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Artikel 11/05/2016

Photodynamische Therapie mit Tageslicht (Daylight PDT) – eine neue Behandlung für den weißen Hautkrebs (Teil 2)

Team jameda
Team jameda
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Der Behandlungsablauf:

  • Tragen Sie ein chemisches Lichtschutzmittel auf, um die gesunden Hautpartien zu schützen. Dieses sollte mindestens 15 Minuten vor Beginn der Behandlung einwirken. Ihr Hautarzt kann Ihnen dann ein spezielles Lichtschutzmittel empfehlen, von dem nachgewiesen wurde, dass es durch regelmäßige Anwendung die Neubildungen von Keratosen verhindern kann.
  • Abtragen der stärker verhornten und schuppenden Stellen durch Ihren Arzt.
  • Anschließend auf alle betroffenen Körperstellen die lichtsensibilisierende Salbe dünn auftragen. Dann gleich, spätestens aber 30 Minuten nach dem Auftragen der Salbe, zwei Stunden im Freien aufhalten. Das kann auch bei bewölktem Himmel sein. Auf diese Art ist die Behandlung praktisch schmerzfrei. Dazwischen sollte nicht mehr als eine halbe Stunde verstreichen. Wenn Sie in der Nähe Ihrer Hautarztpraxis wohnen, können Sie also z.B. nach Hause fahren und sich auf Ihren Balkon oder Ihre Terrasse setzen. Eine Parkbank, ein Café oder eine Eisdiele mit Außenplätzen tun es aber auch. Bei Regenwetter sollte die Behandlung nicht durchgeführt werden.
  • Waschen Sie die Salbe nach 2 Stunden mit lauwarmem Wasser gründlich ab und tragen Sie erneut eine milde, pflegende Creme oder Lotion auf. Die Salbe wird innerhalb 24 Stunden in der Haut abgebaut, deshalb sollten Sie sich in diesem Zeitraum nicht mehr draußen aufhalten.
  • Die Nebenwirkungen wie Rötungen oder Schuppung, z.T. mit Nässen und Krustenbildung, sind die gleichen wie bei der konventionellen Therapie. Der Prozess ist meistens nach 2 Wochen abgeschlossen, die kosmetischen Ergebnisse sind hervorragend.
  • Der Lichtschutz sollte lebenslänglich durchgeführt werden, da es sich um eine chronische Erkrankung handelt und mit Neubildungen gerechnet werden muss. Deshalb sollte eine regelmäßige Überwachung durch den Hautarzt erfolgen. Wenn Sie Rauigkeiten fühlen, die mit der normalen Pflege nicht weggehen, stellen Sie sich bitte erneut bei Ihrem Hautarzt vor.

4. Welche Behandlungen zahlt die Kasse?

Alle Behandlungen mit äußerlich anzuwendenden Mitteln und alle physikalischen Methoden werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Laserbehandlung und die photodynamische Therapie allerdings nicht.

4.1 Ein möglicher Blick in die Zukunft

Es besteht berechtigte Hoffnung, dass die teure lichtsensibilisierende Salbe für Photodynamische Therapie von den Krankenkassen in Zukunft übernommen wird.

5. Pflege/ Reinigung und Schutz der Haut während und nach der Behandlung

Die Pflege und Schutzempfehlungen gelten für alle Behandlungsmethoden der aktinischen Keratose.

Bei allen chemotherapeutischen Behandlungen und der PDT können extreme Hautirritationen auftreten. Es ist hier wie mit einem alten Gebäude, das man abreißt und neu aufbaut. So werden die betreffenden Stellen „weggefressen“ und die Haut erneuert sich. Daher kann es zu Rötungen, Schuppung, Nässen und Krustenbildung kommen. Das kann sehr unangenehm sein.

Keine Angst, diese Reaktion ist in diesem Fall normal und die Erfahrung zeigt, dass das Ergebnis besonders gut ausfällt, je heftiger die Irritation ist.

5.1 Linderung von möglichen Hautirritationen

Diese Beschwerden können durch Umschläge mit kaltem, schwarzem Tee gelindert werden. Zusätzlich kann eine Cortisonsalbe oder eine Wund- und Heilsalbe angewendet werden, die die Rückbildung beschleunigt und zusätzlich lindert.

5.1.1 Umschläge mit schwarzem Tee

Kochen Sie einen Topf schwarzen Tee auf, lassen Sie ihn 10 bis 15 Minuten ziehen und anschließend abkühlen. Stellen Sie ihn in den Kühlschrank und machen Sie sich morgens und abends je 10 Minuten feuchte Umschläge damit. Innerhalb dieser 10 Minuten können Sie die betroffenen Stellen mehrmals neu befeuchten.

Für die Augenpartie eignen sich auch die Teebeutel sehr gut. Anschließend unbedingt die verordnete Salbe oder Creme bzw. eine milde Pflegecreme auftragen, da die Haut sonst zu trocken wird und anfängt zu spannen.

5.2 Waschen

Man kann sich während der Behandlung ganz normal mit lauwarmem Wasser waschen bzw. duschen, die Haare inbegriffen. Natürlich trifft dies nicht zu, wenn gerade der Wirkstoff von Ihnen aufgetragen wurde.

Etwas gesunder Menschenverstand wird hierbei vorausgesetzt. Wenn Sie die von weißem Hautkrebs betroffenen Stellen nachmittags oder abends behandelt haben, können Sie ohne Weiteres am nächsten Tag duschen, baden, schwimmen oder in die Sauna gehen.

5.3 Pflege/ Schminken

Nach der Anwendung sollten Sie mindestens 30 Minuten warten, bevor Sie eine Pflegecreme oder Make-up auftragen.

5.4 Lichtschutz

Die ½ Stunde nach der Behandlung gilt auch für den Lichtschutz. Tragen Sie diesen auf jeden Fall immer auf, wenn Sie das Haus verlassen bzw. sich im Freien aufhalten.

Aktinischen Keratosen kommen häufig wieder oder es bilden sich neue, daher ist lebenslänglich Lichtschutz Pflicht.

6. Welche Behandlung ist für mich die richtige?

Hierauf kann Ihnen nur der Hautarzt Ihres Vertrauens eine Antwort geben. Je nach Befund kann sich die eine oder andere Methode anbieten. Stellen Sie Ihrem Arzt/ Ihrer Ärztin gezielte Fragen. Machen Sie sich ggf. vor dem Treffen bereits Notizen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!

Hier gelangen Sie zum ersten Teil des Artikels.

Nachtrag:

Es tut mir leid, dass meine Mutter ihre Frage nicht mehr beantworten kann. Sie ist am 05. Februar 2019 verstorben. Ich hoffe, dass Sie Hilfe in einer der unteren Antworten beantwortet bekommen. Ich drücke ihnen ganz doll die Daumen.
Ihr Frank Delventhal

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