Team jameda
Ein trockener Hals, häufiges Räuspern, Hustenreiz, Heiserkeit oder gar Stimmlosigkeit sind Symptome stimmlicher Überlastung. Diese finden wir besonders häufig bei Menschen mit hoher Sprechbelastung (Dozenten, Lehrer, Erzieher, Trainer et.), aber auch bei Menschen, die Präsentationen vor großen Gruppen halten oder beruflich viel telefonieren müssen. Diesen Belastungserscheinungen kann man nur durch ein regelmäßiges (möglichst tägliches) Stimmtraining vorbeugen. Hierfür ist es keinesfalls notwendig stundenlang zu üben. Es reicht in der Regel vollkommen aus, sich für die Stimme 2 Minuten Zeit zu nehmen. Da der Schlüssel zum Erfolg auf der Regelmäßigkeit beruht, empfehle ich ein ritualisiertes Üben, z.B. immer auf der Fahrt zum Arbeitsplatz im Auto, immer unter der Dusche oder nach dem Zähneputzen. Idealerweise nicht am Abend, sondern morgens vor der Sprechbelastung.
Das unten aufgeführte Training führt zur langfristigen Erhöhung der Belastbarkeit und eignet sich zudem zur sofortigen Verbesserung der Stimmqualität bei Vorträgen, Präsentationen o.ä. Hierbei werden die Übungen direkt vor dem Auftritt durchgeführt.
Übungen
Zwerchfellspannung
Sprechen Sie mit guter Körperspannung die Silben /Pst/ und /Ksch/. Stellen Sie sich bei der ersten Silbe vor, eine Gruppe um Ruhe zu ermahnen und bei der zweiten Silbe jemanden wegzuscheuchen.
Kausummen für einen weichen, lockeren Stimmklang
Ahmen Sie eine genüssliche Kaubewegung nach, so als würden sie etwas sehr Leckeres essen. Lassen Sie dabei Ihre Stimme mitklingen Mmmm / Mjom / Mjam (Intention: tiefer Genuss).
Stimmübungen für die Flexibilität der Stimme
Singen Sie in angenehmer Stimmlage die folgenden Silben do / mi / fa / so. Dabei halten Sie den Ton ein bis zwei Sekunden, aber nie länger, als es sich angenehm anfühlt. Sie sollen den Ton nicht mit einem Luftschnappen beenden müssen.
Singen Sie nun mit jeder Silbe eine kleine Tonleiter. Erst werden Sie immer höher, dann immer tiefer. Achten Sie aber auch bei dieser Übung darauf, dass das Singen nie anstrengend ist, sondern locker und leicht.
Rufstimmübungen
Rufen Sie die folgenden Silben und Worte. Achten Sie darauf, dass Sie keine Anstrengung im Kehlkopf spüren oder hören. Die Kraft soll vom Zwerchfell und nicht vom Kehlkopf kommen.
ho, ho, ho (Intention: Weihnachtsmann)
ho, ho, hopp (Intention: Stier mit einem Lasso einfangen)
komm, komm, komm (Intention: herlocken), weg (Intention: verscheuchen)
Hey, halt, stopp, lass das, so nicht, los jetzt (Intention: Bestimmtheit)
Wenn Ihnen diese Übung nicht ohne Kehlkopfdruck geling, kräftigen Sie zunächst einmal Ihr Zwerchfell (siehe oben). Wenn Sie dies einige Wochen trainieren, werden Ihnen die Rufübungen aus dem Bauch wesentlich besser gelingen.
Transfer in den Alltag
Stecken Sie sich Ihren Daumen zwischen die Zähne und zählen Sie nun möglichst deutlich von 1 bis 10. Achten Sie dabei darauf, dass Sie nicht auf den Daumen beißen, sondern über den Daumen drüber artikulieren.
Nun sprechen Sie die ersten Sätze Ihrer Präsentation oder die Einleitungssätze Ihres Unterrichts 2x mit dem Daumen im Mund und im Anschluss daran ohne den Daumen. Bei präziser Durchführung sollten sie nun eine deutliche Verbesserung des Stimmklangs und Artikulation bemerken.
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