In der Prävention sollte man bei einem Progesteron-Mangel (vor allem, wenn gleichzeitig eine nachgewiesene Östrogen-Dominanz vorliegt) eine (labor-kontrollierte) Progesteron-Substitution durchführen. Wir streben dabei sogenannte „hochnormale Progesteron-Serum-Werte (Mitte der zweiten Zyklushälfte) an. Sehr gute Erfolge haben wir mit der Verabreichung einer sogenannten naturidentischen Progesteron-Salbe (z. B. aus der Yams-Wurzel, 3 %, 5 % oder 10 %). Auch geben wir gerne individuelle Phytotherapeutika (= pflanzliche Rezepturen), z. B. aus der Traditionellen Westlichen Medizin, insbesondere aus der Hildegard-Heilkunde. Sehr bewährt haben sich z. B. die sogenannten „Frauentropfen G“. In der Rezidiv- Prophylaxe, d. h. im Zustand nach einem Mamma-Karzinom, geben wir kein Progesteron.
Glutathion spielt eine sehr große Rolle. Wir haben bereits 1986 nachgewiesen, dass die Funktionen der Östrogen- und Progesteron-Rezeptoren abhängig sind u. a. von der Glutathion-Serum-Konzentration. Ein Glutathion-Mangel kann Progesteron-Mangel und Progesteron-Resistenz noch verstärken. Wir haben sehr gute Erfahrungen gemacht mit hochdosierten Glutathion-Infusionen und mit einer individuellen Entgiftung.
Patientinnen mit hormonabhängigen Tumoren (Brust-, Eierstock-, Gebärmutter-Krebs) haben sehr oft deutlich niedrigere Vitamin-D-Spiegel im Serum als ein Normalkollektiv. Vitamin D zeigt gute hormonregulierende, immunstärkende, anti-inflammatorische (entzündungshemmende) und antikanzerogene (krebsvorbeugende) Effekte. Die Vitamin D- 3- Serumspiegel sollten regelmäßig gemessen werden und Vitamin D sollte ggf. bei Mangel substituiert werden. Oft kann auch eine individuelle Immun-Therapie helfen (z. B. mit hochdosierten Antioxidantien-Infusionen, mit dem intravenösen Laser, mit der Sauerstoff-/Ozon-Therapie, aber auch mit Selen-, Zink-, Mistel-., Thymus-, Curcuma-Therapie etc.).
Für die Entgiftung gibt es viele individuelle Methoden. Falls eine Schwermetallbelastung vorliegt, kann eine sogenannte Chelat-Therapie (z. B. mit DMPS, DMSA, DPTA) sehr effektiv sein.
Auch eine gesunde, ausgewogene Ernährung ist für die Prophylaxe hormonabhängiger Tumoren ganz wichtig. Dafür gibt es gezielte Ernährungsanalysen. Im Falle einer falschen oder einseitigen Ernährung helfen wir bei der Umstellung. Im allgemeinen zu meiden sind Genussgifte (Alkohol, Tabak – passiv und aktiv inhaliert – und Koffein). Kaffee kann Kanzerogene enthalten, u. a. Methoxiglioxal, Katechol, Chlorogensäuren, Neo-Chlorogensäuren. Koffein kann auch auf östrogenabhängige Zellen mutagen wirken.
So wenig Alkohol wie möglich: Dieser wirkt als Lösungsmittel und kann die Effekte von sogenannten Endokrinen Disruptoren verstärken, vor allem von Schwermetallen. So wenig wie möglich tierische Fette. In diesen kumulieren Schwermetalle, Pestizide, Lösungsmittel etc. Am meisten Schwermetalle enthalten rote Fleischsorten (Schweine-, Kalb-, Rindfleisch und Wild). Gegessen werden sollten möglichst viele Lebensmittel, die reich an pflanzlichen Phenolsäuren sind: Getreide (v. a. Dinkel), Früchte (v. a. Birnen, Äpfel, Zitrusfrüchte), Gemüse, Nüsse, Kartoffeln (enthalten Gallussäure, Chlorogensäuren). Speziell Blumenkohl und Brokkoli können ggf. auch vor hormonabhängigen Tumoren schützen, da sie das Wachstum östrogenabhängiger Zellen blockieren können.
Hier geht's zum ersten Teil des Artikels.
Seit Jahren nehme ich L-Thyroxin 75 auf Grund einer Schilddrüsenunterfunktion. Jetzt ist bei mir Brustkrebs diagnostiziert worden. Der Score lag sowohl beim Östrogen, als auch beim Progesteron bei 12. Ich frage mich jetzt, ob die Tumorbildung mit der Einnahme vom L-Thyroxin zusammenhängt und ich es nicht besser sofort absetze und nie wieder nehme. Meine behandelnden Ärzte helfen mir hier leider nicht weiter. Danke für eine kurze Antwort