Artikel 30/08/2018

Venöse Auffüllzeit: Das können Sie bei nierigen Werten tun

Team jameda
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Nur 14 Prozent der Bevölkerung sind vollkommen venengesund. Jede zweite Frau und jeder vierte Mann ist von einem Venenleiden betroffen, in der Gruppe der 65Jährigen sogar 75% der Männer und mehr als 90% der Frauen.

Um festzustellen, ob die Venenfunktion an den Beinen noch in Ordnung ist, eignet sich die Messung der venösen Auffüllzeit. Sie ist eine Screeningmethode zur orientierenden Funktionsbeurteilung des Venensystems insbesondere hinsichtlich einer Klappenfunktionsstörung. Zur Thrombosediagnostik ist sie dagegen nicht geeignet. Bei dem Test werden kleine Sensoren ca. 8 cm über dem Knöchel zwischen der Innen- und Rückseite der Waden angelegt. Die harmlose und schmerzfreie Prüfung dauert nur wenige Minuten. Dann liegt sofort das Ergebnis vor.

Wenn die Venenklappen nicht vollkommen gesund sind, füllen sich die Venen schneller mit Blut. Im Test zeigt sich das durch eine Verkürzung der venösen Auffüllzeit.

Das Krankheitsbild heißt CVI

Das Krankheitsbild, das durch nicht ausreichend funktionierende Venenklappen hervorgerufen wird, bezeichnet man als chronisch venöse Insuffizienz, kurz CVI. Sie entsteht langsam und schleichend. Viele Jahre bemerkt man nichts, erst dann machen sich geschwollene Knöchel bemerkbar, beispielsweise nach langem Sitzen oder an heißen Tagen sowie ein Kribbeln in den Beinen oder ein Schweregefühl bis hin zu einem dumpfen Schmerz, der sich beim Laufen bessert. Die Haut an den Beinen zeigt Veränderungen. Sie rötet sich, wird heiß, schuppig und trocken, eventuell begleitet von einem heftigen Juckreiz.

Wenn diese ersten Warnsignale übersehen oder bagatellisiert und keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, schreitet die Erkrankung weiter voran. Dadurch verkürzt sich zwar nicht die Lebenserwartung, doch werden Schmerzen verursacht und die Lebensqualität vermindert.

Wenn die venöse Auffüllzeit Ihrer Beine erniedrigt ist…

dann sollten Sie Ihre eigene Gesundheit aktiv selbst in die Hand nehmen:

  • Aktivieren Sie Ihre Muskelpumpe durch viel Bewegung (Venen-Walking, Spaziergänge, Wandern, Radfahren, Gymnastik) und regelmäßige Fuß-/Beingymnastik. Unterbrechen Sie längerfristiges Sitzen und Stehen jede Stunde durch eine mehrminütige Fuß-/Beingymnastik (z.B. Fußwippe).
  • Nutzen Sie die durchblutungsfördernde Wirkung bewährter Hausmittel, insbesondere der Kaltwasseranwendungen.
  • Lagern Sie Ihre Beine so oft wie möglich hoch.
  • Vermeiden Sie übermäßige Wärme an den Beinen (Sonne, Fußbodenheizung). Kühlen Sie sie ggf. mehrfach pro Tag durch Kaltwasseranwendungen ab.
  • Tragen Sie stets Stütz-/Kompressionsstrümpfe.
  • Unterstützen Sie den Blutfluss durch pflanzliche Venentherapeutika. Sie sind ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Gerade im Sommer können sie bei leichteren Stauungen und Schwellungen eine Alternative zum Tragen von Stützstrümpfen sein. Bei stärkeren Beschwerden empfehlen Experten, beides zu kombinieren.
  • Minimieren Sie Ihre persönlichen Risikofaktoren: Bauen Sie eventuelles Übergewicht ab. Ernähren Sie sich vitamin- und ballaststoffreich, essen Sie 2x pro Woche Fisch und trinken Sie viel. Tragen Sie bequeme, nicht einengende Kleidung und flache Schuhe.

Lassen Sie Ihre Venen regelmäßig kontrollieren

Wer die ersten Symptome einer Veneninsuffizienz an sich entdeckt, sollte umgehend die Venenfunktion prüfen lassen, damit er rechtzeitig etwas gegen das Fortschreiten unternehmen kann. Wenn sich rötliche oder bläuliche Verfärbungen an den Beinen zeigen, sollte ein Arzt konsultiert werden. Wichtig sind auf jeden Fall regelmäßige Kontrollen, damit eine Chronifizierung vermieden/verlangsamt und bei akuten Veränderungen rechtzeitig aktiv behandelt werden kann.

Literaturquellen

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