Artikel 28/02/2014

Wenn der Kiefer knirscht (Kieferfunktionsstörung oder Craniomandibuläre Dysfunktion CMD)

Team jameda
Team jameda
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Schon die Kopfhaltung, der Gesichtsausdruck und das Bewegungsmuster eines Menschen verraten: Der Patient kann an einer Kieferfunktionsstörung leiden. Und die hat Folgen. Wenn es im Mund nicht stimmt, können sich zum Teil gravierende körperliche Schmerzen und Haltungsschäden einstellen. Die Ursachen dafür sind vielfältig: Ober-, Unterkiefer oder Zähne stehen nicht korrekt. Implantate, Prothesen, Brücken oder Kronen weichen - oft nur minimal - voneinander ab. Auch Schwindel, Ohrensausen (Tinnitus), eingeschlafene Hände, Kopf-, Nacken-, Rückenschmerzen, Probleme mit der Hüfte, den Knien und Füßen sowie Störungen am Sehnerv haben ihre Ursachen manchmal im Mund. Forschungen zeigen, dass in Deutschland rund 100.000 Menschen pro Jahr neu an Kieferstörungen erkranken.

Wenn der Stress zunimmt, nehmen auch Kieferprobleme zu. Menschen unter Stress reiben und knirschen mit den Zähnen oder pressen sie zusammen. Schlimmstenfalls dauert diese Phase pro Tag 90 Minuten und verursacht einen Druck von 100 Kilo auf Gebiss und Kiefer. Ein Marathon für die Kauwerkzeuge.

Wenn durch Knirschen und Reiben die Zähne verschleißen und folglich Unter- und Oberkiefer nicht mehr korrekt zueinander stehen, hat das Auswirkungen auf den gesamten Gelenkapparat des Körpers.

Viele Patienten mit einer Kieferfunktionsstörung benötigen daher neben einer zahnärztlichen auch eine orthopädische Behandlung. So kommt es bei rund 40 Prozent der Kieferfehlstellungen zu Blockaden im Beckenbereich. Dazu können sogenannte Kettenproblematiken auftreten. Ein auf- oder absteigendes Schmerzsyndrom der unteren oder oberen Extremitäten kann die Folge sein.

Betroffen sind sowohl Erwachsene als auch Kinder. Schon bei den Kleinen haben Fehlhaltungen – wozu auch eine falsche Fußstellung gehört – Auswirkungen auf Gebiss und Kiefer mit der sicheren Aussicht auf Spätfolgen. Bereits im Milchzahnalter kann eine Kieferfehlstellung entstehen. Erste Indizien liefern die kinderärztlichen Vorsorge-Untersuchungen.

Was für die Behandlung von Kieferfehlstellungen spricht:

  • Bei einem Verdacht auf CMD führt das Team eine sogenannte vierdimensionale Wirbelsäulenvermessung durch. Dabei handelt es sich ein lichtoptisches Verfahren, das sowohl statisch als auch dynamisch in der Lage ist, die Körperhaltung lichtoptisch zu analysieren.
  • Durch die lichtoptische Technik können die Untersuchungen ohne Strahlenbelastung wiederholt werden. Damit kann der Behandlungserfolg der eingeleiteten physiotherapeutischen oder zahnärztlichen Behandlungen stetig überprüft werden.

Denn es ist wissenschaftlich erwiesen, dass eine Fehlpositionierung des Kiefergelenkes zu funktionellen Einschränkungen ganzer Muskelketten führen kann. Die Regulierung des Kiefergelenks verbessert die Funktionalität und damit auch die Leistungsfähigkeit des muskulären Systems: Die Sportler sind leistungsstärker und weniger verletzungsanfällig.

Ein typischer Fall:
Ein Patient leidet unter immer wiederkehrenden Schulter-/Nackenbeschwerden und stellt sich beim Arzt vor. Die orthopädische Untersuchung belegt: Es liegen keine höhergradigen verschleißbedingten Veränderungen vor. Die Haltungsanalyse, die der Arzt mit einer lichtoptischen 4D-Diagnostik durchführt, ergibt jedoch einen Hinweis auf eine Kieferfehlstellung. Der Arzt überweist den Patienten zum Zahnarzt. Dieser führt spezifische Untersuchungen durch und verordnet eine Schiene. Sie wird zunächst versuchsweise angepasst. Der Patient erscheint mit der Schiene erneut beim Arzt. Wieder wird lichtoptisch gemessen und überprüft, ob die Schiene passt und bereits eine Verbesserung herbeigeführt hat. Die lichtoptische Untersuchung kann beispielsweise auch aufzeigen, inwieweit eine begleitende physiotherapeutische Behandlung erfolgreich ist. In diesem Fall ist das Ergebnis eindeutig: Bereits nach kurzer Zeit hat die Schiene die Kiefermuskulatur und -gelenksfunkton deutlich verbessert.

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