide (vgl. Multiple Sklerose) beobachtet, aber reißende, wandernde Schmerzen.

Zu den Vorerkrankungen zählen auch die Fehlreaktionen eines Immunsystems wie Allergien und Autoimmunerkrankungen! Mit Allergien starten leider schon die ganz Kleinen ins Leben.

Blutgruppe und Genetik

Wenn die Eltern zum Zeitpunkt der Zeugung beide körperlich fit mit optimal genährten Körpergeweben und psychisch ausgeglichen waren, die Schwangerschaft und Geburt problemlos war, dann hat man das größte Geschenk des Lebens als Startkapital bekommen.

Ein kleiner Baustein im genetischen Potpourri ist die Blutgruppe. In Deutschland dominieren die Blutgruppen A (43 %) und 0 (41 %). Unter Patienten mit schweren Verläufen waren überproportional viele Menschen mit Blutgruppe A in Verbindung mit sechs spezifischen Proteinen, die als Risikofaktor identifiziert wurden. Eine Bluttransfusion von Blut mit den Blutgruppen B bzw. AB würde zu einer Abstoßreaktion durch Antikörper führen. Dies führt zu Verklumpungen im Blut, wie sie generalisiert im Gefäßsystem der schweren Covid-Fälle auftrat.

Die Blutgruppe Null ist Universalspender, weil sie auch bei Bluttransfusionen an Menschen mit Blutgruppe A, B, oder AB keine Antikörper ausbildet. Im Blut der Blutgruppe Null hat man acht Proteine identifiziert, die eine gewisse Schutzwirkung gegen Covid zu bilden scheinen.

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