Artikel 18/06/2017

Tinnitus, ein Stress-Symptom? Diese Behandlungen helfen

Team jameda
Team jameda
behandlungen-von-tinnitus-durch-stress

Stress beeinflusst die Wahrnehmung von Geräuschen, gleichzeitig bedeuten permanente Ohrgeräusche Stress für den gesamten Körper. Lesen Sie mehr über den Zusammenhang von Stress und Tinnitus in diesem jameda Gesundheitstipp.

Ein Teufelskreis aus Stress und Tinnitus

Normalerweise bestimmt das Gehirn, welche Geräusche wie stark wahrgenommen werden, indem es die ankommenden Reize bewertet. Unwichtige und störende Laute werden so eher „überhört“. Steht der Körper jedoch unter ständigem Stress, kann sich die bisherige Einstufung eines Geräusches verändern, so dass sich das Gehör dem Geräusch zuwendet  – ein Tinnitus entsteht. Andererseits können Stresssymptome des Körpers wie Bluthochdruck, steigende Blutgerinnung, erhöhter Muskeltonus und überaktivierte Nerven dazu führen, dass die Haarzellen des Innenohres als Empfänger der Schallwellen minderversorgt werden und dadurch Schaden nehmen. Der dadurch ausgelöste Hörverlust bedeutet Stress für die Hörbahnen, der Hörvorgang wird umgebaut und Geräusche anders wahrgenommen. Dieser Teufelskreis aus Stress und Ohrgeräusch erhöht das Risiko, dass sich ein akutes Ohrgeräusch zu einem chronischen Tinnitus entwickelt.

So wird ein Tinnitus behandelt

Ein frisch auftretendes permanentes Ohrgeräusch ist zunächst nicht gefährlich, man kann sogar ein bis zwei Tage auf spontane Besserung warten. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt behandelt dann in der Regel mit Kortison. Auch durchblutungsfördernde Medikamente kommen zum Einsatz. Zusätzlich sollte der Patient ausführlich zum Thema Tinnitus aufgeklärt und beraten werden, um einem andauernden Ohrgeräusch vorzubeugen. Die Behandlung eines chronischen Tinnitus beginnt bei einer umfassenden Diagnostik, damit auch Grund- bzw.- Begleiterkrankunen wie Verspannungen, orthopädische Probleme, Kieferfehlstellungen und psychische Erkrankungen therapiert werden.

Zudem findet ein intensives Tinnitus-Counseling statt. Belegte Erfolge im Umgang mit Tinnitus bringt eine kognitive Verhaltenstherapie, bei der Betroffene lernen, ihr Ohrgeräusch nicht mehr als störend einzuordnen. Zusätzlich haben sich viele andere Therapieansätze etabliert wie Musiktherapie, Tinnitus-Retraining-Therapie, magnetische und elektrische Gehirnstimulation, der Einsatz von Tinnitus-Maskern und Körpertherapien wie Biofeedback, Tai Chi und Hydrotherapie. Ist ein Tinnitus sehr belastend, kann man sich für einige Zeit krankschreiben lassen. Auf lange Sicht ist jedoch ein geregeltes Arbeitsleben zusammen mit einer kontinuierlichen Therapie am sinnvollsten, um einen guten Umgang mit dem Ohrgeräusch zu finden.

Entspannungstipps für stressige Zeiten

Wer für jede Situation einen Entspannungstrick parat hat, kann Stress rechtzeitig abwehren und auch in anstrengenden Zeiten Kraft tanken:

  • Ruhe durch richtige Atmung: Atmen Sie durch die Nase ein und zählen dabei bis drei. Lassen Sie dann den Atem durch die Nase oder über die verengten Lippen ausströmen, während Sie bis vier zählen. Warten Sie anschließend ein wenig, bis Ihr Körper von alleine wieder einatmet.
  • Achtsamkeit üben: Versuchen Sie zu bestimmten Zeiten nur im Hier und Jetzt zu verweilen, indem Sie Dinge langsam tun und Ihre Umwelt bewusst wahrnehmen.
  • Entspannungstechniken bei Tinnitus: Viele Methoden wie Autogenes Training, Yoga, Tai Chi, Meditation mit Klang und Progressive Muskelentspannung helfen, Abstand vom Stress zu nehmen, ohne dabei in eine Stille zu gelangen, die bei Tinnitus eher kontraproduktiv ist.
  • Bäder und Tees: Lavendel, Melisse und Orangenblüte sind für ein Entspannungsbad ideal. Als Tee kann man Baldrian, Melisse, Lavendel, Passionsblume, Hopfen und Johanniskraut einzeln oder in Mischungen genießen.
  • Lachen gegen den Stress: Nutzen Sie die positiven Wirkungen des Lachens. Es vertieft die Atmung, senkt den Blutdruck, löst Verspannungen und setzt körpereigene Glückshormone frei.

Die Veröffentlichung dieser Inhalte durch jameda GmbH erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung der Autoren. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung der jeweiligen Autoren.

Die Inhalte der Experten Ratgeber ersetzen nicht die Konsultation von medizinischen Spezialisten. Wir empfehlen Ihnen dringend, bei Fragen zu Ihrer Gesundheit oder medizinischen Behandlung stets eine qualifizierte medizinische Fachperson zu konsultieren. Der Inhalt dieser Seite sowie die Texte, Grafiken, Bilder und sonstigen Materialien dienen ausschließlich Informationszwecken und ersetzen keine gesundheitlichen Diagnosen oder Behandlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Meinungen, Schlussfolgerungen oder sonstige Informationen in den von Dritten verfassten Inhalten ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors darstellen und nicht notwendigerweise von jameda GmbH gebilligt werden. Wenn die jameda GmbH feststellt oder von anderen darauf hingewiesen wird, dass ein konkreter Inhalt eine zivil- oder strafrechtliche Verantwortlichkeit auslöst, wird sie die Inhalte prüfen und behält sich das Recht vor, diese zu entfernen. Eigene Inhalte auf unserer Website werden regelmäßig sorgfältig geprüft. Wir bemühen uns stets, unser Informationsangebot vollständig, inhaltlich richtig und aktuell anzubieten. Das Auftreten von Fehlern ist dennoch möglich, daher kann eine Garantie für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität nicht übernommen werden. Korrekturen oder Hinweise senden Sie bitte an experten-ratgeber@jameda.de.


www.jameda.de © 2023 - Wunscharzt finden und Termin online buchen.

Diese Webseite verwendet Cookies.
Surfen Sie weiter, wenn Sie unserer Cookie-Richtlinie zustimmen.