Wenn jeder Schritt zur Qual wird, weil das Sprunggelenk schmerzt, kann das ein Anzeichen für eine Arthrose sein. Nach dem Knie- und Hüftgelenk ist das Sprunggelenk das dritthäufigste Gelenk des Menschen, das von Arthrose betroffen ist.
Was ist Arthrose?
Der Verschleiß des Sprunggelenks wird als Arthrose bezeichnet. Sie führt dazu, dass sich die Knorpelschicht, die im Gelenk als „Stoßdämpfer“ und Gleitschicht dient, abnutzt und immer weiter abnimmt. In fortgeschrittenen Fällen ist der Knorpel vollständig abgerieben und die Knochenflächen liegen frei. Von der Arthrose können entweder nur Anteile im Gelenk betroffen sein oder die gesamte Gelenkoberfläche.
Wie entsteht eine Arthrose im Sprunggelenk?
Der Verschleiß im Sprunggelenk hat viele Ursachen. Eine Arthrose kann z.B. nach einem Unfall des Sprunggelenks entstehen. Auch wenn ein Knochenbruch gut verheilt ist, können Schäden in der Knorpelschicht zurückbleiben, die in der Folge weiter zunehmen und Schmerzen verursachen. Des Weiteren kann häufiges Umknicken zu einer Arthrose führen, da hier immer wieder der schützende Knorpel verletzt wird und sich vorzeitig „abreibt“.
Ein weiterer Grund für eine Arthrose-Entwicklung im Sprunggelenk sind Achsenfehlstellungen. Die Schiefstellung des Gelenks sorgt dafür, dass an bestimmten Zonen mehr Druck auf dem Knorpel ist, er dauerhaft überlastet wird und sich schneller abnutzt. Diese Überbeanspruchung einzelner Gelenkareale mündet oftmals in einer Arthrose. Weitere Ursachen sind rheumatische Erkrankungen und der altersbedingte Gelenkverschleiß.
Wie macht sich die Arthrose im Sprunggelenk bemerkbar?
Die typischen Symptome bei einer Sprunggelenksarthrose sind Schmerzen beim Gehen. Das macht sich vor allem bei der Abrollbewegung bemerkbar. Anfangs treten die Symptome meist nur sporadisch und beim Anlaufen auf, nehmen dann aber zu und halten dann unter der Belastung permanent an.
Darüber hinaus bemerken die Patienten auch häufig eine Schwellung der Knöchelgabel. Schreitet die Arthrose fort, kommt es oftmals auch zu Ruheschmerzen. Sie treten auch auf, wenn das Sprunggelenk nicht belastet wird. Oftmals berichten die Patienten in diesem Stadium auch über Schmerzen nachts, wenn das Gelenk gar nicht bewegt wird. Im weiteren Verlauf nimmt der Bewegungsumfang des Sprunggelenks ab. Der Fuß kann im Vergleich zur gesunden Seite weniger gesenkt und gehoben werden und steift ein.
Der Facharzt stellt fest, ob eine Arthrose vorhanden ist und welche Behandlung am besten in Frage kommt. (© Andres Rodriguez - fotolia)
Wie stellt der Arzt eine Arthrose im Sprunggelenk fest?
Um eine Arthrose festzustellen, muss das Gelenk untersucht werden. Bei der Untersuchung lassen sich die oben genannten Symptome feststellen. Zur weiteren Beurteilung wird eine Röntgenuntersuchung des Sprunggelenks durchgeführt. Um die Knorpelschicht und das genaue Ausmaß der betroffenen Gelenkanteile besser abschätzen zu können, ist meist eine Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) sinnvoll. Hier lässt sich der Schweregrad einer Arthrose sehr gut erkennen.
6 Behandlungsmöglichkeiten, die bei Sprunggelenkarthrose helfen können
Die Behandlungsoptionen richten sich nach den Symptomen und dem Schweregrad der Sprunggelenkarthrose.
- Anfänglich können die Physiotherapie und die Schmerzmitteleinnahme bei Bedarf die Situation verbessern. Allerdings werden damit nur die Symptome behandelt und nicht die Arthrose als Ursache behoben.
- Um das Gehen bei einer schmerzhaften Sprunggelenkarthrose zu vereinfachen, sind Zurichtungen am Schuh hilfreich. Mit sogenannten Abrollhilfen, die in die Sohle eines Schuhs eingearbeitet werden, soll - wie der Name schon sagt - das Abrollen für das schmerzhafte Sprunggelenk erleichtert werden.
- Schmerzlindernd wirken Injektionen mit Hyaluronsäure. Dieses Mittel wirkt wie eine Art „Gelenkschmiere“, so dass die Reibung an den rauen Knorpelflächen abnimmt.
- Als neueren Therapieansatz gibt es seit einigen Jahren die Injektionen mit plättchenreichem Plasma (sog. PRP). Dabei werden aus dem Blut des Patienten Zellen und Wachstumsfaktoren gewonnen, die in das betroffene Gelenk gespritzt werden. Durch die lokale Therapie reduziert sich die Gelenkentzündung und somit auch der Schmerz. Auch die Beweglichkeit des Gelenks verbessert sich. Diese Injektionen sollten von einem Facharzt, der Kenntnisse des Sprunggelenks hat, durchgeführt werden.
- Ist die Arthrose fortgeschritten, sind meist operative Maßnahmen erforderlich. Mit einer Gelenkspiegelung können die Knorpelflächen geglättet, entzündetes Gewebe entfernt und Knochenkanten geglättet werden.
- In ausgeprägten Fällen ist eine solche arthroskopische Behandlung nicht mehr möglich. Dann kommen entweder Kunstgelenke oder Versteifungsoperationen zur Anwendung.
Um die geeignete Behandlung zu wählen, ist eine sorgfältige Untersuchung und eine ärztliche Beratung erforderlich.
Leide unter einer fortgeschrittenen aktivierten USG-Arthrose im li. Sprunggelenk mit Erguss, subchondralen Geröllzysten, talocalcanearen Knochenmarködem sowie periartikulärem Weichteilödem (MRT vom 05.02.2020). Welche konservative Therapie könnte für mich in Frage kommen? Ich habe viel über eine Magnetfeldtherapie bei Arthrose gelesen. Wäre diese empfehlenswert oder gibt es noch Alternativen? Bin 77 Jahre alt und möchte die bisher empfohlene Versteifung aufgrund von Operationsrisiken nicht vornehmen lassen. Mit freundlichen Grüßen Herbert M.