Artikel 10/10/2011

Neue Behandlungsmöglichkeiten für die Volkskrankheit Gicht

Dr. med. Peter Strauven, MSc. Allgemeinmediziner (Hausarzt)
Dr. med. Peter Strauven, MSc.
Allgemeinmediziner (Hausarzt)
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Die Gicht, Hyperurikämie, ist eine Stoffwechselkrankheit. Die Volkskrankheit ‘Gicht’, von der bis zu 2 % der Bevölkerung betroffen sind, ist seit Jahrhunderten bekannt. Sie tritt meist auf Grund zu üppiger Ernährung bei Völkern auf, denen es gut geht. Gicht tritt in Deutschland deutlich vermehrt mit Übergewicht und Diabetes auf.
Wurst- und Fleischkonsum, Alkohol, Tomaten und andere Nahrungsmittel wie geräucherte Genussmittel führen zur Überforderung bestimmter Abbauprozesse des Körpers. Es kommt zu einer Erhöhung der Harnsäure im Blut. Die Harnsäure lagert sich schließlich als Notlösung des Körpers in den Gelenken in Form von Harnsäurekristallen ab. Es kommt zu sehr schmerzhaften Gichtanfällen. Das Gelenk kann hierdurch in der Folge zerstört werden (Gicht-Tophi!). Es können auch Nierensteine entstehen (10% aller Nierensteinformen).

Die familiär vererbte Gicht ist wenig bekannt, aber wichtig. Hierbei können sogar die Harnsäurewerte im Blut normal sein. Gichtanfälle können dennoch entstehen! Die genaue Nachfrage familiär gehäufter Gicht ist entscheidend.

Therapie der Wahl:

  • Umstellung der Ernährung: weniger Wurst, Fleisch und geräucherte Genussmittel, Alkholreduktion.

  • Medikamentöse Therapie: Colchizin und Allopurinol, aber auch Ibuprofen waren bisher die medikamentösen Optionen bei familiärer Belastung und hartnäckigen Fällen.

  • Mit Febuxostat gibt es ein neues Medikament. Es ist gut verträglich und als Alternative bei Nebenwirkungen der andereren Medikamente wie Allopurinol (mindestens bis zu 10%: Haut-, Organschäden) geeignet. Es ist eine neue Option, um präventiv spätere Gelenkzerstörungen und Harnsteine durch die Gicht zu vermeiden. Dosen von 40-80mg tgl. werden gut vertragen. Eine Alternative zu den herkömmlichen Medikamenten! Laborkontrollen sind erforderlich unter dieser Therapie, denn jedes Mittel kann seine Nebenwirkungen haben.

Der häufigste Grund einer Gichtenstehung ist allerdings weiterhin unsere Lebensweise in einer Überflussgesellschaft. Deshalb reduzieren Sie während der Woche den Alkohol deutlich und essen Sie weniger Fleisch, Wurst, Tomaten. Dann können Sie auch einmal am Wochenende Ihren Ernährungswünschen nachgehen.

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