Artikel 17/10/2018

Leinsamen-Schleim selber machen: So funktioniert's

Team jameda
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Leinsamen hat eine abführende Wirkung infolge Volumenzunahme und die dadurch verbundene Auslösung der Darmperistaltik durch den Dehnungsreflex. Er wirkt schleimhautschützend durch abdeckende Wirkung.

Das sind die Anwendungsgebiete

Leinsamen hat sich innerlich bewährt bei Stuhlverstopfung, durch Abführmittelmissbrauch geschädigtem Dickdarm, Reizdarm, Entzündung von Darmdivertikeln und in Form von Schleimzubereitungen bei Entzündung der Magenschleimhaut und des Darmes, darüber hinaus äußerlich in Form eines Breiumschlages bei lokalen Entzündungen.

Der goldgelbe Leinsamen wirkt und schmeckt besser als der braune.

Zubereitung und Anwendung

Bei Verstopfung

Sie brauchen:

  • 1 Esslöffel (goldgelben), ganzen (d.h. unzerkleinerten) Leinsamen
  • 150 ml Flüssigkeit

Erwachsene nehmen 2-3mal täglich je 1 Esslöffel (ca. 10 g) Leinsamen unzerkleinert zusammen mit der Flüssigkeit ein (aber nicht mit Milch! Dann verliert er seine Quellfähigkeit.). Wichtig ist, den Leinsamen vor der Einnahme nicht quellen zu lassen. Der Leinsamen sollte auch weder dem Müsli noch dem Joghurt beigemischt werden, weil sonst keine ausreichende Flüssigkeitsbeimengung gewährleistet ist, denn Leinsamen braucht eine Flüssigkeitsbeigabe im Verhältnis 1:10. Kinder von 6 bis 12 Jahren nehmen die Hälfte der Erwachsenendosierung.

Zum Schutz der Schleimhaut bei Entzündungen im Magen-Darm-Bereich

Sie brauchen:

  • 2-3 Esslöffel (goldgelben), geschroteten bzw. unzerkleinerten (goldgelben) Leinsamen
  • 1/4 bis 1/2 Liter Wasser

Weichen Sie den Leinsamen am Abend im Wasser ein. Kochen Sie ihn am Morgen kurz auf und geben Sie das Ganze durch etwas Mull. Dadurch können Sie den Schleim abtrennen. Füllen Sie ihn in eine Warmhalteflasche und trinken Sie ihn warm im Laufe des Tages Schluck für Schluck aus. Kinder erhalten entsprechend reduzierte Mengen.

Während der Therapie mit Leinsamen ist für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, täglich 1,5 bis 2 Liter zu sorgen. Auch sollte ein Abstand von einer halben bis einer Stunde zur Einnahme von Arzneimitteln eingehalten werden.

100 g Leinsamen entsprechen einem Nährwert von ca. 1968 kJ (470 kcal), der jedoch bei Einnahme von unzerkleinertem Leinsamen nicht erreicht wird.

Wichtige Hinweise zur Anwendung von Leinsamen:

Auch Hausmittel können Nebenwirkungen haben und sind nicht generell für jeden geeignet. So dürfen Sie Leinsamen nicht einnehmen bei drohendem oder bestehendem Darmverschluss (Ileus), bei Verengungen der Speiseröhre und im Magen-Darm-Bereich, bei akut entzündlichen Darmerkrankungen und Erkrankungen der Speiseröhre und des Mageneingangs. Da Angaben zur Dosierung bei Kindern unter 6 Jahren nicht vorliegen, sollten Kinder unter 6 Jahren Leinsamen bei Verstopfung nicht einnehmen. Zur Anwendung von Leinsamen bei Entzündungen des Magen-Darm-Trakts bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Er soll deshalb bei Kindern unter 12 Jahren bei diesen Erkrankungen nicht angewendet werden.

Wenn Leinsamen ohne genügend Flüssigkeit eingenommen wird, kann er vorzeitig quellen und dadurch Rachenraum oder Speiseröhre verstopfen und so zum Ersticken führen. Das Präparat darf nicht bei Schluckbeschwerden eingenommen werden. Treten nach der Einnahme Brustschmerzen, Erbrechen oder Beschwerden beim Schlucken oder Atmen auf, sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Für die innerliche Anwendung: Bei anhaltender Verstopfung und Stuhlunregelmäßigkeiten sowie bei anhaltenden unklaren oder neu auftretenden Beschwerden im Magen-Darm-Bereich ist eine ärztliche Abklärung erforderlich.

Für die äußerliche Anwendung: Bei starker Rötung der Wundränder, nässenden Wunden oder Eiterungen sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wie bei allen schleimstoffhaltigen Arznei- und Nahrungsmitteln ist durch die Einnahme von Leinsamen-Zubereitungen eine behinderte Aufnahme von anderen Arzneistoffen (z.B. Eisen-, Lithium-Präparate) aus dem Magen-Darm-Kanal möglich. Es sollte daher ein Abstand von einer halben bis einer Stunde vor und nach der Einnahme von Arzneimitteln eingehalten werden.

Quellmittel und Arzneimittel gegen Durchfall, die die natürliche Darmbewegung hemmen (z.B. Opiumtinktur, Loperamidhydrochlorid, Diphenoxylat, Diphenoxin) dürfen nicht gleichzeitig verabreicht werden, da ein Darmverschluss auftreten kann. Beachten Sie bitte, daß diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können.

Sprechen Sie deshalb vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker.

Hinweis für Diabetiker

Bei insulinpflichtigen Diabetikern kann durch die Einnahme von Leinsamen eine Reduzierung der Insulinmengen erforderlich werden.

Literaturquellen

© Copyright 2018. Redaktionsteam Dr. Martens.

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