Artikel 22/05/2016

Kann ich einen Leistenbruch mit Hausmitteln behandeln?

Team jameda
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Ein Leistenbruch im Erwachsenenalter kann harmlos, aber auch lebensgefährlich sein. Wann ein Arztbesuch angebracht ist und welche Hausmittel bei Leistenbruch Unterstützung bringen, erklärt die jameda Gesundheitsredaktion in diesem Gesundheitstipp.

Weichteilbruch in der Leistengegend

Bildet sich im Bereich der Leiste in der Bauchdecke ein Spalt, durch den Bauchfell und Teile der Eingeweide nach außen treten können, spricht man von einem Leistenbruch.

Dieser kann schmerzfrei ablaufen und lediglich als kleine Beule sichtbar sein oder starke Schmerzen verursachen. Vor allem ein eingeklemmter Bruch, bei dem einzelne Darmschlingen nicht mehr durchblutet werden, ist schmerzhaft und lebensgefährlich.

Verschwindet ein Leistenbruch von alleine?

Bei männlichen Säuglingen kommt ein angeborener Leistenbruch öfter vor. Hier hat sich die Verbindung von Bauchhöhle und Hodensack noch nicht verschlossen. Man wartet zunächst bis zum 6. Monat ab. Hat sich der Leistenbruch bis dahin nicht geschlossen, wird er operativ geheilt.

Ein im Erwachsenenalter entstandener Leistenbruch wächst dagegen nicht wieder von alleine zusammen, was eine Beobachtung bzw. eine Behandlung erforderlich macht.

Ursachen für Beschwerden in der Leiste beim Arzt abklären

Bei starken Schmerzen in der Leiste sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Ursache zu klären. Beschwerden in der Leistengegend können auch durch eine Fehl- oder Überbelastung, Hüftgelenksprobleme, Darmentzündungen, gynäkologische Störungen oder Hodenerkrankungen ausgelöst werden.

Auch wenn man eine beulenartige Ausstülpung in der Leiste entdeckt, ist Vorsicht geboten. Oft kann man sie wieder zurückdrücken, es besteht aber immer die Gefahr, dass sich Eingeweideteile verklemmen und so nicht ausreichend durchblutet werden. Diese eingeklemmten Brüche bereiten starke Schmerzen und rufen Übelkeit, Erbrechen und Fieber hervor, sie müssen sofort operiert werden, um ein Absterben von Gewebe zu verhindern.

Bei einem an sich ungefährlichen Leistenbruch entscheidet der Arzt je nach Größe, ob er zeitnah geschlossen wird oder ob man zuwarten kann.

Was man bei einem Leistenbruch selbst tun kann

Früher hat man dem Patienten bei einem Leistenbruch ein Bruchband angepasst, das die Bauchdecke stützen und so den Spalt geschlossen halten sollte. Da aber auch mit Band der Bruch nicht zusammenwächst und die Stütze die Muskelwand auf Dauer eher schwächt, wird dieses Hilfsmittel heute nicht mehr zur Behandlung angewandt. Betroffene tragen es nur noch, um die Zeit bis zur Operation zu überbrücken.

Ist der Leistenbruch wenig ausgeprägt, kann man durch eine angepasste Verhaltensweise verhindern, dass er rasch größer wird. Betroffene dürfen keine schweren Lasten heben und sollten beim Stuhlgang nicht pressen, auch Kraftsportarten und belastungsintensive Sportarten wie Fußball oder Hockey sind bei Leistenbruch ungeeignet. Wer zusätzlich auf sein Normalgewicht achtet, entlastet die Bauchwand.

Welche Hausmittel helfen gegen die Schmerzen?

Spürt man eine Ausstülpung in der Leistengegend, sollte man versuchen zu entspannen. Oft lässt sich die Ausstülpung im Liegen wieder zurückführen.

Sich ausstrecken und aufrechtes Gehen verhindert, dass es Verkrampfungen und Einklemmung kommt. Kälte in Form von Kühlpads oder verpackten Eiswürfeln betäuben den Schmerz, Wärme, beispielsweise als Wärmflasche oder Kirschkernkissen, löst Verspannungen.

Weitere Informationen rund um das Thema Leistenbruch finden Sie hier.

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