Artikel 09/06/2010

Osteopathie: Der sanfte Weg bei Rückenschmerzen

Team jameda
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Nahezu jeder Mensch über 50 hat in seinem Leben schon einmal Rückenschmerzen gehabt. Manchmal war es scheinbar nur eine Kleinigkeit, eine falsche Bewegung, die zu unangenehmen Schmerzen führte: eine Lumbalgie (ein sogenannter ‘Hexenschuss’) oder eine Zervikalneuralgie, die sich als ‘steifer Hals’ bemerkbar machte.

Oft war es jedoch nicht die scheinbar harmlose Bewegung, an die man sich in diesem Moment erinnert. Subjektiv meistens nicht wahrnehmbar, haben oft einige Zeit vorher schon Dysbalancen im Bewegungssystem vorgelegen. Häufig hat sich ein Wirbel etwas aus seiner natürlichen Balance verlagert. Man selbst empfindet dann den Wirbel als ‘blockiert’. Durch die Fehlstellung des Wirbels können Nerven bei ihrem Austritt aus dem Wirbelkanal irritiert werden und den eigentlichen Schmerz auslösen.

Leider ist es in diesen Fällen nicht damit getan, den Wirbel wieder mit mehr oder weniger Gewalt ‘einzurenken’. Denn die Verlagerung des Wirbels hat immer eine Ursache, und die gilt es bei einer osteopathischen Behandlung herauszufinden und zu behandeln. Der Wirbel führt nämlich kein isoliertes Eigenleben, sondern ist in einem komplizierten Gefüge von Muskeln, Bändern, Nerven und Gelenkkapsel aufgehängt. Und jeder dieser Akteure kann dazu führen, dass sich der Wirbel aus seiner normalen Stellung entfernt.

Bei den Muskeln sind es häufig die winzigen Muskelfasern, die sich zwischen den einzelnen Wirbeln wie die Wanten eines Segelbootes ausspannen. Jeder dieser feinen Muskeln hat einen Gegenspieler, mit dem er sich stets im Gleichgewicht befinden sollte. Mitunter gewinnt jedoch einer die Überhand und bringt damit den Wirbel aus der Balance. Durch bestimmte osteopathische Behandlungstechniken lassen sich diese Muskeln ins Gleichgewicht bringen, so dass der Wirbel auf sanfte Weise wieder ins Lot kommt.

Mitunter sind es auch Reizzustände in den Bändern oder in der Gelenkkapsel, welche die unangenehmen Beschwerden hervorrufen. Um die Irritation in den zahlreichen Nervenzellen, welche sich in diesen Strukturen befinden, vorsichtig abzubauen, wird die Spannung im Gelenk manualmedizinisch untersucht. Oft sind bestimmte Muskelbezirke – die sogenannten Tenderpoints – besonders druckschmerzhaft. Das Gelenk wird dann vom Osteopathen für einige Minuten in eine Stellung gebracht, in der so wenig Spannung wie möglich besteht. Der Körper kann sich in dieser für ihn angenehmen Position wieder neu organisieren. Es reagiert gewissermaßen so wie ein Computer, den man wieder neu startet. Der Organismus kann damit seine Selbstheilungskräfte aktivieren.

Manchmal werden Rückenschmerzen nicht durch Probleme in der Wirbelsäule selbst, sondern durch Störungen in den inneren Organen verursacht. Alle inneren Organe wie beispielsweise das Herz oder die Verdauungsorgane sind im Bereich der Wirbelsäule mit ihren eigenen Nerven über Reflexbögen mit den Nerven des Bewegungssystems verbunden. Die traditionelle chinesische Medizin kannte übrigens schon diese Verbindungen. Sie ordnete den inneren Organen bestimmte Akupunktur-Punkte auf dem neben der Wirbelsäule verlaufenden Blasenmeridian zu. In der Osteopathie wird in diesen Fällen durch eine sanfte Behandlung mit den Händen die erhöhte Gewebespannung der gestörten Organe und ihrer Bandaufhängungen gelöst und damit die eigentliche Ursache der Rückenschmerzen erreicht.

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