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18 Bahnen lassen sich, wie auf jedem Golfplatz leicht erkennbar, auch im höheren Lebensalter spielen, also wozu zusätzlich Krafttraining.

Hohe Torsionsbelastung auf den Rumpf und die Gelenke der unteren Gliedmaßen
Auf diese Frage gibt es zwei Antworten. Erstens ist die Torsionsbelastung auf die Gelenke der unteren Extremität v.a. Hüft-, Knie- und Sprunggelenk und die Wirbelsäule beim Golfschwung beträchtlich. Zweitens ist es einfach eine Tatsache, daß das Ergebnis auf der Scorekarte auch in nicht unerheblichem Maße vom Fitnesszustand des Spielers abhängig ist. Nur wenn der Bewegungsapparat eines Spielers auch nach 3 Stunden noch gut ‘funktioniert’, wird taktisch gutes Spielen noch möglich sein. Die Mehrzahl aller Golfspieler ist älter als 50 Jahre. Viele Tennisspieler steigen im mittleren Lebensalter auf das Golf spielen um.

Positive Wirkung auf den Fett-Stoffwechsel
Die Belastung des Golfspielers besteht in ca. 200 Golfschlägen mit Probeschwüngen und Einschlagen auf der Driving range. Daneben absolviert der Golfspieler auf 18 Bahnen eine Gehstrecke zwischen 7,5 und 8,5 km je nach Spielstärke über eine Zeitdauer von 4 und mehr Stunden. Der Kalorienverbrauch einer Golfrunde liegt bei ca. 1000 kcal. Dabei ist die hohe Fettverbrennung mit ca. 330 kcal besonders günstig. Diese liegt bei einer Stunde Tennis im Vergleich nur bei 80 kcal. Dies hängt damit zusammen, dass bei hoher Herzfrequenz vor allem Glukose aus Leber und Muskelgewebe verbrannt wird, während bei niedrigeren Herzfrequenzen die fettabbauenden Enzyme aktiviert werden.

Herz-Kreislauf-Belastung gering
Die Belastung des Herz-Kreislaufsystems ist auf Grund des Fehlens von Belastungs-spitzen meist gering. Wie die tägliche Praxis zeigt leiden die Golfspieler sehr häufig unter Rückenbeschwerden, Schulter- und Kniebeschwerden. Besonders die untere Wirbelsäule ist durch die Rotation beim Rück- und Durchschwung und Hohlkreuz-haltung am Ende des Durchschwungs einer hohen Torsionsbelastung ausgesetzt.
Golfspieler mit schon vorhandenen Rückenbeschwerden ausserhalb des Golfsports sollten auf das Tragen ihres Bags verzichten und einen Trolley verwenden. Macht auch das Ziehen des Trolleys v.a. bergauf Probleme wäre ein Trolley mit Elektroantrieb oder die Benutzung eines Clubcarts vorzuziehen. Letzterer reduziert den zuvor angesprochenen Effekt auf den Stoffwechsel natürlich beträchtlich.

Dagegen wird beim Putten die Muskulatur vor allem statisch beansprucht – Verspannungen und unwillkürliche Zuckungen (Faszikulationen oder Tics) können die Folge sein.

Kräftige Muskeln entlasten die Wirbelsäule und die Gelenke
Eine kräftige Muskulatur stabilisiert die Wirbelsäule und entlastet die Wirbel- segmente.  Dabei sollten vor allem die primären und sekundären Rumpfstabilisatoren wie die Muskeln entlang der Wirbelsäule in der Tiefe (M. multifidus und semispinalis), der oberflächliche große Rückenmuskel (M. latissimus dorsi), die Rautenmuskeln (M. rhomboidei) und der Trapezmuskel (M. trapezius) gekräftigt werden. Aber auch die Antagonisten wie der große Brustmuskel (M.pectoralis major), gerade und schräge Bauchmuskulatur (M. rectus und obliquus externus abdominis) sind wichtig.

Doch auch die stabilisierenden Muskeln der großen Gelenke sollten möglichst gestärkt werden. Je exakter die Gelenkführung umso geringer der Knorpelabrieb und die Belastung des Kapselbandapparates. In keinem golforientierten Krafttraining sollten deshalb die Stärkung der Gesäßmuskulatur (M. glutaeus maximus, medius und minimus), des vier- und zweiköpfigen Oberschenkelmuskels (M. quadriceps und biceps femoris) fehlen. Am Ende des Durchschwungs kommt es bei der konventionellen Golfschwung-Technik meist zu einer verstärkten Supination im linken Sprunggelenk und Fuß des Rechtshänders.  Um diese Belastung abzumildern wäre ein Training des M. peroneus, aber auch des M. tibialis posterior empfehlenswert. Eine zusätzliche Möglichkeit diese Muskeln zu kräftigen, ist  das Tragen von sensomotorischen Aktiv-Einlagen.

Neben den Rumpfmuskeln und Muskeln der unteren Extremitäten dürfen aber auch die Muskeln der oberen Extremitäten nicht vernachlässigt werden. Hier sind der dreiköpfige Ellbogenstrecker (M. triceps) und der Ellbogenbeuger (M. biceps), sowie die Handgelenksstrecker und –beuger besonders wichtig.

Individuelle Gestaltung des Krafttrainings
Das Programm sollte jedoch immer auf die individuellen Gegebenheiten unter Berücksichtigung z.B. von körperlichen ‘Handicaps’ oder Begleiterkrankungen von dem das Fitnesszentrum betreuenden Sportarzt abgestimmt werden.

Ärzte, die sich in der Golfsportmedizin besonders weitergebildet haben und Kenntnisse in einem die Torsionsbelastung reduzierenden speziellen Golfschwung haben, sind z.B. an der Bezeichnung ‘Golf Medical Coach’ nach der Free release-Methode erkennbar.

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