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Schmerzen der Achillessehnen gehören zu den häufigen Beschwerdebildern, insbesondere in der Sportmedizin. Schlimmstenfalls kann die Sehne sogar reißen. 80% aller Achillessehnenrisse sind durch Sport hervorgerufen.

Durch neue Erkenntnisse, insbesondere bezüglich der Nachteile der Kortisonspritzen, hat sich die Therapie in den letzen Jahren verbessert.  Wichtig ist hier ein ganzheitlicher Ansatz. Die schmerzende Achillessehne darf nicht isoliert betrachtet werden. Eine zielgerichtete, individuelle Therapie ist sonst nicht möglich.

Kortisonspritzen sollten vermieden werden

Kortisonspritzen führen zu schnellen, häufig jedoch nur kurzfristigen Erfolgen. Kortison hat einen negativen Einfluss auf den Stoffwechsel der Sehnenzellen und auf die Kollagensynthese. Die Sehne kann sich selbst nicht mehr so gut reparieren. Das hat eine erhöhte Rate an Sehnenrissen zur Folge. Hierzu gibt es inzwischen Studien in der medizinischen Fachliteratur.
Sogar die Operationsergebnisse der Achillessehnennaht sind bei vorher erfolgte Kortisoninfiltration schlechter!

Interessanterweise stellen selbst Infiltrationen in die Nähe der Sehne, z. B. in die Bursa (Schleimbeutel) eine Gefahr für die Sehne dar. Denn das dort infiltrierte Kortison verbleibt keinesfalls am Ort der Einstichstelle sondern wandert in die Sehne.

Warum schadet Kortison langfristig?

Die Ursache ist anatomisch erklärbar: Die Ernährung der Achillessehne erfolgt über Blutgefäße welche neben der Sehne verlaufen und über Diffusion. Auf diesem Weg gelangen Medikamente, die neben die Sehne gespritzt werden, in die Sehne hinein. Aufgrund des extrem langsamen Sehnenstoffwechsels verbleibt das Kortison lange in der Achillessehne und hat somit genügend Zeit, die Sehne zu schädigen.

Man erkauft sich also häufig eine kurzfristige Besserung durch eine langfristige Verschlechterung. Dies ist besonders beim Sportler fatal, denn er benötigt durch seine Sportbelastung wie Joggen, Volleyball, Fußball eine besonders widerstandsfähige Sehne.

Vorsicht ist auch bei Anitbiotika geboten

Ein weiterer interessanter Aspekt: Bestimmte Antibiotika und die häufig Eingesetzen NSAR (entzündungshemmende Medikamente) aktivieren Enzyme die wiederum die Kollagenfasern der Achillessehne abbauen. Auch hier ist Vorsicht geboten, der Einsatz muss wohl überlegt erfolgen oder es muss auf Alternativprodukte umgestiegen werden.

Als Alternative: die fokussierte Stoßwellentherapie

Intelligenter ist daher eine Therapie, welche die Selbstheilungskräfte der Sehnen aktiviert.
Hier kommt die fokussierte Stoßwellentherapie zum Einsatz.

Stoßwellen stimulieren über die Bildung von Wachstumsfaktoren die Selbstheilung des Gewebes, denn Stoßwellentherapie behandelt gestörtes Gewebe durch Tiefenzellstimulation und stellt eine hervorragende Therapie zur Behandlung von Schmerzen der Sehnen (und Knochen) dar.
Über die Proliferation von Fibroblasten wird die Kollagensynthese erhöht und die Regeneration der Sehnen beschleunigt: Die Sehne repariert sich schneller selbst.

Außerdem hilfreich: Dehnen und maßgefertigte Einlagen

In der Praxis stimmen Schmerzursache und Schmerzpunkt häufig nicht überein. Daher ist eine ganzheitliche Betrachtungsweise zielführend in der insbesondere der Beurteilung der Muskel - Gelenkketten und dem Aufdecken von Dysfunktionen eine besondere Bedeutung zukommt.
Unterstützt werden kann die Therapie durch maßgefertigte Einlagen. Auch hier gibt es große Unterschiede. Es muss nicht immer die teuerste Einlage sein. Aber sie muss gewisse Anforderungen erfüllen.

Dehnübungen stellen einen weiteren wichtigen Bestandteil der Therapie dar. Jedoch ist auf die korrekte Durchführung zu achten. Häufig sind es kleine Details die den Therapieerfolg entscheidend verbessern können, zum Beispiel die korrekte Positionierung des Hüft(!)gelenkes während der Achillessehnendehnung.

Die Verbesserung biomechanischer Dysfunktion mittels osteopathischer und manualmedizinischer Methoden führt zur flüssigeren Bewegungsabläufen und Optimierung der Belastung.

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